[Rezension] Sturmvogel

Titel: Die Rosenkriege I - Sturmvogel
Autor: Conn Iggulden

Originaltitel: Wars of the Roses - Stormbird
Originalverlag: Penguin
Aus dem Englischen von Christine Naegele

Deutsche Erstausgabe
Taschenbuch, Klappenbroschur, 608 Seiten, 12,5 x 18,7 cm, 1 s/w Abbildung
ISBN: 978-3-453-41796-0
€ 9,99 [D] | € 10,30 [A] | CHF 14,90 * (* empf. VK-Preis)

Verlag: Heyne 

Inhalt: "England 1437: König Henry VI. ist krank und unfähig zu regieren, das Königshaus gerät ins Wanken. Zudem droht ein Konflikt mit Frankreich, der England in eine Katastrophe reißen könnte. Die Vermählung Henrys mit der französischen Adeligen Margaret von Anjou soll die Macht des Reiches sichern. Doch das Bündnis mit den verhassten Franzosen ruft bei der Bevölkerung Empörung hervor. Richard, Duke von York, nutzt den Hass gegen den König und seine willensstarke Gemahlin zu seinen Zwecken – die Rosenkriege beginnen …" Quelle: Henry 

Als erstes gilt mein Dank dem Heyne Verlag und Pressereferentin Irmi Keis, welche mir dieses Rezensionsexemplar nach einem kurzen Mailwechsel zugeschickt hat.
Der Autor war mir bis dato gänzlich unbekannt, ich habe wirklich noch nie in meinem Leben von ihm gehört und doch hat mich die Beschreibung neugierig gemacht, gerade weil mich die damalige Zeit sehr interessiert. Das goldene Cover mit den Rosenranken finde ich zusätzlich total schön, obwohl es eher schlicht gehalten ist.
Lest hier, ob mich das Buch auch nach dem Lesen überzeugen konnte, oder ob es nur beim "toll finden" des Klappentextes oder des Covers geblieben ist.



Wir schreiben das Jahr 1437 in England. König Henry ist krank und kann sein eigenes Land nicht mehr richtig regieren. Das Könighaus gerät ins Wanken und ein Konflikt mit den Franzosen scheint unausweichlich, auch wenn er England in die Katastrophe reissen könnte. 
Henry soll mit der französischen Adligen Margret von Anjou verheiratet werden, um die Macht des Reiches zu retten, um einen Krieg vielleicht noch abwenden zu können.
Doch genau diese Heirat, dieses Bündis ruft bei seinem eigenen Volk nur Missfallen und Empörung hervor.
Richard, der Duke von York, nutzt genau diesen Hass gegenüber seinem König und seiner aufmüpfigen Gattin für seine eigenen Ziele, wodurch das passiert, was nicht mehr abgewendet werden kann: Die Rosenkriege beginnen. 

Die Rosenkriege sind ein fester Bestandteil der französischen und englischen Geschichte und bezeichnen den Thronfolgekonfikt zweier Herrenhäuser zwischen den Jahren 1455 und 1485.
Namensgeber des Krieges ist die Rose, die sich jeweils in weiss und in rot auf den jeweiligen Wappen der beiden Häuser befinden.
Conn Iggulden beschreibt in seinem Buch diese für beide Länder schwierige Zeit, den Konfilt zweier Länder, welche auf ihre Art und Weise unterschiedlicher nicht sein könnte. 

Mit gerade mal acht Jahren besteigt König Henry nach dem Tod seines Vaters den Thron Englands, mit nicht mal zehn Jahren sogar den Thron Frankreichs.
Seine Vorfahren, diejenigen, die vor ihm das Land regiert haben, waren allesamt starke und imposante Männer. Männer, die dafür gesorgt haben, dass die beiden Länder zu einer der mächtigsten der damaligen Zeit wurden. 
Und doch ist Henry anders. Oftmals kränkelnd und schwach tut er sich schwer damit Entscheidungen zu treffen, vertraut lieber auf die Meinung derer, die bis zu seinem 18. Lebensjahr dafür verantwortlich sind, die Länder zu regieren. 
Als er mit der jungen, französischen Adligen Margret verheiratet werden soll, bringt ihm das nicht nur die Empörung des eigenes Volkes. Der vorher von Henry und seinen Mitstreitern erhoffte Friedensvertrag beginnt zu bröckeln und gilt als gescheitert, als ein Kampf zwischen Franzosen und Engländern um die Gebiete der Normandie und die vorher abgegebenen Gebiete beginnt.
Während Henry immer schwächer zu werden scheint und sich seine Entscheidungen abnehmen lässt, wächst Margret über sich hinaus und wird zu einer der wichtigsten Personen in der Geschichte beider Länder. 

Der Schreibstil hat mir von Anfang an wirklich gut gefallen. Conn Iggulden beschreibt seine Charaktere zeitgemäss und detailgetreu, auch wenn ich von der Aufmachung her, die Umstände um Henrys und Margrets Hochzeit ein wenig.. sagen wir befremdlich fand, aber das sollte meiner Meinung nach, jeder selbst nachlesen und für sich selbst entscheiden.
Der Roman des Autors hält sich sehr an die historische Vorlage und bringt doch einige seiner eigenen Ideen, seiner eigenen Gedanken mit ein.
Conn Iggulden beschreibt zwar die Vorhergehensweisen und auch die Handlunge und Wandlungen der verschiedenen Charaktere, aber dennoch könnten einige Passagen manchmal als etwas verwirrend empfunden werden. 

Die Kampf - und Folterszenen beschreibt der Autor zudem ebenso detailgetreu, sodass sogar ich manchmal das Gefühl hatte, dabei gewesen zu sein, auch wenn das schier unmöglich ist.
Einige der Textpassagen hätten zwar auch etwas kürzer sein können, hätten wenig detailgetreu wiedergegeben werden können, während andere wiederrum etwas mehr in den Vordergrund gezogen werden hätten können.

Alles in allem, hat mir der erste Teil um die Rosenkriege von Conn Iggulden sehr gefallen und ich kann es nur jedem ans Herz legen.. egal, ob er sich mit der Geschichte auskennt ode als Neueinsteiger etwas darüber erfahren möchte.
Ich hätte mir zwar gewünscht, dass einige der Namen aus dem Original auch so in der Übersetzung übernommen werden, aber als Leser kann man ja schließlich nicht alles haben und an der Handlung ändert das ja eigentlich auch nicht. 
Ein rundumgelunges Werk, welches von Historie - Liebhaber geliebt werden wird. 

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