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[ Lebens - ABC ] H wie Heimat

Heimat ist ein Wort, dass man unterschiedlich interpretieren kann. Für manche ist Heimat ein Ort, für andere ein Mensch oder gar kein Tier.  Oft fällt dabei auch der Spruch "Heimat ist dort, wo dein Herz ist."  Ich bin mein Leben lang in der Gegend in Südniedersachsen aufgewachsen, in der ich bis zum letzten Wochenende gewohnt habe. Wenn ihr diesen Beitrag lest, befinde ich mich bereits in meiner neuen Heimat. 300km weit weg vom bisherigen Wohnort. Wobei, eigentlich ist das gelogen, denn ich befinde mich aktuell auf dem Weg nach Utrecht in den Niederlanden, wo heute abend ein Konzert mit Tohya auf mich wartet. Und morgen gleich noch ein weiteres in Belgien. <3 Ich will nicht sagen, dass ich mich nicht heimisch gefühlt habe, aber in der letzten Zeit hat es sich nicht mehr wie meine Heimat angefühlt. Aus mehreren Gründen, die ich hier aber auch nicht erläutern möchte. Nicht nur für meinen Mann, sondern auch für mich. Der Satz, den ich oben schon erwähnt habe, hat immer mehr ...

[Gastartikel] 7 Tipps von Myna Kaltschnee

Hallo ihr Lesetierchen,
heute habe ich wieder einen Gastartikel für euch. Myna Kaltschnee, die ich durch ihren Blog, der den selben Namen trägt wie sie, kennengelernt habe, hat sich bereit erklärt, euch ein paar ( :P) Worte zu schreiben.
Sie spricht über ein Thema, dass auch mir ganz gelegen kommt.
Nämlich über sieben Tipps, um einen Roman oder ein Manuskript zu beenden.


7 Tipps, wie du deinen Roman beendest



Kennst du das? Du beginnst, eine Geschichte zu schreiben, bist wahnsinnig motiviert und sprudelst vor Ideen fast über – aber dann kommt der Punkt, an dem du die Lust an deinem Schreibprojekt verlierst und es landet halbfertig in der Schublade. Ärgerlich, oder?

Jahrelang verfolgte es mich wie ein Fluch: Ich fing Geschichten an, doch ich brachte sie nie zu Ende. Egal, wie sehr ich mich anfangs bemühte, ich schaffte es einfach nicht. Irgendwann kam immer der Punkt, an dem ich mein Manuskript furchtbar fand und keinen Spaß mehr daran hatte. Oder, was noch schlimmer ist, mir kam eine Idee für eine neue, vermeintlich bessere Geschichte und ich widmete mich dieser (schrieb sie aber natürlich auch nie fertig).

Am Anfang stand der NaNoWriMo


Bei mir klappte es das erste Mal mit dem Fertigschreiben, als ich den National Novel Writing Month, kurz NaNoWriMo (jedes Jahr im November), und das Camp NaNoWriMo (jedes Jahr im April und Juli) für mich entdeckte. Diese Schreibevents kann ich dir nur ans Herz legen. Gerade für Anfänger, aber auch für Fortgeschrittene, bieten sie alles, was man braucht, um seine Rohfassung bis zum Ende durchzuziehen. Wenn du jetzt neugierig geworden bist, schau dich mal auf www.nanowrimo.org um.

Im Juli 2015 gelang es mir beim Camp NaNoWriMo meine erste längere Geschichte zu beenden. Ich war völlig euphorisch und dachte, den Fluch jetzt gebrochen zu haben. Doch außerhalb des NaNoWriMos bekam ich es nicht mehr hin, meine Manuskripte fertigzuschreiben. Das störte mich, denn ich wollte meine kreative Tätigkeit nicht auf dieses Event beschränken. Ich wollte auch die Monate dazwischen nutzen. Also habe ich mich eines Tages hingesetzt und überlegt: Was ist beim NaNoWriMo anders? Warum bringe ich da meine Texte zum Abschluss, während mir das sonst nicht gelingt?

Ich habe sieben Punkte herausgearbeitet, die mir helfen, meine Geschichten fertigzuschreiben. Diese sieben Tipps möchte ich dir heute an die Hand geben, damit es auch dir zukünftig gelingt, das Wörtchen „Ende“ unter deine Texte zu setzen.

1. Tipp: Gewöhne dir eine Schreibroutine an

Dieser erste Tipp ist gleichzeitig einer der Wichtigsten. Eine Schreibroutine ist essentiell, wenn du dein Manuskript fertigschreiben möchtest. Das heißt, regelmäßig schreiben. Am besten täglich, wenn das irgendwie möglich ist. Es ist für deine Motivation besser, jeden Tag nur fünfzehn Minuten zu schreiben, als einmal in der Woche zwei Stunden. Nicht nur, weil zwei Stunden eine lange Zeit sind und viel mehr Überwindung brauchen, als fünfzehn Minuten, sondern auch, weil du durch zu lange Pausen die „Verbindung“ zu deinem Manuskript verlierst.

Sich hinzusetzen und mit dem Schreiben anzufangen ist das Schwierigste am ganzen Schreibprozess. Wenn du es regelmäßig machst, wird es dir mit der Zeit leichter fallen. Ja, es wird irgendwann zur Gewohnheit, sodass etwas fehlt, wenn du mal nicht schreibst.

Stell dir das vor, wie bei einem Muskel. Auch ein „Schreibmuskel“ muss trainiert werden. Immer und immer wieder.

Übrigens kannst du zusätzlich zu deiner Schreibroutine auch verschiedene Rituale einführen, z. B. dass du dir zum Schreiben immer eine Tasse Kaffee oder Tee machst, Duftkerzen oder Räucherstäbchen anzündest, einstimmende Musik anstellst oder bequeme Klamotten anziehst.

2. Tipp: Setze dir Wortziele

Genau wie beim NaNoWriMo ist es hilfreich, dir Wortziele zu setzen. Und zwar gleich zwei: Eines für das gesamte Manuskript (wobei das am Ende abweichen kann) und eines für deine täglichen Schreibsessions.

Wichtig ist hierbei, dass du die Ziele dich zwar herausfordern, aber nicht überfordern sollen. Also, am Anfang lieber niedrigere Ziele setzen, als zu hohe. Das gilt für dein tägliches Ziel, als auch das für das gesamte Manuskript. Wenn du bisher nur Kurzgeschichten geschrieben hast, ist es nicht sehr schlau, dir sofort einen 1.000-seitigen Fantasyepos vorzunehmen. Es sei denn, du brennst wirklich absolut für die Geschichte und bist von Haus aus ein/e Vielschreiber/in. Dann kannst du es vielleicht wagen, auch wenn ich dir eher empfehlen würde, mit einem kurzen Roman von ca. 50.000 Wörtern anzufangen. Mein erstes längeres Manuskript, das ich beendet habe, war eine Novelle mit ca. 25.000 Wörtern.

Was dein tägliches Ziel betrifft, eignen sich für den Anfang 500 Wörter. Später kannst du das dann auf 1.000 Wörter oder mehr hochsetzen.

Behalte immer im Hinterkopf: Einen Roman zu schreiben, ist ein Marathon, kein Sprint. Menschen, die für einen Marathon trainieren, fangen ebenfalls klein an und steigern das Pensum dann mit der Zeit. Genauso ist es auch beim Schreiben. Dein „Schreibmuskel“ braucht Zeit, zu wachsen.

3. Tipp: Baue dir Druck auf

Den meisten Leuten geht es so: Wenn sie alle Zeit der Welt haben und keiner auf ihre Arbeit wartet, dann verschieben sie sie immer weiter hinaus und die Motivation geht gegen null. Deshalb: Baue dir Druck auf. Wenigstens ein kleines bisschen. Natürlich sollte die Schreiberei nicht absolut in Stress ausarten. So ist der Tipp nicht gemeint.

Was ich dir rate, ist, dass du dir eine Deadline setzt, bis wann die Rohfassung (oder überarbeitete Fassung, je nachdem, woran du gerade schreibst) fertig sein muss. Wie lange du dir Zeit zum Schreiben gibst, hängt natürlich davon ab, wie lange dein Manuskript werden soll. Ein 1.000-Seiten-Epos braucht natürlich deutlich länger, als eine Novelle.

Eine Deadline zu haben ist extrem motivierend, weil du ein Ziel hast, auf das du hinarbeitest. Natürlich läuft das Leben nicht immer so, wie wir es uns vorstellen und manchmal müssen wir unsere Deadlines auch verschieben. Das ist okay, solange du es nicht zu häufig machst.

Die Deadline ist aber nicht der einzige Weg, Druck aufzubauen. Mir hilft es extrem, anderen Leuten von meinen Fortschritten zu erzählen. Deshalb habe ich 2016 meinen Schreibvlog „Myna vloggt“ auf YouTube ins Leben gerufen, in dem ich jede Woche erzähle, wie ich mit dem Schreiben vorwärts komme. Auch auf Social Media wie Twitter und Instagram teile ich gerne meine Schreibfortschritte und das hilft mir allgemein, an meinen Geschichten dranzubleiben. Wenn du auch auf Social Media vertreten bist, kann ich dich nur ermutigen, dort ebenfalls über dein aktuelles Projekt zu sprechen. Oft bekommt man dann liebe Kommentare von anderen zurück, was enorm anspornt.

Alternativ kannst du auch deiner Familie oder Freunden von deinem Manuskript erzählen. Vorausgesetzt, sie interessieren sich dafür. Sie können dich ebenfalls motivieren, an deiner Geschichte dranzubleiben.

4. Tipp: Widerstehe der Versuchung

Du kannst noch so begeistert von deinem aktuellen Schreibprojekt sein, irgendwann werden sie kommen: Plotbunnys. Gemeint sind damit Ideen, die uns so verlockend vorkommen, dass wir am liebsten alles stehen und liegen lassen würden und uns einzig und allein dieser Idee widmen möchten.

Genau dann heißt es: Bleib stark! Gib der Versuchung nicht nach! Stattdessen schnapp dir ein Notizbuch (oder ein Blatt Papier) und schreibe deine schillernde Idee so genau wie möglich auf. Dann packe die Notizen weg und widme dich wieder deinem aktuellen Projekt. Das Plotbunny muss warten, bis du Zeit für es hast.

Du wirst sehen, nach ein paar Tagen oder einer Woche wird dir die neue Idee gar nicht mehr so fantastisch vorkommen, wie sie das einst getan hat. Zumindest ist das bei mir meist der Fall. Und falls mich eine Idee doch nicht loslässt, packe ich sie an, sobald ich mit meinem momentanen Manuskript fertig bin.

Das braucht – vor allem am Anfang – sehr viel Kraft und Überwindung. Aber mit der Zeit wirst du lernen, mit Plotbunnys umzugehen.

5. Tipp: Bist du ein Plotter oder Pantser?

Ganz wichtig ist es auch, herauszufinden, ob es sich bei dir um einen Plotter oder einen Pantser handelt. Ein Plotter ist jemand, der einen Plot, also ein Handlungsgerüst, entwirft, bevor er mit dem Schreiben einer längeren Geschichte anfängt. Er plant genau, wann was passiert, welche Figuren auftreten, wie die Geschichte ausgeht, usw. Ein Pantser ist das genaue Gegenteil: Pantser, auch Discovery Writer genannt, schreiben einfach drauflos und entwickeln ihre Geschichte während des Schreibens. Oftmals wissen sie zu Beginn noch nicht mal, wie der Roman enden wird.

Die meisten Autor/innen fangen als Pantser an. Ich empfehle aber, unbedingt mal das Schreiben nach Plot zu versuchen. Ich habe mir das nie vorstellen können – bis ich es ausprobiert habe. Und dann habe ich zum ersten Mal eine Geschichte beendet. Seither plotte ich meine Romane grundsätzlich. Was allerdings nicht heißt, dass ich mich auch immer zu hundert Prozent an den Plot halte. Im Idealfall entwickeln die Figuren irgendwann ein Eigenleben.

Trotzdem solltest du dir zumindest zu jedem Kapitel ein paar Notizen machen. Das verhindert, dass du vor einem leeren Blatt sitzt und nicht weißt, wie du weiterschreiben sollst – die Schreibblockade lässt grüßen!

Solltest du mit Plots (es gibt unterschiedliche Plotmethoden, die du dafür anwenden kannst) aber gar nicht klarkommen, spricht natürlich nichts dagegen, dass du es als Pantser versuchst. Beide Arbeitsweisen haben ihre Daseinsberechtigung.

6. Tipp: Halt die Klappe, Kritiker!

Jeder kennt die Lästereien seines inneren Kritikers. Er versucht, dir einzureden, dass deine Geschichte der größte Mist ist, der jemals geschrieben wurde. Er behauptet, dass du ein/e schlechte/r Autor/in bist und es besser gleich bleiben lassen solltest.
Ich kann dir nur raten: Hör nicht auf ihn. Wenn er deinen Text kritisiert, sag ihm, dass er die Klappe halten und verschwinden soll. Eine Rohfassung darf schlecht sein. Egal ob man Bestsellerautor/in oder Anfänger/in ist – die Rohfassung ist immer grottig. Es geht auch gar nicht darum, bei der Rohfassung ein perfektes Manuskript zu schreiben, sondern lediglich darum, sie fertigzuschreiben und die Idee aus dem Kopf auf Papier zu bannen.

Das ist wie bei einem Bildhauer. Er haut auch zunächst den Stein grob in Form. Erst später arbeitet er Schritt für Schritt die Details aus. Das Schreiben funktioniert genauso. Bei der Überarbeitung hast du alle Zeit der Welt, dich den Feinheiten zu widmen. Dann darf sich dein Kritiker auch gerne wieder einschalten, denn dann brauchst du seine Meinung.

Aber während des Schreibens der Rohfassung soll er dich gefälligst in Ruhe lassen. Deshalb ist es auch wichtig, dass du in dieser Zeit noch nicht überarbeitest. Natürlich darfst du hier und da mal einen Rechtschreibfehler korrigieren, wenn er dir ins Auge springt, aber sonst solltest du nicht überarbeiten, bevor du nicht wirklich fertig bist. Denn das Überarbeiten schmeißt dich aus dem Flow.

Daher merke dir: Erst fertigschreiben – dann korrigieren!

7. Tipp: Belohne dich!

Ganz wichtig ist, dass du dich für die Erfolge mit deinem Manuskript belohnst. Und damit meine ich jetzt nicht nur, die Fertigstellung. Schon wenn du dein tägliches Schreibpensum erreichst, darfst du dir eine kleine Belohnung gönnen. Zusätzlich könntest du dich belohnen, wenn du gewisse Wordcounts erreicht hast, z. B. 10.000, 25.000, 50.000, usw.

Womit du dich belohnst, kommt ganz darauf an, was dich anspornt. Das kann eine Folge deiner Lieblingsserie sein, ein Ausflug mit Freunden oder Familie, ein Kinobesuch, ein heißes Schaumbad, eine Massage (z. B. von deinem/deiner Partner/in), ein Stück Schokolade, etc.

Hilft alles nichts! Und jetzt?




Wenn du die Tipps ausprobiert hast und trotzdem keine Lust mehr auf dein Manuskript hast und es am liebsten für immer in die hinterste Ecke deiner Festplatte verbannen würdest, dann solltest du in dich gehen und überlegen, ob es wirklich Sinn macht, weiterhin an dieser Geschichte zu arbeiten.

Auf jeden Fall solltest du den Wordcount in Betracht ziehen. Angenommen, dein gesamtes Wortziel beträgt 50.000 Wörter und du bist bei 40.000, dann würde ich an deiner Stelle in den sauren Apfel beißen und das verdammte Ding fertig schreiben. Bist du erst bei 20.000 Wörtern, solltest du dich fragen, woran es liegt, dass du das Manuskript nicht beenden möchtest.

Hast du vielleicht das Interesse an dem Hauptthema verloren? Dann macht es keinen großen Sinn, dich weiterhin zu zwingen, daran zu schreiben. Die Leser/innen würden merken, wenn der/die Autor/in beim Schreiben völlig lustlos war. Außerdem verschwendest du deine Zeit, wenn du an etwas schreibst, für das du dich nicht mehr begeistern kannst.

Ein Plotbunny brennt seit Wochen so heftig in dir, obwohl du es notiert und „weggesperrt“ hast? Dann wäge ab: Möchtest du dein aktuelles Manuskript auf Eis legen und riskieren, dass du es niemals beendest? Oder ist es dir wichtig, dass die Geschichte irgendwann an die Öffentlichkeit gerät? Denke daran, die Geschichte lebt IN DIR. Nur DU kannst sie schreiben. Wenn du sie nicht schreibst, bleibt sie der Welt für immer verwehrt. Das klingt krass, ist aber wirklich so.

Natürlich kannst du auch sagen: Die Zeit für mein aktuelles Projekt ist noch nicht gekommen. Ich möchte erst andere Dinge schreiben, bevor ich mich weiter diesem Projekt widme. Die Gefahr, dass du es dann niemals schreibst, ist aber immer da.

Wenn du dir wirklich hundertprozentig sicher bist, dass du dein Projekt abbrechen möchtest, weil du keinen Spaß mehr daran hast, dann tu‘s. Aber versuche, zu analysieren, warum du die Lust daran verloren hast, damit du das Problem bei deinem nächsten Manuskript vermeiden kannst.

Wort zum Schluss


Ich hoffe, mein Artikel konnte dir weiterhelfen und dich motivieren, deinen Roman zu beenden. Sei nicht verzweifelt, wenn nicht gleich ein Meisterwerk dabei herauskommt. Erstens musst du die Rohfassung niemandem zeigen und zweitens kannst du bei der Überarbeitung noch alles rausholen. Und selbst wenn es mit deinem Erstling und einer Veröffentlichung nichts wird, gräme dich nicht. Es werden neue Romanprojekte kommen und jedes Mal wirst du besser werden. Seh es als eine Art Übung. Schreiben ist ein Handwerk, das man mühsam erlernen muss. Das kann man nicht von heute auf morgen.

Deshalb, bleib dran! Dann wirst du eines Tages auch die Früchte deiner Arbeit ernten können.

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