[Rezension] Sophie Bichon - Und ich leuchte mit den Wolken


Als ich das Cover dieses Buches und den dazugehörigen Klappentext gesehen habe, wusste ich sofort, DIESES Buch muss ich lesen.
Also habe ich es mir kurzerhand selbst gekauft und fast sofort mit dem Lesen begonnen.


Lilou hat gerade erst ihr Abitur bestanden und will in der Heimatstadt ihrer Mutter mehr über diese erfahren.
Sie will erfahren, wer ihre Mutter wirklich war und sie will vor allem sich selbst finden.
Auf der Zugfahrt von München nach Paris begegnet ihr Mignon und Lilou spürt spofort, dass diese Frau etwas besonderes ist und ganz anders, als der erste Eindruck vermuten lässt. Sie hat zwar keinen Platz in ihrem Leben für Gefühle dieser Art und ist eigentlich nur nach Paris gekommen, um mehr über ihre Mutter zu erfahren. Dennoch bekommt sie Mignon nicht richtig aus dem Kopf.
Als sich zwei Wochen später auf einer Party eine Chance ergibt, mehr über die junge Frau zu erfahren, zögert Lilou nur kurz.
Denn einer Sache ist sie sich sicher: Sie kann sich Mignon einfach nicht richtig entziehen. Und sie will es auch nicht. 


Oh, schon mit den ersten Sätzen habe ich mich - ein weiteres Mal - in den Schreibstil von Sophie Bichon verliebt.
Nicht nur, dass sie mit Lilou und Mignon Charaktere geschaffen hat, die man einfach lieben muss, so hat sie auch ein Thema angesprochen, dass in der heutigen Zeit noch immer für Diskussionen sorgt.
Als Tabuthema angesehen wird.
Gleichgeschlechtliche Liebe. Queer sein. Pansexualität oder allgemein die facettenreiche Welt, die sich hinter LGBTQ+ verbirgt.

Wie oben schon erwähnt, hat mich Sophie mit den ersten Sätzen und Abschnitten, mit den ersten Seiten unmitttelbar in den Bann gezogen.
Das Pariser Setting hat mein Herz direkt erobert und man hat deutlich gespürt, dass Sophie Bichon Paris nicht umsonst zu einer ihrer Lieblings - und Herzensstädte erkoren hat.

Lilous Hintergrundgeschichte hat mich dabei sogar ein wenig an mich selbst erinnert. Es gibt Momente, in denen ich mich frage, wie mein Leben mit meiner Mutter an meiner Seite verlaufen wäre. Oder ob ich ein anderer Mensch geworden wäre, wenn ich mit ihr aufgewachsen wäre.
Die erste Begegnung mit Mignon fand ich wahnsinnig toll und um Laufe der Geschichte haben sowohl Lilou, als auch Mignon mein Herz regelrecht erobert. Ebenso, wie all die wunderbaren Nebencharaktere, die sich so sehr dem Buch anschaffen, als hätte sie einfach schon immer dorthin gehört.
Gerade Mignon konnte mich mit ihrer Art und Weise, mit ihrem Auftreten echt faszinieren.
Ihr Umgang mit Gefühlen. Ihr Umgang mit Lilou und ihren Freunden und vor allem ihr Umgang mit sich selbst.
Genau wie Lilou selbst, die sich nicht in Geschlechter, sondern in Menschen verliebt.

Dieses Buch ist so wundervoll, dass ich gar nicht weiss, welchen Punkt ich besonders hervorheben kann oder auch soll. Es beinhaltet soviel, was in unserer Gesellschaft noch immer für Diskussionen sorgt.
Diskussionen, die nicht sein sollten.
Egal, welches Geschlecht man liebt, egal für welchen Menschen man Gefühle entwickelt. Liebe ist Liebe. Nichts anders sollte zählen und ich finde genau das beschreibt Sophie Bichon in ihrem Buch auf eine unglaubliche Art und Weise.
All das macht das Buch einfach perfekt. Mehr bleibt mir da definitiv nicht zu sagen.
Von der ersten bis zur letzten Seite einfach .. wunderbar.
Wunderbar melancholisch.
Wunderbar gefühlvoll.
Wunderbar perfekt.

Quelle: Heyne Verlag & Sophie Bichon

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