[Grumpelview ] Schon ein Loch im Bauch, Marie Anders?

Vor ein paar Tagen hat es für das Grumpelchen etwas beinahe einzigartiges gegeben. Es hat nämlich tatsächlich eine Mail bekommen und wurde zu einem Interview eingeladen. 
Das Grumpelchen, dass sich tatsächlich sonst immer heimlich zu den Autor:innen schleicht, wurde von Sarah Sussmann persönlich eingeladen, um ein Interview mit einer ihm unbekannten Autorin zu führen.
Und Himmel, war es nervös. Das kann ich euch sagen.

Hallo liebe Marie,

erstmal grummeligen Dank, dass du dich dazu bereit erklärt hast, mir ein paar Fragen zu beantworten.
Ich bin das Grumpelchen und wurde als Maskottchen beauftragt, mir ein paar Fragen zu überlegen.
Warum eigentlich ich?
Ich könnte jetzt in meinem Schrank sitzen und rumgrummeln oder Kekse essen oder Kaffee trinken, aber nein..
Naja... von nichts kommt nichts. Ich brauche meinen Job. *brummel* Für Kekse und Kaffee tut selbst ein Grumpelchen fast alles.

Stell dich doch bitte erst einmal in ein paar Sätzen vor, damit meine Leser auch wissen, mit wem sie es überhaupt zu tun bekommen.
Danach werde ich damit direkt damit beginnen, dir ein paar Löcher in den Bauch zu fragen.


Hallo Grumpelchen, ich bin die kleine Marie und weiß was gegen *grummel – bummel * hilft. Ich bekomme, genau wie Quentin Neuner, der Inspektor in den Krimis, die Marie Anders schreibt – immer Zimtschnecken. Ohh, da kommt Marie! Ich muss mich schnell verkrümeln, ich darf nämlich nicht an ihren PC. Ciao Grumpelchen und versuche es mal mit Zimtschnecken und einem Kakao! Das hebt die Stimmung.

Mein Name ist Marie Anders. Ich bin im schönen Oberösterreich geboren und die ersten Jahre meines Lebens in Salzburg aufgewachsen. Den Großteil meiner Kindheit und Jugend habe ich allerdings im Ausland verbracht. Ich bin mehrsprachig aufgewachsen und kann mich mit vielen Menschen in ihrer Muttersprache unterhalten.

Nach meiner Schul- und Studienzeit habe ich länger in Russland, Frankreich und Deutschland gearbeitet. Mittlerweile lebe und arbeite ich wieder in Österreich. Als Unternehmerin bin ich zielorientiert, als Autorin sehr kreativ. Egal welche Aufgabe ich zu erledigen habe, ich erledige sie immer mit Freude.


1. Wann hast du mit dem Schreiben angefangen und wer oder was hat dich dazu animiert?

Schon sehr früh. Ich habe schon immer gerne Geschichten aller Art erfunden und sie auch aufgeschrieben. Allerdings nur für den ‚Eigengebrauch‘.

2. Warum hast du dich ausgerechnet dafür entschieden, in deinem aktuellen Genre zu schreiben und in welchem würdest du gerne mal etwas veröffentlichen?

Rätsel und ihre Lösungen fand ich schon als Kind spannend und Krimis haben mich schon immer fasziniert. Aber ich habe auch schon das Malbuch „Tina & Paulchen - Zwei Freunde entdecken den Regenwald“ für Kinder bis sieben, veröffentlicht und schreibe gerade an einer Familiensaga.

3. Wie läuft so ein Schreibnachmittag bei dir ab? Brauchst du dafür völlige Ruhe oder hast du Musik im Hintergrund laufen? Machst du dir vorher Notizen zu den jeweiligen Kapiteln? Hast du ein bestimmtes Ritual, was das Schreiben an sich angeht? Grummelst du dabei auch ab und an vor dich hin, wie so ein Grumpeltier das tut?


Bei mir gibt es kein Schreibschema oder Ritual. Nachmittags schreibe ich nie. Am liebsten schreibe ich am Abend oder in der Nacht. Meistens an meinem Schreibtisch oder am Stehpult. Ich bin sehr diszipliniert und schreibe fast jeden Tag. Allerdings kann man Kreativität nicht erzwingen und so gibt es Tage, da flutscht es und an manchen geht einfach gar nichts. Die Geschichten entwickeln sich während des Schreibens. Ich mach mir keine Notizen zu den einzelnen Kapiteln, habe aber immer irgendwelche Schmierzettel um mich herum liegen; auf diesen Zetteln stehen Ausdrücke, Redewendungen oder Begebenheiten, die ich irgendwo aufgeschnappt habe und mir auf Schmierzetteln notiert habe.

In meinen Krimis grummelt nur Inspektor Quentin Neuner, und der hört meist damit auf, sobald er eine Zimtschnecke riecht.


4. Hast du selbst einen Lieblingsautor oder ein Lieblingsbuch?

Ich habe im Laufe meines Lebens so viele gute Bücher gelesen, dass es schwer ist, ein Lieblingsbuch zu wählen. Bei Büchern wechsle ich gerne zwischen „schwerer“ und „leichter“ Kost.

Großartig finde ich Schuld und Sühne von Dostojewski und Stolz und Vorurteil von Jane Austen.

5. Welches ist dein größter – mit dem Schreiben verbundener - Traum?

Meinen Lesern einige Stunden Freude zu bereiten und noch mehr von ihnen zu erreichen.

6. Bestimmst du die Titel deiner Bücher selbst oder holst du dir dabei Hilfestellungen, wie z.B. Ideen derer, die dir nahe stehen oder deiner Leser? Oder dem Verlag, in dem du veröffentlichen möchtest?

Auf jeden Fall habe ich ein Mitspracherecht. Ich habe immer einen Arbeitstitel, der auch meistens vom Verlag übernommen wird.


7. Wie lange schreibst du grundsätzlich an einem Buch?

Das ist verschieden. Manchmal geht es ganz schnell und manchmal dauert es etwas länger. Mit allen Recherchen durchschnittlich etwa ein halbes Jahr.

8. Entwirfst du Buchcover selbst oder übernimmt das jemand anders?

Ich skizziere meist meine Cover selbst und gebe dem Verlag eine Grundidee. Der Verlag übernimmt dann die Ausarbeitung und ich kann nach Fertigstellung zwischen drei Varianten aussuchen.

9. Wenn du keine Autorin geworden wärst, womit würdest du dann jetzt dein Geld verdienen bzw. reicht dir das Veröffentlichen deiner Bücher, um deinen Lebensunterhalt zu bestreiten?

In erster Linie bin ich Unternehmerin, die auch Autorin ist.
Nur als Autorin würde ich meinen Lebensunterhalt nicht bestreiten können. Da braucht man schon einige sehr sehr erfolgreiche Bücher. Eventuell sogar einen Bestseller, um nur von den Tantiemen leben zu können.


10. Nehmen wir einfach mal an, eines deiner Bücher würde verfilmt werden .. wen würdest du in den Hauptrollen sehen wollen, falls du Mitspracherecht hättest?

Das ist eine sehr gute Frage. Es gibt so viele tolle Schauspieler. Allerdings würde ich vermutlich in ein Theater gehen und mir dort meine Protagonisten aussuchen. Gesichter die man noch nicht so oft im TV oder auf einer Leinwand gesehen hat, fände ich spannend. Mein Inspektor muss auf jeden Fall strahlend blaue Augen und sehr dunkle Haare haben und sollte noch keinen Inspektor oder Kommissar gespielt haben.

11. Wenn du nicht gerade schreibst, womit verbringst du deine Nachmittage? Hast du ein Hobby, welches dir neben dem Schreiben sehr am Herzen liegt?

Mein Unternehmen fordert sehr viel Zeit. Aber wenn ich am Abend oder an Wochenenden nicht schreibe, dann male ich Öl- oder Aquarellbilder. Ich bin ein sehr kreativer Mensch und muss immer etwas ausprobieren oder lernen. Weitere Hobbies von mir sind Reisen, Stepp- und Gesellschaftstanz, Kochen und Backen.

12- Wenn du dir Chance hättest, einer deiner Charaktere aus deinen Büchern zu sein.. wen würdest du wählen?

Am ehesten Charlie Renner – genau wie ich ist sie quirlig, pünktlich, empathisch, gut gelaunt und fast immer zu Scherzen aufgelegt. Was uns unterscheidet, ist die Kleidung und im Gegensatz zu Charlie werde ich nie rot.


13. Kann deiner Meinung nach jeder ein Buch schreiben oder braucht es dafür bestimmte Voraussetzungen?

Jeder kann es versuchen. Schreiben kann man zwar lernen, allerdings braucht es auch etwas Talent, eine gewisse Kreativität und vor allem sehr viel Disziplin. Meist wird es an der Disziplin und dem Durchhaltevermögen scheitern.


14. Hast du schon mal etwas geträumt, was hinterher auch wirklich wahr geworden ist?

Sehr oft sogar.

15. Wie würdest du reagieren, wenn plötzlich eine deiner Buchfiguren an deiner Haustür klingeln würde?

Ich würde sie hereinbitten und fragen, was ich angestellt habe.

16. Wie holst du dich am besten wieder aus einem Kreatief und was rätst du anderen, die sich manchmal darin befinden? ( wie meiner Besitzerin z.B.)

Man muss den Kopf wieder frei bekommen. Nichts geht auf Kommando. Wenn ich irgendwo nicht weiterkomme oder in einem „Kreatief“ stecke, lenke ich mich ab. Manchmal fließen in kürzester Zeit ganze Kapitel und manchmal steh ich nach einer halben Seite auf und lass es gut sein. Wichtig ist, dass man sich jeden Tag motiviert.


17. Als evtl. Selbstleser, hast du schon mal ein Buch abgebrochen oder gibst du jedem Buch eine Chance?

Ich habe tatsächlich noch nie ein Buch abgebrochen. Meine Devise ist „Never judge the book by its cover!” und jedes Buch hat eine Chance verdient. So manches Buch hat mich nach einer gewissen Zeit der „Langatmigkeit“ noch überrascht.


18. Und zu guter Letzt.. Weil wir oben schon die Frage nach dem mit dem Schreiben verbundenen großen Traum hatten, welches ist dein größter – nicht mit dem Schreiben verbundener - Traum?

Wie jeder Autor oder Schriftsteller träume auch ich von einem Bestseller, der vielen Lesern Freude bereitet.

Grumpeligen Dank, dass du dir Zeit genommen hast, meine Fragen zu beantworten.Ich hoffe, ich war nicht zu aufdringlich und freue mich auf deine Antworten.


Kommentare

  1. Guten morgen Liebes,

    Tolles Interview das dein Grumpelchen mit Marie Anders führen durfte. Ich hatte sie vor ein paar Tagen auf interviewen dürfen.
    LG Sheena

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