[ Rezension ] Susanne Seider - Morgen bin ich tot

Instagram hat dafür gesorgt, dass ich dieses Buch in meinem Feed hatte und allein der Klappentext hat mich sofort gecatcht. 
Wer mich auch nur ein bisschen kennt, der weiß was für eine große Rolle Thailand in meinem Leben spielt, daher war es für mich eine sehr große Freude, als die Autorin mir nach kurzem Kontakt dieses Buch als Rezensionsexemplar angeboten hat. 

Gesagt getan, ich kenn euch schon soviel verraten, dass ich dieses eBook in nicht einmal 48 Stunden durch hatte. Und dass ist bei eBook bei mir wirklich nichts, was allzu oft vorkommt. *drops*




  • ASIN ‏ : ‎ B09WJ9G8JH
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Dateigröße ‏ : ‎ 1081 KB
  • Seitenzahl der Print-Ausgabe ‏ : ‎ 368 Seiten



Alexandra's Welt liegt in Scherben, als sie vom Tod ihres Mannes Eric erfährt. Auf einer Segeltour nahe Singapur soll er über Bord gegangen und ums Leben gekommen sein.
Als Alexandra jedoch zufällig ein Telefonat ihres Nachbarn annimmt und im Hintergrund ausgerechnet Erics Stimme vernimmt, ändert sich alles.
Lebt ihr Mann noch? Hat er überlebt oder seinen Tod vielleicht sogar nur vorgetäuscht? Und falls ja, aus welchem Grund?
Um Gewissheit zu haben, fliegt sie nach Bangkok, um ihren Mann zu suchen. Getrieben von der Angst, was sie erwarten könnte.
Uwe, ein deutscher Aussteiger, ist ihre einzige Spur, doch umso mehr sie sich an seinen Fersen heftet, umso mehr gerät sie in seinen Strudel aus Angst, Gewalt und noch mehr Lügen, als sie bereits erfahren hat.
Und einmal mehr muss sie sich fragen, wer dieser Mann überhaupt ist, mit dem sie einst eine Familie gegründet hat.

Der Schreibstil von Susanne Seider ist mir bis zu diesem Werk gänzlich unbekannt gewesen, also habe ich auch keinerlei Vergleichmaterial zu anderen Büchern aus ihrer Feder.
Von der ersten Seite an war ich diesem Buch verfallen und das hat sich auch während des Lesens nicht geändert. Eher im Gegenteil.
Der Prolog hat mich bereits mitten ins Geschehen geworfen, mit an Bord des Segelschiffes und quasi auch über Bord.
Mit einer Rückblende zu Eric und dem, was er wollte und was doch nicht passieren sollte. Nicht auf diese Art.
Seine Frau habe ich auf eine Art und Weise kennengelernt, wie es in diesem Fall üblich ist. Trauernd, auf der Suche nach sich selbst und all den Gefühlen und Gedanken, die über sie hereinbrechen.
Als Mutter, die für ihre beiden Kinder stark sein muss und weiterhin ihrem Job als Flugbegleiterin nachgeht.
Dieser Umstand ermöglicht es ihr auch, auf eigene Faust nach Thailand zu reisen - wenn auch mittels einer kleinen Notlüge.
Sie muss ihren Mann finden, sie muss ihn ausfindet machen, um Antworten auf all das zu bekommen, was ihr sonst niemand geben kann.
In Thailand angekommen ist nichts, wie sie es sich vorgestellt hat. Susanne Seider beschreibt Szenarien, die mir bekannt sind. Szenarien, die sich vermutlich kaum jemand richtig vorstellen kann, wenn er sie nicht mit eigenen Augen gesehen hat.
Auch ich nicht.

Der Schreibstil ist so packend, dass ich förmlich am Handy geklebt habe. Ich wollte Alexandra unbedingt auf ihrer Reise nach Thailand begleiten. Nicht nur, um selbst ein Teil dieser Reise zu sein und - ich glaube, dass klingt jetzt ein wenig verrückt - um meinem Herzensland ein wenig näher sein zu können.
Die Autorin beschreibt nicht nur die Reise einer Frau, die zu sich selbst finden muss. Sie lässt Werte einfließen, die sich um Verrat, Freundschaft und auch Liebe drehen. Um Familie, Gerechtigkeit und Hass. Angst und Vertrauen.
Dieses Buch beinhaltet soviel und noch viel mehr. Ich kann euch gar nicht soviel erzählen, wie ich möchte, ohne dass ich spoilern würde.
Es hat mich auf jeden Fall mit zwiegespaltenen Gedanken und Gefühlen zurückgelassen, hat mich nachdenklich gemacht.
Wie hätte ich an Alexandras Stelle bei all dem reagiert, was sie erlebt hat? Wie hätte ich in ihrer Situation gehandelt? Oder in der ihres Mannes und ihrer besten Freundin?

Susanne Seider beschreibt eine Seite Thailands, wie sie vermutlich nur die wenigstens kennen. Sie beschreibt Szenarien und Welten, die so manchem ovn uns fremd erscheinen. Mir nicht und das hat es mir das ganze nochmal ein wenig .. erschwert will ich nicht sagen, aber es hat mich berührt. Nachdenklich gemacht und doch gleichzeitig auch zusätzlich das Fernweh geweckt.
Es hat mich einfach komplett überzeugt. Charaktere, Storyline oder das Land an sich. Für mich - trotz des traurigen und teilweise beklemmenden Hintergrunds - eine echte Leseempfehlung.
Vielleicht aber auch gerade deswegen.

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