[Grumpelview] Schon ein Loch im Bauch, Jana Paradigi?

Heute hat sich das Grumpelchen endlich mal wieder aus seinem Schrank getraut, denn heute ist es auf einer ganz besonderen Mission unterwegs.
Es darf nämlich an einer Blogtour teilnehmen und anlässlich dieser durfte es Jana Paradigi besuchen gehen.
Am 23.05.2022 ist nämlich Janas Buch "Purpurstaub" erschienen und da durfte das Grumpelchen der Autorin ein paar Löcher in den Bauch fragen. Literaturtest an den Kontakt hergestellt und so hat sich das Grumpelchen auf den Weg nach Österreich gemacht.
Kaffee und Kekse gab es natürlich auch. Seid ihr genauso gespannt wie ich, was Jana dem Grumpelchen geantwortet hat und was sie miteinander besprochen haben?
Dann schnell ~ einfach weiterlesen!


Hallo liebe Jana,

erstmal grummeligen Dank, dass du dich dazu bereit erklärt hast, mir ein paar Fragen zu beantworten.
Ich bin das Grumpelchen und wurde als Maskottchen beauftragt, mir ein paar Fragen zu überlegen.
Warum eigentlich ich?
Ich könnte jetzt in meinem Schrank sitzen und rumgrummeln oder Kekse essen oder Kaffee trinken, aber nein..
Naja... von nichts kommt nichts. Ich brauche meinen Job. *brummel* Für Kekse und Kaffee tut selbst ein Grumpelchen fast alles. Und Wien ist so eine schöne Stadt, da musste ich mich diesmal sogar einfach davon schleichen. *kicher*
Stell dich doch bitte erst einmal in ein paar Sätzen vor, damit meine Leser auch wissen, mit wem sie es überhaupt zu tun bekommen.
Danach werde ich damit direkt damit beginnen, dir ein paar Löcher in den Bauch zu fragen.


Ich bin zuallererst mal ein Mensch, der das Kreative liebt. In jeder Form. Als geborene Münchnerin liegt mir eine gewisse bayerische Gemütlichkeit im Blut. Ich mag die Berge und die Natur. Einer von vielen Gründen, warum es mich nach einigen anderen Stationen in die wunderschönen österreichischen Alpen verschlagen hat.

Beruflich gesehen, bin ich studierte Informatikerin der neuen Medien und habe am Anfang meines Berufsweges in einer Multimedia-Agentur den Aufstieg des Internets miterlebt und mitgestaltet. Meine Leidenschaft hat also erstmal Bits und Bytes gegolten und danach den Buchstaben und Worten. Dabei war ich schon immer eine Geschichtenerzählerin.

Als Kind konnte ich stundenlang in die Luft gucken und mir in Gedanken selbst Abenteuer erzählt. Es hat dann allerdings noch rund 20 Jahre gedauert, bis ich angefangen habe, solche Geschichten auch aufzuschreiben. Erst Kurzgeschichten, dann Romane.


1. Warum hast du dich ausgerechnet dafür entschieden, in deinem aktuellen Genre zu schreiben und in welchem würdest du gerne mal etwas veröffentlichen?

Ich schreibe am allerliebsten Urban Fantasy, weil mich genau dieses Genre als Kind zum Lesen gebracht hat. Michael Ende mit der „Unendlichen Geschichte“, Wolfgang Hohlbein mit „Märchenmond“ zum Beispiel. Allerdings habe ich mich von Anfang an auch an vielen anderen Genres versucht. Vom Gesellschaftsroman, über Krimi bis hin zum historischen Roman. Seit zwei Jahren arbeite ich auch an Werken im Bereich Romance und hoffe, hier zukünftig etwas veröffentlichen zu können. Dann allerdings unter einem anderen Pseudonym.

2. Wie läuft so ein Schreibnachmittag bei dir ab? Brauchst du dafür völlige Ruhe oder hast du Musik im Hintergrund laufen? Machst du dir vorher Notizen zu den jeweiligen Kapiteln? Hast du ein bestimmtes Ritual, was das Schreiben an sich angeht? Grummelst du dabei auch ab und an vor dich hin, wie so ein Grumpeltier das tut?

Ich beginne meinen Arbeitstag als Autorin immer mit mindestens 2 Tassen Kaffee und einem kleinen Frühstück. In der Zeit kümmere ich mich ein wenig um Social Media, Mails und lese dann nochmal die letzten Sätze vom Vorabend, bevor ich mich daran mache, die Geschichte weiterzuspinnen. Früher habe ich tatsächlich mit einer festen Playlist gearbeitet. Heute bevorzuge ich die Stille oder auch mal Gewitter-Kaminfeuer-Ambientsound auf Youtube. Besonders dann, wenn es im Sommer viel zu heiß und sonnig ist. Ich bin ein Regenfan und habe schon immer gescherzt, dass ich wahrscheinlich im vorherigen Leben in England gelebt habe.

Beim Schreiben selbst gehöre ich zu den plottenden Personen. Ich weiß also schon ziemlich genau, was in jedem Kapitel passieren wird, wenn ich bei Seite 1 beginne.


 3. Hast du selbst einen Lieblingsautor oder ein Lieblingsbuch?

 Nicht so richtig. Es gibt Autor:innen, die ich für ihr Schaffen und ihre Werke bewundere und es gibt Bücher, die ich besonders gerne gelesen habe. Michael Ende und seine Bücher gehören dazu. Weil dieser Autor so sehr für die Anerkennung des Kinderbuch-Genres als etwas wirklich Schöpferisches – ja sogar Philosophisches - gekämpft hat. Weil er selbst Bücher geschaffen hat, bei denen man in jedem Alter etwas neues für sich entdecken kann. Aber ich war noch nie so ein echtes Fan-Girl. In keinem Bereich.

4. Welches ist dein größter – mit dem Schreiben verbundener - Traum?

Spiegel-Bestseller -> New York Times Bestseller -> Roter Teppich auf der Oskar Verleihung, auf der die Verfilmung eines meiner Bücher gewinnt!

5. Hast du das Cover selbst entworfen oder hast du dir dabei Hilfe geholt? Von deinem Verlag oder von Freunden und Familie Ideen gesammelt?

Mir sind als Leserin Cover super wichtig. Das Cover ist oftmals ausschlaggebend, ob ich ein Buch in die Hand nehme und ggf. kaufe. Deshalb habe ich auch als Verlegerin sehr drauf geachtet, dass ich zu jedem Buch das bestmöglichste Cover entwerfen lasse. Es gibt so viele wundervoller Künstler:innen in diesem Bereich. Und als ich Heiko Hentschel als Illustrator für „Purpurstaub Magie“ gewinnen konnte, war das ein wahr gewordener Traum. Er hat mein Briefing zu den Figuren so passend und kreativ umgesetzt, dass ich schier aufgejauchzt habe.

6. Wie lange schreibst du grundsätzlich an einem Buch?

Im Normalfall, wenn ich also gesund bin, keine großen Ablenkung oder Katastrophen passieren, benötige ich für 300 Seiten ca. 2 Monate. Dazu kommt dann nochmal etwas Zeit für die Überarbeitung. Und je nach Thema habe ich vorab vielleicht auch schon einige Wochen Recherche betrieben.

 7. Wenn du keine Autorin geworden wärst, womit würdest du dann jetzt dein Geld verdienen bzw. reicht dir das Veröffentlichen , um deinen Lebensunterhalt zu bestreiten?

Ich bin studierte Informatikerin der Neuen Medien und habe in diesem Beruf viele Jahre sehr erfolgreich gearbeitet, bevor ich meinem Schreib-Ich den größeren Raum eingeräumt habe. Aktuell kann ich mir nicht mehr vorstellen zurück in einen Bürojob zu gehen. Aber wer weiß schon, was die Zukunft bringt.


8. Nehmen wir einfach mal an, dein Buch würde irgendwann verfilmt werden .. wen würdest du in den Hauptrollen sehen wollen?

Bei Purpurstaub Magie würde ich mir wünschen, dass Disney die Rechte kauft und dann Heiko und Aron Baise beauftragt, den Animationsfilm umzusetzen!

9. Wenn du nicht gerade schreibst, womit verbringst du deine Nachmittage? Hast du ein Hobby, welches dir neben dem Schreiben sehr am Herzen liegt?

Ich nutze die schreibfreie Zeit, um mit meinen Hunden den Garten und diese tolle Umgebung zu genießen in der ich lebe. Aber ich bin auch anderweitig gerne mal hobbymäßig kreativ. Ich zeichne und male oder nutze mein Studienwissen um an Websites zu basteln, Apps oder Spiele zu programmieren.

10. Kann deiner Meinung nach jeder ein Buch schreiben oder braucht es dafür bestimmte Voraussetzungen?

Klar kann jeder ein Buch schreiben. Um allerdings ein gutes Buch zu schreiben, braucht es aus meiner Sicht schon ein wenig handwerkliches Wissen und eine große Portion Übung. Es ist überaus hilfreich, wenn man viel liest. Denn Lebewesen sind brillant drin, durch Nachahmen zu lernen. Das schafft eine Basis, von der man dann zu seinem eigenen Stil finden kann. Talent kann helfen, diesen Prozess schneller zu absolvieren, es ersetzt ihn aber meiner Meinung nach nicht.

11. Wann hast du mit dem Schreiben angefangen und wer oder was hat dich dazu animiert? 

Ich habe um die Jahrtausendwende herum angefangen die Geschichten, die ich vorher nur im Kopf hatte oder die ich in Bildern versucht habe umzusetzen, dann auch in Worte zu fassen. Erst Kurzgeschichten. Später dann Romane. Ich hatte Lust es zu tun, also habe ich angefangen, Fachbücher dazu gelesen, Seminare besucht und so einen Einstieg gefunden.

12. Hast du schon mal etwas geträumt, was hinterher auch wirklich wahr geworden ist?

Hm. Ich bin nicht gut darin, mir Träume zu merken. Allerdings hatte ich schon als Kind immer wieder im Leben mal Déjà-vu-Erlebnisse. Ob das allerdings dann Träume waren, an die ich mich erinnert habe, könnte ich nicht beantworten. Wenn du allerdings meinst, ob es Lebensträume gibt, die wahr geworden sind, dann lautet die Antwort JA!

13. Wie würdest du reagieren, wenn plötzlich eine deiner Buchfiguren an deiner Haustür klingeln würde?

Ich hätte wohl Angst, dass sie sich beschweren würde, was ich ihr alles für Challenges und Hürden im Buch auferlegt habe. ? Aber ich würde mich auch sehr über die Gelegenheit freuen, ihre ganz eigene Sicht auf das Erlebte zu hören und vielleicht auch unbekannte Träume und Wünsche zu erfahren. Quasi als Stoffsammlung für eine Fortsetzung!

14. Wie holst du dich am besten wieder aus einem Kreatief und was rätst du anderen, die sich manchmal darin befinden? ( wie meiner Besitzerin z.B.)

Das kommt glaube ich sehr drauf an, was da die Ursache ist. Stimmt womöglich mit der Geschichte etwas nicht und man kann deshalb nicht recht weiterschreiben? Oder hat man gerade PMS und braucht dringend Schokolade, eine Wärmflasche und einen schnulzigen Film? Oder lasten die Alltagssorgen so sehr auf einem, dass einfach keine Energie übrig ist? Dann würde ich immer raten sich etwas Gutes zu tun oder vielleicht kleine Schreibübungen zu machen, die nichts mit dem aktuellen Projekt zu tun haben. Fühlt sich das Leben selbst wie eine Sackgasse an? Dann empfehle ich Hilfe zu suchen. Eine Therapie kann sehr heilsam sein. Mir haben im Leben zB tiergestützte Seminare geholfen, mich wieder mit meinem Inneren zu verbinden. Um wieder klarer zu sehen, welche Wege es gibt und welchen ich davon nehmen möchte.

15. Als evtl. Selbstleser, hast du schon mal ein Buch abgebrochen oder gibst du jedem Buch eine Chance?

Ich habe schon einige Bücher abgebrochen, allerdings auch so einige, die ich grauenhaft fand, bis zum Ende gelesen. Einfach, um für mich zu ergründen, warum ich sie grauenhaft fand und ob sich das am Ende nochmal ändert. Eine Schatzkiste mit handwerklichen Dingen, die ich selbst unbedingt vermeiden will, ist etwas sehr wertvolles.

16. Und zu guter Letzt.. Weil wir oben schon die Frage nach dem mit dem Schreiben verbundenen großen Traum hatten, welches ist dein größter – nicht mit dem Schreiben verbundener - Traum?

Mein allergrößter Träum wäre es wohl, das Tierleid durch Menschen auszulöschen. Aber ich fürchte, dafür müsste ich wohl in eine Parallelwelt reisen, in der der Kern des Menschen aus Empathie und Achtsamkeit geformt wurde und er sich nicht als etwas höher entwickeltes und deshalb besseres betrachtet.



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