Projekt 52 im September - Haustiere
Hallöchen, meine Lieben.
Wie ihr wisst, folge ich der lieben Sari von Heldenhaushalt jetzt
schon so lange und habe auf ihrem Blog schon so viele Beiträge zum
Projekt 52 gelesen. Und jetzt - wo sich das Jahr so langsam aber sicher
dem Ende zu neigt, nehme ich auch endlich daran teil.
Wenn ihr mehr darüber erfahren möchtet, dann schaut unbedingt einmal bei Sari und ihrem tollen Blog vorbei.
Da
ich mich haupsächlich über das Schreiben auslassen kann und möchte,
werdet ihr zu jedem der vorgegebenen Themen eine kleine Geschichte von
mir bekommen.
Das Wort für diese Woche ist Haustiere und das ist meine kleine Geschichte dazu.
Kati stand in der Küche und rührte gedankenverloren in einer Schüssel mit Pfannkuchenteig. Das Wohnzimmer war erfüllt von Darias fröhlichem Lachen, während sie mit Fridolin spielte, ihrem schwarz-weiß getigerten Kater, den sie vor Kurzem aus dem Tierheim geholt hatten. Für ihre Tochter war es Liebe auf den ersten Blick gewesen.
„Mama, guck mal, wie er springt!“, rief Daria, als Fridolin nach einem Wollknäuel schlug, das sie durch die Luft zog. Kati lächelte, doch ihre Bewegungen wurden langsamer, als eine Erinnerung in ihr aufstieg.
Daria kam in die Küche gehüpft, hielt das Wollknäuel noch in der Hand, während Fridolin ihr dicht auf ihren Fersen war.
„Mama, hattest du auch Haustiere, als du klein warst?“, fragte sie, während sie auf einen Stuhl kletterte.
Kati hielt inne und die Schüssel in ihren Händen wurde plötzlich schwer. Sie stellte sie ab und sah Daria an, deren große, neugierige Augen sie erwartungsvoll musterten. „Ja“, sagte sie leise. „Ich hatte auch eine Katze. Sie hieß Max.“ Ihre Stimme war sanft und doch fast zerbrechlich, als sie den Namen aussprach. Sie sah ihn vor sich. Max, einen kleinen, grauen Kater mit bernsteinfarbenen Augen, der immer auf ihrem Bett geschlafen hatte.
„War er so süß wie Fridolin?“, fragte Daria und kraulte den Kater, der sich schnurrend an ihren Beinen rieb. Kati setzte sich neben ihre Tochter und ihre Hände falteten sich im Schoß. „Ohja, er war sehr süß. Er war… mein Schatten. Überall, wo ich war, war Max. Wenn ich geweint hab, hat er sich an mich gekuschelt, als wollte er sagen: ‚Alles wird gut.‘“ .
Sie lächelte, aber ihre Augen wurden feucht. „Er war mein bester Freund, als ich so alt war wie du.“
Daria legte den Kopf schief. „Wo ist Max jetzt?“
Kati schluckte und ihr Blick wanderte zum Fenster. Hinaus in den Garten, wo die Apfelbäume sich im Wind wiegten.
„Er ist nicht mehr hier“, sagte sie nach einem Moment. „Eines Sommers, ich war vielleicht zehn, ist er weggelaufen. Wir haben überall gesucht. Plakate aufgehängt und die Nachbarn gefragt, ihn stundenlang gerufen. Aber Max… kam nicht zurück.“ Ihre Stimme brach und sie wischte sich hastig über die Augen. „Ich habe nie verstanden, warum er einfach gegangen ist.“
Daria rutschte näher und ihre kleine Hand legte sich auf Katis. „Das tut mir leid, Mama“, sagte sie leise. „Warst du sehr böse auf ihn?“
Kati schüttelte den Kopf und eine Träne fiel auf ihren Schoß. „Nein, nicht böse. Nur traurig. Ich hab mir immer gewünscht, ich hätte ihn ein letztes Mal umarmt. Aber weißt du, was mir geholfen hat?“
Sie sah Daria an und ein zartes Lächeln kehrte auf ihre Lippen zurück. „Zu wissen, dass er glücklich war, solange er bei mir war. Und jetzt, mit dir und Fridolin, fühlt es sich an, als hätte ich ein Stück von dem Glück zurück.“
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