[Rezension] Das Buch der verlorenen Dinge

Titel: Das Buch der verlorenen Dinge
Autor: John Connolly
Taschenbuch: 336 Seiten
Verlag: List Taschenbuch (3. Dezember 2009)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3548609228
ISBN-13: 978-3548609225
Originaltitel: The Book of Lost Things

Inhalt: "Nach dem Tod seiner Mutter flüchtet sich der zwölfjährige David in die Welt der Bücher. Schon bald merkt er, dass sich Realität und Fantasie vermischen. Es beginnt eine abenteuerliche Reise an die Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit. Als Davids Mutter nach schwerer Krankheit stirbt, verkriecht sich der Junge in seine Bücher. Bald schon fangen sie an, mit ihm zu sprechen, und im Garten vor seinem Zimmerfenster taucht immer öfter eine seltsame Gestalt auf: der »Krumme Mann«. Eines Abends folgt der Junge ihm durch einen Mauerspalt und findet sich in einem dunklen Wald wieder. Geleitet und gelockt vom »Krummen Mann« macht David sich auf die Suche nach dem König des Waldes. Von ihm wird gesagt, er besitze ein geheimnisvolles Buch, »Das Buch der verlorenen Dinge«, in dem alle Wahrheiten des Lebens aufgezeichnet seien. Endlich am Schloss des Königs angelangt, muss David erkennen, dass er dem Bösen in die Falle gegangen ist." Quelle: Verlorene Dinge

Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich den ganzen Tag lang über doch beschäftigt, nachdem ich es ausgelesen hatte und ich kann nicht mal genau erklären warum.
Als ich angefangen habe es zu lesen, bin ich eher davon ausgegangen, dass es ein Jugendbuch ist, aber ich wurde eines besseren belehrt.

Als David gerade mal 12 Jahre alt ist, verliert er seine Mutter, welche in ihm eine tiefe Lücke hinterlässt. Nicht weit nach ihrem Tod verliebt sich David's Vater neu, was David so gar nicht verstehen kann. Da London im zweiten Weltkrieg kurz vor der Bombardierung  der Deutschen steht, beschließt sein Vater zu seiner neuen Freundin aufs Land zu ziehen. David bleibt nichts anderes übrig, als mitzugehen, auch wenn er sich dort alles andere als wohlfühlt, sich mit neuen Halbbruder so gar nicht anfreunden kann.

Nach einigen mysteriösen Ohnmachtsanfällen hört er plötzlich das Getuschel der Bücher in seinem Zimmer, hört dort ebenso die Stimme seiner Mutter, welche ihn - nach einem weiteren heftigen Streit mit seiner Stiefmutter -  in eine Welt zu locken scheint, in der alles anders ist, in welcher er sich scheinbar schier unlösbaren Aufgaben widmen muss, um wieder nach Hause zu kommen.

Das Buch erinnert ein wenig an Alice im Wunderland vom Schreibstil her. David, welcher als Hauptprotagonist in diese Welt "stolpert", hat mir von Anfang doch recht gut gefallen. Ein anfangs schüchterner und zurückhaltender Junge, welcher nach dem Tod seiner Mutter in ein Leben gedrängt wird, dass er so nicht leben will. Erst durch seine Abenteuer in der anderen Welt lernt er die Freundschaft und seine Familie zu schätzen, lernt sie richtig zu lieben.

Das eine oder andere Märchen hat sich dort auch wieder gefunden und gerade das dicke Schneewittchen mit seinen sieben kommunistischen Zwergen, die nichts weiter wollen, als das fette, unerträgliche Scheewittchen wieder los zu werden, haben mir dabei wirklich ein Schmunzeln auf die Lippen gelegt.
Es ist definitiv kein Buch für Kinder, aber ein Buch, was mir durchaus gefallen hat und welches ich nicht eher aus der Hand gelegt habe, bis ich es durch hatte, auch wenn das bedeutet hat, dass ich mir dafür die Nacht und den halben Morgen um die Ohren geschlagen habe.

5 von 5 Gänseblümchen.



Bis dahin,
Shou

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