Titel: Augen in der Finsternis
Autor: Andreas Herteux
- Taschenbuch: 500 Seiten
- Verlag: Erich von Werner Verlag; Auflage: 1 (25. November 2016)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 3981838815
- ISBN-13: 978-3981838817
Inhalt: "Deutschland am Ende des 19. Jahrhunderts. Getrennt voneinander blicken
die junge Adelige Elena von Rathau und Gottfried von Heldern, der Sohn
eines reichen Emporkömmlings, verzweifelt auf ihr Leben zurück – und auf
ihre Liebe. Eine Liebe, durchgesetzt in schwersten Schlachten. Gegen
die Konventionen. Gegen die ganze Welt.
Hat wahre Liebe keinen Bestand? Muss sie scheitern? Lohnt es sich nicht, für sie zu kämpfen? Mit allen Mitteln?
Ein wahres Drama der Liebe. Am Schicksal gescheitert, wahrscheinlich.
Oder doch an teuflischen Mächten?" Quelle:
Augen in der Finsternis
Als erstes danke ich dem
Erich von Werner Verlag dafür, dass sie mir das Buch zur Verfügung gestellt haben. Das Cover ist - meiner Meinung nach - nach wahrer Traum und der Klappentext hat zusätzlich dazu geführt, dass ich extrem neugierig auf das Buch wurde.
Lese selbst, ob meine Neugierde überhaupt gestellt werden konnte.
Das Buch beginnt gleich mit einem einzigen und sehr mysteriösen Satz: Gottfried ist tot.
Wer ist Gottfried und warum ist er gestorben?
Seine Frau Elena ist verzweifelt und auf der Suche nach Gründen, die ihr Leben weiterhin lebenswert machen.
Wie soll sie ohne ihren geliebten Gottfried bloss weiterleben?
In Gedanken erlebt sie ihre Geschichte ien weiteres Mal. Ihre Kindheit, ire ersten Begegnung mit Gottfried, ihre gemeinsame Geschichte.
Gottfried beginnt bereits im zweiten Kapitel seine eigenen Geschichte zu erzählen. Warum ist er doch nicht tot? Warum sitzt er in diesem dunklen Raum, in den auch der Leser mehr und mehr hineingezogen wird?
Ich muss sagen, dass es mich auf den ersten Seiten ziemlich irritiert hat, dass in dem Buch keine wörtliche Rede enthalten ist. Das hat sich nach den ersten Kapiteln erst irgendwie gelegt. Ich wollte unbedingt die Hintergründe erfahren, die zum Kennenlernen und auch zum Tode Gottfrieds geführt haben. Die Kapitel sind abwechselnd aus der Sicht der beiden Hauptprotagonisten geschrieben. Es verleiht dem Buch eine individuelle und auch persönlichere Note. Gerade weil eben keine wörtliche Rede vorhanden ist.
Elena und Gottfried haben unterschiedliche Ansichten, Lebens - und Handlungsweisen und doch sind sie sich ähnlicher, als sie denken.
Durch die wechselnde Erzählweise gewinnt das Buch unglaublich an Tiefe und Emotionalität. Es weist humorvolle und traurige Momente auf, die es nur noch lesenswerter machen.
Anfangs hatte ich bei Elena das Gefühl, dass sie einfach nur eine verzogene, kleine Göre ist, die sich ihrer Familie beugt. Sie hat im Laufe des Buches wirklich eine große Wandlung vollzogen, die mir persönlich sehr gefallen hat.
Sie wirkte durch ihre erlangte Willensstärke zum Ende hin viel sympathischer, als am Anfang. Trotz, dass sie auch nicht vor Intrigen zurück schreckt, die eher anderen schaden, als ihr selbst.
Es hat eben einfach zu ihrem Wesen gepasst. Zu ihrer Entwicklung.
Gottfried war mir, als er mit seiner Sichtweise begonnen hat, irgendwie... nicht geheuer und auch ziemlich unsympathisch.
Er wirkte recht überheblich und sehr von sich selbst überzeugt.
Erst durch seine Erzählungen, durch seine persönliche Reise in die Vergangenheit, konnte er einiges an Stärke sammeln. Und auch Pluspunkte bei mir.
Der Leser erfährt mehr darüber, was hinter Gottfrieds Verhalten steckt. Warum er ist so, wie er ist. Auch die Nebendarsteller, die anfang noch unscheinbar wirkten, geiwnnen immer mehr an Stärke und werden perfekt in die Geschichte eingebunden.
Trotz anfänglicher Skepsis und der Tatsache, dass ich vom Schreibstil irritiert war, konnte mich das Buch wirklich begeistern. Als Leser möchte man einfach wissen, wie es mit Elea weitergeht. Man möchte einfach wissen, was es mit Gottfrieds Tod auf sich hat. Warum sitzt er in diesem mysteriösen schwarzen Raum und lässt den Leser trotzdem noch an seinen Gedanken teilhaben?
Ist er am Ende vielleicht sogar noch am Leben?
Fragen, die den Leser durch das Buch begleiten und es so lesenwert machen, dass es einen noch Tage danach beschäftigt.
Eine Lesefahrung, die ich euch wirklich nur sehr ans Herz legen kann.
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