
Ein weiteres Interview steht in den Startlöchern. Es wird in der nächsten Zeit sehr viele davon geben und das Grumpelchen ist immer mit dabei.
Heute hat es
Emma Marten erwischt, die sich in die Höhle des Löwen .. äh des Grumeplchens gewagt
hat.
Hallo Emma.
erstmal grummeligen Dank, dass du dich
dazu bereit erklärt hast, mir ein paar Fragen zu beantworten.
Ich bin das Grumpelchen und wurde als
Maskottchen beauftragt, mir ein paar Fragen zu überlegen.
Warum eigentlich ich?
Ich könnte jetzt in meinem Schrank
sitzen und rumgrummeln oder Kekse essen, aber nein..
Naja... von nichts kommt nichts. Ich
brauche meinen Job. *brummel* Für Kekse tut selbst ein Grumpelchen
fast alles.
Stell dich doch bitte erst einmal in
ein paar Sätzen vor, damit meine Leser auch wissen, mit wem sie es
überhaupt zu tun bekommen.
Danach werde ich damit direkt damit
beginnen, dir ein paar Löcher in den Bauch zu fragen.
Hallo ihr Lieben, Hallo Grumpelchen,
für Kekse würde ich tatsächlich auch sehr vieles tun, vor
allem,
wenn sie noch mit Schokolade sind. Grummelig bin ich dagegen eher
selten, dafür aber ziemlich verträumt. Dauernd schwirren mir
Gedanken und Geschichtenfetzen durch den Kopf, die aufgeschrieben
werden wollen. Ein paar kleine Eckdaten zu mir, 24 Jahre jung, in der
Nähe von Frankfurt wohnhaft, das Wetter im Moment kann ich überhaupt
nicht ausstehen, dauernd grau, deswegen bin ich lieber drinnen mit
einer Tasse Tee, meinem Laptop und einer Kuscheldecke, wenn ich neben
Brotjob die Zeit dafür finde. So siehts auch gerade bei mir aus ;)
1. Wann hast du mit dem Schreiben
angefangen und wer oder was hat dich dazu animiert?
Meine Oma hat mir letztens erzählt,
dass ich mir schon sehr früh eigene Geschichten ausgedacht habe, die
wir dann nachgespielt haben oder ich erzählt habe. Sobald ich dann
schreiben konnte, war’s um mich geschehen und meine große
Leidenschaft entdeckt. Schreiben ist schon immer ein großer
Bestandteil meines Lebens und gar nicht mehr wegzudenken.
2. Warum hast du dich ausgerechnet für
das Genre entschieden in dem du unterwegs bist und in welchem würdest
du gerne mal etwas veröffentlichen?
Ich lese am liebsten Jugendbücher, mir
gefällt die Reifung zum Erwachsenen und dass Teenager mit Problemen
ganz anders umgehen. Deswegen ist für mich klar, dass ich
Jugendbücher schreibe. Auf ein Genre lege ich mich nicht so gerne
fest, das suchen sich die Geschichten aus. Für The Blinds war eine
Dystopie perfekt, für mein neues Projekt ist Fantasy gefragt.
3. Wie läuft so ein Schreibnachmittag
bei dir ab? Brauchst du dafür völlige Ruhe oder hast du Musik im
Hintergrund laufen? Machst du dir vorher Notizen zu den jeweiligen
Kapiteln? Hast du ein bestimmtes Ritual, was das Schreiben an sich
angeht? Grummelst du dabei auch ab und an vor dich hin, wie so ein
Grumpeltier das tut?
Meistens schreibe ich tatsächlich
morgens vor meinen Spätschichten, weil ich abends meist zu müde bin
und dann mehr als unzufrieden mit dem, was ich da zusammenschreibe.
Dann sitze ich im Bett oder auf der Couch, mit meinem Laptop,
meistens einer Tasse Tee, die ich dann irgendwann kalt trinken werde.
Im Zug klappt das inzwischen auch sehr gut, Laptop an, Kopfhörer auf
und abtauchen.
Für bestimmte Stellen, Charaktere
brauche ich passende Lieder und manchmal werde ich fast verrückt,
wenn ich das richtige Lied nicht finden kann. Aber wenn ich das habe,
läuft es in Endlosschleife.
Schriftliche Notizen mache ich mir
tatsächlich kaum, sollte ich eigentlich viel mehr machen. Ich
erstelle Steckbriefe in Papyrus für meine Charaktere, zeichne je
nach Idee eine Karte für die Welt, aber bevor ich anfange zu
schreiben, weiß ich meistens alle wichtigen Wendepunkte und
Ereignisse, wo ich hinkommen muss, damit die Geschichte dem roten
Faden zum Ende folgt, dass ich meistens als erstes weiß. Und
meistens werfen meine Charaktere dann fast alles über den Haufen.
Bevor ich anfange zu schreiben, lese
ich meistens das Kapitel davor, um wieder in die Geschichte und die
Stimmung zu finden.
Nein, grummeln tue ich beim Schreiben
tatsächlich nie. Dafür aber lächeln und weinen, wenn eine Szene
besonders schön oder besonders traurig ist.
4. Hast du selbst einen Lieblingsautor
oder ein Lieblingsbuch?
Dafür gibt es zu viele Autoren und zu
viele Bücher. Aber ein paar Autoren stehen ganz oben auf meiner
Liste, Sarah J. Maas, Ava Reed, J.K Rowling beispielsweise … und
Bücher die Geisterthron-Trilogie von Joshua Palmatier, die Stille
meiner Worte und Alles, nichts und ganz viel dazwischen und natürlich
die Klassiker wie Harry Potter, Märchenmond, die Tintentrilogie und
und und …
5. Welches ist dein größter – mit
dem Schreiben verbundener - Traum?
Dass ich LeserInnen mit meinen Büchern,
Geschichten, den Botschaften darin helfen kann, so wie die Bücher
mir in meiner Jugend geholfen haben. Dass sie eine Flucht vor dem
Alltag sind, aber einen stärker in den Alltag zurückentlassen.
6. Bestimmst du die Titel deiner Bücher
selbst oder holst du dir dabei Hilfestellungen, wie z.B. Ideen derer,
die dir nahe stehen oder deiner Leser? Oder dem Verlag, in dem du
veröffentlichen möchtest?
Die Titel bestimme ich selbst. Da ich
meine Dilogie im SP veröffentlicht habe, musste ich mich da nicht
mit einer Verlagsmeinung auseinandersetzen. Allerdings frage ich
einige Freunde und meine Familie, wie sie den Titel finden.
7. Wie lange schreibst du grundsätzlich
an einem Buch?
Sagen wir es so, ich werde schneller.
Für The Blinds 1 habe ich zwei Jahre gebraucht und es dann nochmal
zwei Jahre in der Schublade liegen lassen, bevor ich den Mut gefasst
habe, es zu veröffentlichen. Den 2. Teil habe ich dann in anderthalb
geschrieben.
Wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich
vermutlich jetzt 1 Jahr brauchen. Aber durch Job ist das kaum
möglich.
8. Entwirfst du Buchcover selbst
oder übernimmt das jemand anders?
Meine Cover willst du nicht sehen,
Grumpelchen. Auch wenn ich besser werde, was Zitatbilder angeht. Die
Cover von The Blinds hat die liebe Juliane Schneeweiss gezaubert.
9. Wenn du keine Autorin geworden
wärst, womit würdest du dann jetzt dein Geld verdienen bzw. reicht
dir das Veröffentlichen deiner Bücher, um deinen Lebensunterhalt zu
bestreiten?
Das Veröffentlichen reicht leider
nicht, aber ich hoffe, dass ich irgendwann davon leben kann. Denn es
gab eigentlich keinen Plan B. Aber als Buchhändlerin zu arbeiten,
ist auch nicht so schlecht ;)
10. Wenn du nicht gerade
schreibst, womit verbringst du deine Nachmittage? Hast du ein Hobby,
welches dir neben dem Schreiben sehr am Herzen liegt?
Ein Hobby, das dem Schreiben sehr nahe
liegt. Wenn ich die Zeit finde, lese ich oder suchte Serien. Bin eher
der Stubenhocker.
11. Wenn du die Chance hättest, einer
deiner Charaktere aus deinen Büchern zu sein.. wen würdest du
wählen?
Die Frage ist fies, auch wenn ich
bisher nur zwei Bücher veröffentlicht habe, ruhen ganz viele tolle
Charaktere in meinem Herzen. Ich glaube trotzdem, ich würde Riley
wählen. Sie ist schon ein großer Teil von mir und ihre Geschichte
hat mich den Mut finden lassen, sie zu veröffentlichen.
12. Kann deiner Meinung nach jeder ein
Buch schreiben oder braucht es dafür bestimmte Voraussetzungen?
Ich bin der festen Überzeugung, dass
jeder ein Buch schreiben kann. Ob dieses Buch dann bereit ist,
veröffentlicht zu werden, ist eine andere Frage. Autor zu sein, ist
ein Job, wie jeder anderer, dazu gehört, Wissen, Handwerk und eine
gewisse Fähigkeit, die Menschen zu begeistern. Nicht jedes Werk in
meiner Schublade ist bereit, veröffentlicht zu werden, obwohl es
Bücher sind. Sie sind Übungswerke, um das nötige Handwerk zu
lernen, Spannungsbögen auszuprobieren, mit Worten zu spielen,
Charakteren die nötige Tiefe zu verleihen, Perspektiven auszuloten,
etc.
Also ja, als professioneller Autor
braucht man wie für jeden anderen Beruf Voraussetzungen.
13. Hast du schon mal etwas
geträumt, was hinterher auch wirklich wahr geworden ist?
Nein, oder es war so unbedeutend, dass
ich mich nicht mehr daran erinnern kann. Meistens träume ich von
Ideen für Geschichten, die dann in mein Notizbuch mit
Ideensammlungen für Bücher wandern. Die sind aber so fantastisch,
dass sie eher nicht geschehen werden.
14.Wie würdest du reagieren, wenn
plötzlich eine deiner Buchfiguren an deiner Haustür klingeln würde?
Kommt auf die Buchfigur an. Rory würde
ich um den Hals fallen und mich tausendmal entschuldigen. Riley würde
ich auch umarmen und ihr sagen, wie stark sie ist. Na gut, es kommt
nicht auf die Buchfigur an, ich würde alle knuddeln.
14. Wie holst du dich am besten
wieder aus einem Kreatief und was rätst du anderen, die sich gerade
darin befinden?
Was anderes machen. Nicht krampfhaft
versuchen, zu schreiben, das klappt bei mir nicht. Irgendwann macht
es dann klick, meistens wenn ich überhaupt keine Zeit habe. Dann
fließen die Worte wieder.
Aber trotzdem nicht aufhören, sich mit
der Geschichte zu beschäftigen, das ist wichtig, sonst kann man
leicht den Zugang verlieren. Ich spiele dann mit Charakteren,
überdenke die Welt, arbeite neue Details aus, schaue in die Zukunft,
was noch alles passieren wird, ohne ein einziges Wort zu schreiben,
alles passiert in meinem Kopf.
15. Als evtl. Selbstleser, hast du
schon mal ein Buch abgebrochen oder gibst du jedem Buch eine Chance?
Tatsächlich habe ich erst sehr wenige
Bücher abgebrochen, wenn die Story gesamt mich nicht erreicht hat
oder ich vom Klappentext her etwas anderes erwartet habe. Aber
ansonsten gebe ich jeder Geschichte eine Chance, auch wenn ich bei
Büchern, die mir nicht so gefallen, dann extrem lange brauche, um
sie fertig zu lesen.
16. Und zu guter Letzt.. Weil wir oben
schon die Frage nach dem mit dem Schreiben verbundenen großen Traum
hatten, welches ist dein größter – nicht mit dem Schreiben
verbundener - Traum?
Es ist nichts, was man an Materielles
binden könnte. Mehr ein Gefühl oder ein Zustand. Glücklich sein,
das Leben genießen, es mit denen verbringen, die ich liebe. Nicht
die Hoffnung verlieren.
Grumpeligen Dank Emma, dass du dir Zeit
genommen hast, meine Fragen zu beantworten. Ich hoffe, ich war nicht
zu aufdringlich und während du alles beantwortest, grummele ich
meine „Besitzerin“ so lange an, bis sie endlich deine Bücher auf
ihre Wunschliste setzt. Allein schon, weil sie auf wunderschöne
Cover steht. Ja ja, ich weiss, aber soll nicht petzen.. *grummel* Mir
doch egal. ( XD)
Vielen Dank, Grumpelchen. Und nein, du
warst nicht aufdringlich. Es ist mir immer wieder eine Freude. Wenn
ich im Dezember meine ersten Plätzchen backe, denke ich an dich und
beame dir einen Keks rüber, oder zwei ;)
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