Heute hat sich das Grumpelchen still und heimlich zu
Sonja Röhm - Reimann geschlichen. Und das mitten in der Nacht.
Ob sie das überlebt hat?
Lest selbst und lernt Sonja ein wenig besser kennen.
Hallo Sonja,
erstmal grumpeligen Dank, dass du dich
dazu bereit erklärt hast, mir ein paar Fragen zu beantworten.
Ich bin das Grumpelchen und wurde als
Maskottchen beauftragt, mir ein paar Fragen zu überlegen.
Warum eigentlich ich?
Ich könnte jetzt in meinem Schrank
sitzen und rumgrummeln oder Kekse essen, aber nein..
Naja... von nichts kommt nichts. Ich
brauche meinen Job. *brummel* Für Kekse tut selbst ein Grumpelchen
fast alles.
Stell dich doch bitte erst einmal in
ein paar Sätzen vor, damit meine Leser auch wissen, mit wem sie es
überhaupt zu tun bekommen.
Danach werde ich damit direkt damit
beginnen, dir ein paar Löcher in den Bauch zu fragen.

Hallo Grumpelchen,
es freut mich, dass Du für mich extra
aus Deinem Schrank gekommen bist. ?
Dann mal ganz kurz ein paar Eckdaten zu
mir: Jahrgang 66, verheiratet, zwei Kinder, die noch im Haus leben.
Geboren in Nürnberg (hört man) hat es mich inzwischen ins schöne
Straubing in Niederbayern verschlagen. Hauptsächlich bin ich für
meine Familie da. Und für meinen Garten, der sehr viel von meiner
Zeit einnimmt. Ich liebe es, in der Natur unterwegs zu sein und ein
Urlaub ohne Wandern geht gar nicht.
1.Wann hast du mit dem Schreiben
angefangen und wer oder was hat dich dazu animiert?
*Die Lust zum Schreiben habe ich schon
im Grundschulalter entdeckt. Meine erste
selbstgeschriebene
Geschichte war die Niederschrift eines Urlaubserlebnisses. Da stand
noch das „selber schreiben können“ im Vordergrund. Fantasie
hatte ich schon immer und so zwischendurch bekam ich auch Lust, die
ausgedachten Dinge aufzuschreiben - mit Bleistift in kleiner Schrift
in ein DIN A 5 Schulheft. Die erste Geschichte, die so den Weg aufs
Papier fand, war die von einer sprechenden Blume, mit der sich ein
Mädchen anfreundet. Das Aufschreiben geschah mehr oder weniger
„anfallsweise“, zwischendurch begnügte ich mich damit meine
Fantasien im Kopf zu behalten. Der primäre Auslöser, mir
Geschichten auszudenken, war wahrscheinlich ein Traum, den ich nach
dem Aufwachen weitergesponnen habe. Ich war damals in der ersten oder
zweiten Klasse, worum es dabei ging, habe ich vergessen. Dass ich
irgendwann eine mehrbändige Geschichte schreiben und diese auch noch
veröffentlichen würde, hätte ich im Traum nicht gedacht. ?
2. Warum hast du dich ausgerechnet für
das Genre entschieden in dem du unterwegs bist und in welchem würdest
du gerne mal etwas veröffentlichen?
*Die Wirklichkeit ist etwas Starres,
mit unveränderbaren Gesetzen, daraus auszubrechen und etwas Neues zu
schaffen, eine Art andere Wirklichkeit lebendig werden zu lassen, ist
und war meine Motivation. Folglich ist das Genre „Fantasy“ mein
Metier und ich habe nicht vor, es zu verlassen.
3. Wie läuft so ein Schreibnachmittag
bei dir ab? Brauchst du dafür völlige Ruhe oder hast du Musik im
Hintergrund laufen? Machst du dir vorher Notizen zu den jeweiligen
Kapiteln? Hast du ein bestimmtes Ritual, was das Schreiben an sich
angeht? Grummelst du dabei auch ab und an vor dich hin, wie so ein
Grumpeltier das tut?
*“Schreibnacht“ würde eher passen. Ich
brauche absolute Ungestörtheit dafür. Meist ist das der Fall, wenn
der Rest der Familie schon schläft oder nicht im Haus ist – und
keine Hausarbeit ruft: „Erledige mich! Jetzt!“ Ich höre auch
keine Musik dabei; es gibt nur mich und meine Ideen.
Ich mache mir grundsätzlich keine
Notizen, ich habe den groben Umriss der ganzen Geschichte im Kopf,
der Rest entsteht beim Schreiben. Ein bestimmtes Ritual habe ich
ebenfalls nicht, ich lese mir nur das zuletzt Geschriebene noch
einmal durch, ehe ich weiterschreibe; das würde ich nicht als Ritual
bezeichnen. Und vor mich hingrummeln? Nicht, dass ich wüsste,
vielleicht unbewusst? Ich bin dann mitten in meiner Geschichte und
merke nicht, was außerhalb geschieht.
4. Hast du selbst einen Lieblingsautor
oder ein Lieblingsbuch?
*EINEN Autor oder EIN Lieblingsbuch gibt
es nicht. Ich kann ja mal ein paar aufzählen die mich über länger
begleitet haben: Marion Zimmer Bradley, Stephen King, Andreas
Eschbach …
Eragon und Harry Potter, um bekannte
Namen zu nennen, gehören neben weiteren Titeln zu den Büchern, die
ich sehr gerne gelesen habe.
5. Welches ist dein größter – mit
dem Schreiben verbundener - Traum?
*Dass meine Bücher immerhin so vielen
Leuten gefallen, dass ich mir damit ein kleines Taschengeld verdienen
kann oder es später meine Rente ein bisschen aufbessert.
6. Bestimmst du die Titel deiner
Bücher selbst oder holst du dir dabei Hilfestellungen, wie z.B.
Ideen derer, die dir nahe stehen oder deiner Leser? Oder dem Verlag,
in dem du veröffentlichen möchtest?
*Vom ersten Wort bis zum Titel ist
alles auf meinem Mist gewachsen. Als Selfpublisher ohne Verlag muss
ich mich ohnehin um alles selbst kümmern.
7. Wie lange schreibst du
grundsätzlich an einem Buch?
*Lange. ? Ich schreibe auch nicht
regelmäßig. Die „Drachenreiter von Mera“ habe ich schon vor
über zwanzig Jahren begonnen. Nach einer mehrjährigen Kinderpause
ist es erst vor etwas mehr als zwei Jahren zum Abschluss gekommen und
ich habe angefangen die Bände (4) für die Veröffentlichung
vorzubereiten.
8. Entwirfst du Buchcover selbst
oder übernimmt das jemand anders?
*Das lasse ich von Kathy von Epic Moon
Coverdesign machen. Ich liefere nur Ideen und bestimme einige
Elemente, die ich gerne hätte. Mir fehlt das technische Know How für
ein Cover in ausreichender Qualität. Ich könnte das nie so gut wie
ein Profi. Und Kathy macht das wunderbar.
9. Wenn du keine Autorin geworden
wärst, womit würdest du dann jetzt dein Geld verdienen bzw. reicht
dir das Veröffentlichen deiner Bücher, um deinen Lebensunterhalt zu
bestreiten?
* Vom Schreiben leben? Aktuell sind die
Kosten, um das Buch rauszubringen noch höher, als die Einnahmen. Um
vom Schreiben zu leben, veröffentliche ich zu wenig und ich bediene
mit meiner Geschichte auch nicht den Mainstream. Ich schreibe nicht
die typische Fantasy ala Herr der Ringe oder mit Elfen, Magiern,
Dämonen etc. Und was Werbung oder Aufbau einer Fan Community
betrifft, bin ich eher unbegabt – aber genau das ist wichtig für
Erfolg; ein gutes Buch zu schreiben, reicht leider nicht. Man könnte
auch sagen: Ich bin Hobbyautorin, keine Schriftstellerin, die das
Schreiben zum Beruf erkoren hat.
10. Wenn du nicht gerade schreibst,
womit verbringst du deine Nachmittage? Hast du ein Hobby, welches dir
neben dem Schreiben sehr am Herzen liegt?
*Oh ja: Meinen Garten. Meine
Wochenenden gehören ganz ihm. ? Was sich sonst noch gerne tue, ist
ein wenig Sport treiben, wie Wandern oder Karate. Bogenschießen wäre
auch dabei, leider ist das in letzter Zeit etwas in den Hintergrund
gerückt und ich muss den Bogen erst mal entstauben ...
11. Wenn du die Chance hättest,
einer deiner Charaktere aus deinen Büchern zu sein. Wen würdest du
wählen?
*Ich bin beim Schreiben immer alle
Charaktere aus meiner Geschichte, das reicht mir vollkommen aus.
Außerhalb des Schreibens möchte ich ich selbst bleiben dürfen.
12. Kann deiner Meinung nach jeder
ein Buch schreiben oder braucht es dafür bestimmte Voraussetzungen?
*Es braucht einige Voraussetzungen: 1.
Man sollte die Sprache beherrschen. 2. Man braucht eine logisch
aufgebaute Geschichte, die glaubwürdig daherkommt und für die Leser
interessant ist. 3. Man muss in der Lage dazu sein, seine Idee dem
Leser anschaulich vor Augen zu führen, so dass bei diesem beim Lesen
ein Bild, oder besser ein Film im Kopf entsteht und Emotionen
entstehen.
13. Hast du schon mal etwas
geträumt, was hinterher auch wirklich wahr geworden ist?
*Ja. Ein einziges Mal: Ich saß auf
einem galoppierenden Pferd und habe den Galopprhythmus dabei gespürt.
Später, als ich das erste Mal tatsächlich auf einem galoppierenden
Pferd gesessen bin, hat es sich tatsächlich genauso angefühlt, wie
im Traum.
14.Wie würdest du reagieren, wenn
plötzlich eine deiner Buchfiguren an deiner Haustür klingeln würde?
*Da wäre ich sehr überrascht, weil
das nicht möglich ist. Naja, ich würde den oder die Person
hereinbitten und zum Kaffee einladen und mir anhören, was er/sie von
mir will.
15. Wie holst du dich am besten
wieder aus einem Kreatief und was rätst du anderen, die sich gerade
darin befinden?
*Mit Gewalt geht gar nichts. Ich
schreibe nur, wenn ich Lust dazu habe. Den Druck, schreiben zu
müssen, habe ich zum Glück nicht. Und wenn ich mich dann hinsetze,
dann geht es auch. Ich muss ja nicht immer am selben Manuskript
schreiben, ich habe mehrere angefangene Geschichten auf dem PC. Ich
schreibe dann da weiter, wo es mir gerade am besten passt.
16. Als evtl. Selbstleser,
hast du schon mal ein Buch abgebrochen oder gibst du jedem Buch eine
Chance?
*Ich kann mich nicht erinnern, schon
mal ein Buch abgebrochen zu haben. Ich muss gestehen, ich lese nicht
sehr viel. Früher, ehe ich intensiver zu schreiben begonnen habe,
habe ich mehr gelesen. Jetzt schreibe ich lieber, als selbst zu
lesen. Außerdem brauche ich Zeit fürs Lesen – am Stück! Ich kann
ein Buch nicht häppchenweise verteilt über Wochen lesen. Je nach
Dicke, muss das in ein bis drei Tagen (Nächten?) erledigt sein. In
der Zeit bin ich nur eingeschränkt für andere Dinge (Kochen?
Putzen? Reden?) zu gebrauchen. Das kann ich meiner Familie nicht
allzuoft antun.
17. Und zu guter Letzt. Weil wir
oben schon die Frage nach dem mit dem Schreiben verbundenen großen
Traum hatten, welches ist dein größter – nicht mit dem Schreiben
verbundener - Traum?
*Dass meine Kinder einen guten Platz im
Leben finden und glücklich sind.
Grumpeligen Dank Sonja, dass
du dir Zeit genommen hast, meine Fragen zu beantworten. Ich hoffe,
ich war nicht zu aufdringlich und während du alles beantwortest,
grummele ich meine „Besitzerin“ so lange an, bis sie endlich
deine Bücher auf ihre Wunschliste setzt. Allein schon, weil sie auf
wunderschöne Cover steht. Ja ja, ich weiss, aber soll nicht petzen..
*grummel* Mir doch egal. ( XD)
Gerne geschehen. * auf den Bauch guck*
Wo ist jetzt das angekündigte Loch? Ich kann nichts sehen. Du hast
doch gesagt, Du wolltest den Autoren ein Loch in den Bauch fragen …
Dann habe ich wohl nochmal Glück gehabt! Puuh. ? ?
Es hat jedenfalls Spaß gemacht, mich
mit Dir zu unterhalten – ob mit oder ohne Loch.
Bin bei der Kommentierrunde über dein Interview gestolpert und freue mich gerade, das es eine #SPbuch-Autorin ist, besonders für diese Bücher schlägt mein Herz. Sie sind weniger bis gar nicht Mainstream und absolut ungerechtfertigterweise "verteufelt". Das mit den ovalen Bildern der Autorin und den Covern gefällt mir (=
AntwortenLöschenMukkelige Grüße!