Schon ein Loch im Bauch, Katja Bleeker?


Angesichts der Bloggerbörse auf Facebook, habe ich viele nette Autor/innen kennengelernt, die sich dazu bereits erklärt haben, mir ein paar Fragen zu beantworten. 
Katja Bleeker ist die zweite, die sich vom Grumpelchen ein paar Fragen stellen lassen hat.
Lest selbst, wie es ausgegangen ist und ob Katja vom Grummeln eher abgeschreckt war oder ordentlich Kontra gegeben hat?!


Hallo Katja..
erstmal grummeligen Dank, dass du dich dazu bereit erklärt hast, mir ein paar Fragen zu beantworten.
Ich bin das Grumpelchen und wurde als Maskottchen beauftragt, mir ein paar Fragen zu überlegen.
Warum eigentlich ich?
Ich könnte jetzt in meinem Schrank sitzen und rumgrummeln oder Kekse essen, aber nein..
Naja... von nichts kommt nichts. Ich brauche meinen Job. *brummel* Für Kekse tut selbst ein Grumpelchen fast alles.

Stell dich doch bitte erst einmal in ein paar Sätzen vor, damit meine Leser auch wissen, mit wem sie es überhaupt zu tun bekommen.
Danach werde ich damit direkt damit beginnen, dir ein paar Löcher in den Bauch zu fragen.

Öhm, also ich bin Katja Bleeker – so alt, dass ich schon die ersten grauen Haare bekomme (also 36)
und schreibe seit etwa 200 Jahren. Grob geschätzt.

  1. Wann hast du mit dem Schreiben angefangen und wer oder was hat dich dazu animiert?

Ich habe mit 6 angefangen, als ich endlich unleserliche Buchstaben zu Papier bringen konnte. Und ich habe deshalb damit angefangen, weil es mich so unsagbar genervt hat, dass in Märchen immer kurz vor knapp das Böse abgewendet wird und danach alles Friede, Freude, Eierkuchen ist. Wäre es aber nicht durchaus einmal spannend, zu wissen, was passiert, wenn die böse Fee ihren Plan doch durchsetzen kann?! Also fing ich an, furchtbare Märchen zu schreiben. Danach furchtbare Horrorgeschichten über mutierende Plüschkühe, die die Weltherrschaft an sich reißen wollten – da war ich 10 und als ich das 10-seitige Manuskript vor vielen Jahren das letzte Mal in der Hand hielt, hab ich mich fast nassgemacht vor Lachen - , oder über Hunde mit Glausaugen, die zu Zombies wurden oder gar über genmanipulierte Riesenspinnen mit zu viel Hunger… und irgendwann landete ich dann bei romantischen Komödien. Die können durchaus auch unheimlich sein :D


2. Warum hast du dich ausgerechnet für das Genre romantische Komödien entschieden und was ist das überhaupt?

Wenn mich jemand so etwas fragt, frage ich zurück: „Kennst du Bridget Jones?“
So ähnliches Zeug schreibe ich. Über Frauen zwischen 20 und 40, die alles andere sind, als die super sexy Ladies mit einem toll bezahlten Job und einer stylischen Loftwohnung im Obergeschoss einer Weltmetropole und sich einen fettreichen Kerl nach dem anderen schnappen können.
Meine Protagonisten heißen Vivien, Hazel oder Romy, sie arbeiten in Klamottenläden oder am Flughafen, haben große Wünsche und Träume, tragen Kleidergröße 44 und darüber hinaus, bekommen Pickel, pupsen und sind nicht immer ganz unpeinlich. Sie sehnen sich nach Zuneigung, Liebe, einem ehrlichen Mann, der sie wirklich liebt oder danach, ihre Träume zu verwirklichen.
Meinen Schreibstil würde ich als locker, frech und alltagstauglich beschreiben. Ich nehme den Leser an die Hand mit in meine Geschichten und lasse ihn nicht als Zuschauer am Rand stehen. Darüber hinaus bleibe ich nicht an der Oberfläche, sondern lasse den Leser tiefer blicken, als in dem Genre üblich, es soll etwas hängen bleiben, nach der letzten Seite. Daher halte ich immer den ein oder anderen überraschenden Wendepunkt bereit.

Für romantische Komödien habe ich mich nicht freiwillig entscheiden. Vorher hatte ich einige andere Genres, aber abgezeichnet, dass das Genre am besten zu mir passt, hat es sich schon sehr früh. Aus Angst, meine Bücher könnten dadurch als minderwertiger Mädchenkram abgestempelt werden, habe ich mich jedoch lange gegen romantische Komödien gewehrt. – Obwohl ich Leute gerne zum Lachen bringe, aber sie auch gern eine Weile lang an der Nase herumführe.
Erst nachdem ich einen Testlauf gestartet und festgestellt habe, wie viel Spaß es doch macht, bin ich ganz in das Genre gewechselt.

  1. Wie läuft so ein Schreibnachmittag bei dir ab? Brauchst du dafür völlige Ruhe oder hast du Musik im Hintergrund laufen? Machst du dir vorher Notizen zu den jeweiligen Kapiteln? Hast du ein bestimmtes Ritual, was das Schreiben an sich angeht? Grummelst du dabei auch ab und an vor dich hin, wie so ein Grumpeltier das tut?

Ich habe keine Schreibnachmittage – nur Schreibabende. Ich kann nicht, wenn es draußen hell ist. Schreiben geht nur im Dunkeln. Meist trinke ich davor noch einen Kaffee und muss alles aufgeräumt haben, sonst stört mich die Unordnung. Andere nennen das Prokrastination. Da widerspreche ich auch nicht. :D
Notizen gibt es, je nach Komplexität der Story, manchmal. Aber nicht nach Kapiteln, ich mag es nicht, mich zu sehr festzulegen. Aber ich liebe Listen!
Ähm... Musik… ja. Ich wähle einen (!) Song aus, der meine Gefühle der Story spiegelt und lasse den so lange in einer Endlosschleife spielen, bis ich entweder verrückt werde oder das Manuskript fertig ist.
- Ja, ich grummele viel. Manchmal jammere ich auch. Oder lache.

4. Hast du selbst einen Lieblingsautor oder ein Lieblingsbuch?

Ich habe ganz viele Lieblingsautoren. Fitzek, Etzold, Klaus Peter Wolf als Beispiel. Aber auch Rowling, ich bewundere sie, und Michael Ende. Für die unendliche Geschichte himmele ich ihn an.

5. Welches ist dein größter – mit dem Schreiben verbundener - Traum?

Ich würde gern einmal einen richtigen Bestseller schreiben, dann in den Buchladen gehen und jemanden sehen wollen, der mein Buch gekauft hat. :D

6. Bestimmst du die Titel deiner Bücher selbst oder holst du dir dabei Hilfestellungen, wie z.B. Ideen derer, die dir nahe stehen oder deiner Leser? Oder dem Verlag, in dem du veröffentlichen möchtest?

Nein, das mache ich alles selbst.

7. Wie lange schreibst du grundsätzlich an einem Buch?

Zwischen 4 Jahren und einem Monat. Das ist ganz unterschiedlich, wie es läuft, wie viel Zeit ich habe, ob gerade NaNoWriMo ist oder wie es mit meiner Motivation aussieht.

8. Entwirfst du Buchcover selbst oder übernimmt das jemand anders?

Mal so, mal so. Das läuft immer anders ab.

9. Wenn du keine Autorin geworden wärst, womit würdest du dann jetzt dein Geld verdienen bzw. reicht dir das Veröffentlichen deiner Bücher, um deinen Lebensunterhalt zu bestreiten?

Also für Brot reicht es. Auch für Butter. Aber auf Käse muss ich noch verzichten. Wahrscheinlich müsste ich auch auf Klopapier und Klamotten verzichten, würde ich nur davon leben wollen.
Ich habe eine Ausbildung zur Mediengestalterin (im TV und Radiobereich) gemacht, aber das ist so weit von „Freude an der Arbeit“ entfernt, wie man es sich kaum vorstellen kann.
Zufällig habe ich aber mal in einem Teeladen gearbeitet und habe diesen Job geliebt. Kunden beraten, bisschen quatschen… das Gefällt mir. Okay, ist kein Job mit einem fetten Büro im Wolkenkratzer und Ledersessel und eigenem Praktikanten, aber es hat mir totalen Spaß gemacht.

10. Wenn du nicht gerade schreibst, womit verbringst du deine Nachmittage? Hast du ein Hobby, welches dir neben dem Schreiben sehr am Herzen liegt?

Ich bin kein Typ für den Garten, weil ich zu viel Angst vor Spinnen habe. Außerdem geht bei mir alles ein. Sogar Zimmerpflanzen.
Ich male nicht gut, aber gern. Und früher konnte ich auch mal besser basteln. Heute sieht alles ganz furchtbar krumm und schief aus.
Ich habe Fettmacher-Hobbies: Ich schaue gern Filme (Horror) und schlafe echt total gern :D
Ansonsten habe ich zu wenig Freizeit für andere Hobbies als das Schreiben.
Ach! Doch! Ich backe sehr gern. – Und schlecht.

11. Wenn du dir Chance hättest, einer deiner Charaktere aus deinen Büchern zu sein.. wen würdest du wählen?

Irritierenderweise Hazel aus „12 Tage Max… und ich²“ – Leute, die das Buch gelesen haben, werden das nicht verstehen und wahrscheinlich den Kopf schütteln. Aber ehrlich? Ich wäre gern mal an der Seite von Max. <3

12. Kann deiner Meinung nach jeder ein Buch schreiben oder braucht es dafür bestimmte Voraussetzungen?

Jeder kann das. Man denkt sich eine Geschichte auf und schreibt sie auf.

13. Hast du schon mal etwas geträumt, was hinterher auch wirklich wahr geworden ist?

Ja schon. Es gab auch Dinge, die wirklich passiert sind, nachdem ich sie geschrieben habe. Waren jetzt keine Sensationen aber solche Kleinigkeiten, die man hier und da aus den Nachrichten aufschnappt.

14.Wie würdest du reagieren, wenn plötzlich eine deiner Buchfiguren an deiner Haustür klingeln würde?

Es käme darauf an, welche es wäre:
Milo aus „Schaumkronenküsse“ – da würde ich vor lauter Angst meinen Mann verlassen, denke ich.
Max würde ich hereinbitten. Auf einen Kaffee. Und Kuchen. Und… soooowaaaaaas… :D
Mia aus den Turbulenzen, da würde ich die Polizei rufen.
Mit Vivien und Romy würde ich‘ne fette Mädelsparty machen, ich glaube, mit denen würde ich mich verstehen.


14. Wie holst du dich am besten wieder aus einem Kreatief und was rätst du anderen, die sich gerade darin befinden?

Ein bisschen Pause und dann arbeiten. Nicht vom Schweinehund abhängen lassen, das macht nur größere Probleme und genau das will der doch!


15. Als evtl. Selbstleser, hast du schon mal ein Buch abgebrochen oder gibst du jedem Buch eine Chance?

Ich habe schon etliche Bücher abgebrochen. Ich bin eine furchtbare Leserin. Mag ganz vieles nicht und wenn es in der falschen Zeit spielt oder mir der Name nicht passt, dann ist es vorbei. Allerdings verzichte ich auf negative Rezensionen, es ist Geschmackssache, ich habe das Buch nicht zuende gelesen und wirkliche Mängel waren nicht vorhanden, als dass man jemandem eines reinwürgen müsste.

16. Und zu guter Letzt.. Weil wir oben schon die Frage nach dem mit dem Schreiben verbundenen großen Traum hatten, welches ist dein größter – nicht mit dem Schreiben verbundener - Traum?

Ich hätte später gern ein Haus an der Küste, umgeben von Bergen. Am besten an einem Fjord. Keine direkten Nachbarn. Das Haus muss weiß sein, mit einem schwarzen Dach. Das Wetter muss immer schlecht sein, der Himmel immer grau.
Im Haus habe ich es modern mit gutem Internet, TV, tollem Sofa, einem Kamin und einem großen Hund und einer Katze. Auto hab ich… Mann und Kinder auch.
Geldsorgen gibt es keine, alle sind gesund, wir haben viele Freunde, die regelmäßig kommen und mit denen wir oft was unternehmen.


Grumpeligen Dank Katja, dass du dir Zeit genommen hast, meine Fragen zu beantworten. Ich hoffe, ich war nicht zu aufdringlich und während du alles beantwortest, grummele ich meine „Besitzerin“ so lange an, bis sie endlich deine Bücher auf ihre Wunschliste setzt.

Sehr gern! Und flott bitte alle Bücher lesen! :D

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