[ rezension] vanessa hussmann - pieces of me
Ich habe inzwischen schon ein paar Bücher von Vanessa Hußmann gelesen und Pieces of me war ein weiteres. Die Geschichte, die auf einer wahren Begebenheit beruht, klang unglaublich interessant und mir was von Anfang an klar, dass ich sie lesen muss. Tara selbst möchte unerkannt bleiben, aber Vanessa hat sich trotzdem ihrer Geschichte angenommen.
Ihrer Lebensgeschichte.
Mehr erfahrt ihr hier, denn es gibt auch noch andere Bücher als der Based on a true Story - Reihe.
Inhalt: Tara hat in ihrem Leben alles, was sie sich wünscht. Sie studiert Jura, ist in einer glücklichen Beziehnung und hat wunderbare Adoptiveltern, die ihr jeden Wunsch von den Augen ablesen.
Mit ihren Wurzeln in Nepal hat sie sich bisher nur wenig auseinander gesetzt, immerhin hat ihr Leben bislang in einem völlig anderen Land stattgefunden.
Ausgerechnet an ihrem Geburtstag erhält sie jedoch eine Nachricht, die alles verändert.
Kiran meldet sich bei ihr und versetzt sie mit nur einem einzigen Satz in Schockstarre. "Ich bin dein Bruder."
Tara ist hin - und hergerissen zwischen Neugierde und Angst. Obwohl sie sich anfangs noch dagegen wehrt, spürt sie schon bald den Drang, mehr über ihre Wurzeln und auch über Kiran herauszufinden. Sie packt ihren Koffer und reist man Kathmandu.
Dort lernt sie nicht nur endlich ihre Familie kennen, sondern trifft auch auf Ravi. Der junge Nepalese schleicht sich mit jedem Tag tiefer in ihr Herz. Und umso mehr sich Tara auf ihre Herkunft einlässt, desto mehr entfernt sie sich von ihrem Leben, dass sie bisher geführt hat. .
Wohin gehört sie wirklich? Und vor allem zu wem?
Da Pieces of me nicht mein erstes Buch der Autorin ist, bin ich mit ihrem Schreibstil natürlich besten vertraut. Und ich kann euch bereits jetzt verraten, dass er mich auch diesmal wieder nicht enttäuscht hat.
Vanessa Hußmann schreibt detailgetreu und nachvollziehbar. Ihr Schreibstil ist flüssig, leicht zu lesen. Unglaublich und wundervoll.
Schon mit The Beauty and the Broken hat sie mich damals in ihren Bann gezogen und auch mit dieser Geschichte war ich direkt von den ersten Seiten angetan.
Mit Tara als Hauptprotagonistin entführt Vanessa Hussmann den Leser ins weitentfernte Nepal. Ein Land, dass eigentlich so weit weg erscheint, hat sich durch die Erzählungen der Autorin so angefühlt, als wäre es plötzlich ganz nah.
Ich habe mit Tara mitgefühlt und mich mit ihr auf eine Reise begeben, die nicht nur ihr Leben auf den Kopf stellt, sondern auch ihre Gefühlswelt.
Taras Gefühlschaos hat Vanessa Hussmann unglaublich gut rüber gebracht. Der Zwiespalt zwischen dem alten Leben, dass sie kennt und dem Leben, dass sie in Nepal erwartet. Der Wunsch ihre Wurzeln kennenzulernen, bestimmt nach der Nachricht ihres Bruders ihre Gedanken und doch hat sie Angst vor dem, was dort am anderen Ende der Welt auf sie warten könnte. Und mit Ravi hat sie dabei am allerwenigsten gerechnet.
Die Umsetzung von Taras Geschichte ist Vanessa Hussmann wirklich wunderbar gelungen. Man fühlt mir ihr mit und begibt sich mit Tara auf eine Reise, die sie zu sich selbst führt. Ich habe mich sogar dabei ertappt, wie ich mich entscheiden würde, wenn ich an Taras Stelle gewesen wäre.
Mehr über das Leben zu erfahren, was mir eigentlich "zusteht" .. oder einfach alles so lassen, wie es wahr. Wie hätte ich auf Kirans Nachricht reagiert?
Tara erlebt eine wahre Achterbahn ihrer Gefühlswelt. Angst und Vorfreude, Trauer und Schmerz, aber auch neue Gefühle, die sie für ihre kulturelle Heimat entwickelt. Angst vor der Begegnung mit ihrer Mutter oder davor, was sein wird, wenn ihre leibliche Mutter auf die Frau trifft, die sie bislang aufgezogen hat. Und auch das Wissen darüber, warum sie überhaupt erst ein Leben abseits von Nepal geführt hat.
Vanessa Hussmann ist es einmal mehr gelungen, mich an die Seiten zu fesseln. Das Buch hatte alles, aber auch wirklich alles, was mein Leserherz sich nur hätte wünschen können und die Tatsache, dass es sich dabei sogar um eine wahre Geschichte hat, macht dieses Werk umso besonderer.
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