[ rezension ] Lilienne Érie - Japanese Idol [ Haruko - das nonbinäre Model ]
Wie hätte ich mir das Buch nicht näher anschauen können, wenn es gleich zwei der Thematiken anspricht, die eine große Rolle in meinem Leben spielen.
Japan und Gay Romance. Schwupps, war das Buch bestellt und ich habe es inzwischen natürlich auch gelesen.
Mehr Infos gibt es hier: Lilienne Erie
Haruto ist eigentlich Student und doch verbirgt sein wahres Ich hinter einer Maske. Im schillernden Tokio arbeitet er als Model und tritt dort unter dem Namen Haruko als Frau auf. Er verwandelt sich bei jedem Shooting in ein geheimnisvolles Model für Damenmode und verbringt so Tag für Tag, wer er wirklich ist. Er verschleiert seine eigene Identität, um in der Modelwelt Fuß fassen zu können, denn er ist fest davon überzeugt: Als Mann würde ihn sowieso niemand buchen.
Als er Shinya kennenlernt, beginnt seine Fassade zu bröckeln. Während Haruto noch mit seinen eigenen Gedanken und Gefühlen kämpft, droht sein Exmanager Arato damit, ihn auffliegen zu lassen. Aber ist es nicht vielleicht sogar das, was Haruto sich insgeheim wünscht?
Und wie steht seine Familie dazu, dass er sich ein Leben abseits des Drucks und der Erwartungen an ihn aufgebaut hat?
Schon mit den ersten Seiten war ich vollkommen verliebt in den Schreibstil von Lilienne Erie. Ich bin regelrecht durch die Seiten geflogen und habe mit den Protagonisten mitgelitten, mitgefiebert und vor allem gelacht. Obwohl Lilienne Erie ein Thema aufgreift, dass mir bislang nicht ganz so geläufig war, hatte ich absolut keine Probleme, mich in der Geschichte zurecht zu finden.
Natürlich war es mir ein Begriff, was es heisst, wenn jemand nonbinär ist, aber ich habe bislang nur wenige Bücher zu dieser Thematik gelesen. Und selbst für jene welche, die sich mit dem Thema noch gar nicht auseinander gesetzt habe, erklärt die Autorin innerhalb der Geschichte, warum Haruto so ist, wie er ist.
Und auch, wie er es trotrzdem schafft, sich auf Shinya einzulassen. Und Shinya sich auf ihn. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und ich hatte nicht einmal das Gefühl, über irgendetwas gestolpert zu sein, dass ich nicht verstehe.
Lilienne Érie hat nicht nur unglaublich viel Gefühl und Humor in ihrem Buch eingebaut, sondern auch Werte wie Freundschaft, Vertrauen und die Suche nach sich selbst.
Und auch die gehörige Portion Spannung, denn mit Arato befindet sich eine Person in Harutos Leben, der ich manchmal am liebsten mit Freude die Unterseite eines Highheels in bestimmte Körperregionen verschafft hatte.
Das Buch konnte mich wirklich begeistern und ich kann den zweiten Band geht es bereits um einen der Nebencharaktere, die mir ebenso unglaublich ans Herz gewachsen sind. Japanese Idol I ist eines meiner Highlights aus diesem Jahr gewesen und hat gezeigt, dass man sich manchmal einfach wieder selbst neu erfinden muss, um zu wissen, wer man ist.
Und um das eigene Glück wiederfinden zu können.


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