Schon ein Loch im Bauch, Gabriele Ennemann?

Hallo, meine Lieben,

erinnert ihr euch noch daran, dass ich im letzten Jahr das Buch "Thalam - Die Hüter der Erde" von Gabriele Ennemann gelesen und rezensiert habe.
Ich habe anschließend bei der Autorin angefragt, ob ich sie angesichts meiner Bloggeraktion löchern darf und hier kommen nun endlich ihre Antworten.



1. Wann hast du mit dem Schreiben angefangen und wer oder was hat dich dazu animiert?

Ich habe mir schon als Kind Geschichten ausgedacht, noch bevor ich schreiben konnte. Als ich dann mit 7 Jahren die alte Schreibmaschine meines Vaters benutzen durfte war es um mich geschehen.


2. Hast du schon einige der Orte besuchen können, die du in deinen Büchern beschreibst? Wenn ja, welcher ist dir dabei besonders in Erinnerung geblieben und warum?

Das gestaltet sich bei Fantasy-Orten mit dem Besuchen ein wenig schwierig

3. Wie läuft so ein Schreibnachmittag bei dir ab? Brauchst du dafür völlige Ruhe oder hast du Musik im Hintergrund laufen? Machst du dir vorher Notizen zu den jeweiligen Kapiteln? Hast du ein bestimmtes Ritual, was das Schreiben an sich angeht?

Ich habe keine Rituale und ich mache mir nur selten Notizen. Ich schreibe aber gerne im Freien oder nachts im Bett. Je nach Laune höre ich dabei Musik über meine Kopfhörer.

4. Hast du selbst einen Lieblingsautor oder ein Lieblingsbuch?

Das kann man so nicht sagen, ich mag sehr viele Autoren, aber eines meiner Lieblingsbücher ist: Das Ende ist nur der Anfang, Hinter dem Horizont von Richard Matheson.

5. Welches ist dein größter – mit dem Schreiben verbundener - Traum?

Natürlich wünsche ich mir, wie jeder Autor, eines Tages davon leben zu können

6. Bestimmst du die Titel deiner Bücher selbst oder holst du dir dabei Hilfestellungen, wie z.B. Ideen derer, die dir nahe stehen oder deiner Leser?

Normalerweise bestimme ich den Titel selbst, es kann nur sein das der Verlag den Titel so nicht übernehmen möchte. Es gibt Verlage da hat man kein Mitspracherecht. Beim Riverfield-Verlag war das anders. Wir haben uns gemeinschaftlich besprochen und dann geeinigt.

7. Wie lange schreibst du ungefähr an einem Buch und welches liegt dir besonders am Herzen?

Das kann ich so nicht beantworten. Da ich nur schreibe wenn ich Zeit habe und mein Kopf frei ist von den alltäglichen Dingen fließen auch meine Ideen. Es kann also sein das lange nichts passiert und dann mit einem Mal in 6 Wochen das Skript fertig ist.

8. Entwirfst du deine Buchcover selbst oder übernimmt das jemand anders?

Leider kann ich nicht zeichnen. Im Fall von „Thalam“ hat mein Verlag die Werbeagentur Hauptmann & Kompanie aus Zürich verpflichtet das Cover zu gestalten. Mir wurden die ersten Covervorschläge vorgelegt und ich durfte meine Ideen einbringen indem ich einige Änderungswünsche geäußert habe.

9. Wenn du kein Autor geworden wärst, womit würdet du dann jetzt dein Geld verdienen bzw. reicht dir das Veröffentlichen deiner Bücher, um deinen Lebensunterhalt zu bestreiten?

Leider muss ich noch einen Brotjob ausüben, obgleich mir immer wieder Menschen begegnen die glauben dass man mit einem verlegten Buch automatisch Millionär ist.

Ich habe zahlreiche Jobs ausgeübt, momentan arbeite ich in einem Seniorenheim und betreue psychisch veränderte Menschen. Der Beruf macht mir sehr viel Freude sodass ich ihn eher als Gewinn statt als Last ansehe.

10. Hast du schon mal eine Lesung organisiert oder würdest du gerne mal eine für deine Leser veranstalten?

Leider nein. Ich würde wahnsinnig gerne Lesungen machen, aber bei mir in der Region ist es sehr schwierig einen geeigneten Ort zu finden. In Essen gibt es keine kleinen Buchläden und die ganz Großen vergeben nur Lesungsplätze an sehr berühmte Autoren. Ich habe schon an Wohnzimmerlesungen gedacht, aber was das Marketing betrifft bin ich leider unwissend, da bräuchte ich schon jemanden der das für mich organisiert. Mein Verlag sitzt in der Schweiz, was bei solchen Dingen ein ganz klarer Nachteil für mich ist, zumal er mich hier nicht unterstützen kann weil er keine Beziehungen in Deutschland hat.

11. Wenn du nicht gerade schreibst, womit verbringst du deine Nachmittage? Hast du ein Hobby, welches dir neben dem Schreiben sehr am Herzen liegt?

Früher hatte ich einen Hund und drei Pferde, aber leider habe ich keine Zeit mehr meinen Hobbys nachzugehen.


12. Wenn du die Chance hättest, einem deiner Charaktere aus deinen Büchern zu sein.. wen würdest du wählen? Und welchem würdest du mal so richtig die Meinung sagen?

Ich glaube ich würde mich für Leona entscheiden. Ich mag ihre lustige und vorlaute Art und bewundere sie für ihr Selbstbewusstsein und ihren Mut.

Dem Wichtel Melchior würde ich gerne mal so richtig die Meinung sagen. Er ist eigentlich gar nicht so dumm wie er manchmal tut. Wenn er doch nur endlich mal richtig nachdenken würde und sich nicht ständig von seiner Gier und seinem Geltungsbedürfnis leiten ließe, könnte er ein ganz normales friedliches Leben führen.

13. Kann deiner Meinung nach jeder ein Buch schreiben oder braucht es dafür bestimmte Voraussetzungen?

Ich glaube das jeder der ein wenig Fantasie hat ein Buch schreiben könnte. Meine Lektorin hat mal zu mir gesagt: Um ein Buch zu schreiben benötigt man nur 5 % Kreativität und 95 % Fleiß. Sie hat recht! Das Schreiben einer Story ist eigentlich recht einfach, die Arbeit vom Skript bis zu einem druckreifen Manuskript ist harte Arbeit. Wer sich davon nicht abschrecken lässt und gut organisiert an die Sache heran geht kann also auch ein Buch schreiben.

14. Hast du schon mal etwas geträumt, was hinterher auch wirklich wahr geworden ist?

Ich kann mich ehrlich gesagt an so etwas nicht erinnern.


15. Wie würdest du reagieren, wenn plötzlich eine deiner Buchfiguren an deiner Haustür klingeln würde?

Ich würde mich riesig freuen, hätte tausend Fragen und würde sie bitten mich mit nach Thalam zu nehmen.

16. Wenn jetzt z.B. "Thalam“ verfilmt werden würde, welche Schauspieler würdest du für deine Hauptprotagonisten wählen wollen?

Ich würde mir wünschen dass es neue unbekannte Schauspieler sind. Zum einen um ihnen eine Chance zu geben, zum anderen um nicht mit den vorangegangenen Filmenfiguren der Schauspieler meine Roman-Charaktere zu verfälschen.

17. Wie holst du dich am besten wieder aus einem Kreatief und was rätst du anderen, die sich gerade darin befinden?

Ich gehe spazieren.

18. Als evtl. Selbstleser, hast du schon mal ein Buch abgebrochen oder gibst du jedem Buch eine Chance?

Ja, ein Mal habe ich das tatsächlich gemacht, obgleich ich so etwas hasse. Ich hatte zuvor den Film gesehen und mir daraufhin das Buch gekauft. Der Film war toll und temporeich, das Buch war genau das Gegenteil. Ich habe mich bis zur Mitte regelrecht gequält, so langweilig war es geschrieben. Irgenwann habe ich dann einfach aufgegeben.

19. Und zu guter Letzt.. Weil wir oben schon die Frage nach dem mit dem Schreiben verbundenen großen Traum hatten, welches ist dein größter – nicht mit dem Schreiben verbundener - Traum?

Mit meiner Familie noch viele schöne Jahre zu verbringen. Frei zu sein und vor allem gesund und glücklich.


Wenn ihr noch mehr über Gabriele oder ihre Bücher erfahren wollt, schaut doch auf ihrer Homepage vorbei.

Kommentare

  1. Ein sehr schönes Interview. Melanie, du hast klasse Fragen gestellt. Die Autorin kommt sympathisch rüber. Ihr Buch sagt mir jetzt nichts, aber das kann sich ja noch ändern.

    Liebe Grüße, Giseka

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