Heute möchte ich euch wieder mit zu einer Bloggeraktion nehmen, bei der ich bislang im März schon wieder total versagt habe.
Dem Writing Friday, den Elizzy von
readbooksandfallinlove ins Leben gerufen hat.
Sie gibt monatlich ein paar Themen vor, zu denen man etwas schreiben kann.
Ein Hauptthema oder mehrere Unterkategorieren.
Wenn ihr auch dort mitmachen möchtet, dann schaut doch einfach bei Elizzy auf dem Blog vorbei.
Die Regeln im Überblick
- Jeden Freitag wird veröffentlicht
- Wählt aus einem der vorgegeben Schreibthemen
- Schreibt eine Geschichte / ein Gedicht / ein paar Zeilen – egal Hauptsache ihr übt euer kreatives Schreiben
- Vergesst nicht den Hashtag #WritingFriday und den Header zu verwenden
- Schaut unbedingt bei euren Schreibkameraden vorbei und lest euch die Geschichten durch!
- Habt Spass und versucht voneinander zu lernen
Schreibthemen im März
- Du bist durch die Zeit gereist und im Jahr 2819 gelandet, berichte davon.
- Du bist ein Papagei in deinem Käfig, berichte was du den ganzen Tag über so tust und siehst.
- Schreibe eine Geschichte die mit dem Satz “Es war eine Nacht, wie es
sie noch nie zuvor gegeben hatte, zum ersten Mal sah man…” beginnt.
- Du hast gerade einen Mord begannen und musst die Leiche loswerden. Wie gehst du vor?
- Beschreibe
so genau wie möglich ein altes verlassenes Haus, dass sich in einer
Moorlandschaft befindet. Versuche dabei folgende Wörter mit in deinen
Text einzubauen: Kaffeebohnen, rubinrot, Familiengeheimnis und versunken.
Meine Geschichte handelt von dem Papagei Paule, auch wenn ich sie vielleicht noch etwas hätte ausschmücken können.
Es tut mir leid, falls ihr enttäuscht seid.
Ohne, dass ich darauf vorbereitet war, lichtete sich der Vorgang, der
nachts meinen Käfig verhüllte.
Konnten die Menschen, bei denen ich lebte, vorher nicht wenigstens
ankündigen, wann sie mich aus den schönsten Träumen rissen?
Mit einem Krächzen streckte ich mein Gefieder etwas, wurde direkt mit einem
“Shht, Paule!”, wieder zur Ruhe gezwungen.
Tz, erst wurde ich geweckt und dann durfte ich nicht mal meinen Unmut
darüber kundtun?
Mit einem erneuten Krächzen streckte ich mich ein weiteres Mal, ließ meinen
Blick durch den Raum schweifen.
Die Menschen bei denen ich lebte, waren morgens kaum ansprechbar. Nicht,
dass ich wirklich sonderlich viel sprechen konnte oder eine Antwort bekam, aber
manchmal ignorierten sie mich regelrecht.
So auch heute morgen. Kaum hatte ich den Mund - oh pardon, den Schabel
verboten bekommen, war ich auch schon wieder alleine.
Mit einem kurzen Zwitschern legte ich meinen Kopf etwas schief.
Im selben Moment vernahm ich das Wasserrauschen.
Wie jeden Moment.
Geduldig - mehr oder weniger - wartete ich darauf, wieder jemanden zu
Gesicht zu bekommen. Ohne Zeitgefühl kam es mir vor, wie eine halbe Ewigkeit.
“Toooom, steh endlich auf und vergiss nicht Paule zu füttern!” drang etwas
später die Stimme der Hausherrin an meine Ohren.
Gemeinsam mit ihr und ihrem Sohn lebte ich in dieser kleinen Wohnung und
jetzt, wo Tom gerade mitten in der Pubertät steckte, war es sogar schon Mal
vorgekommen, dass er vergessen hatte, mich zu füttern.
Vergessen. Einfach vergessen.
Allein beim Gedanken daran,
plusterte ich mich erneut etwas auf.
Zeitgefühl kannte ich nicht. Zeit war für mich relativ. Ich verbrachte
sowieso die meiste Zeit in meinem Käfig. Allein.
Als Tom sich endlich blicken lässt, begrüßte ich ihn sofort, indem ich
seinen Namen krächzte. Ein paar Wörter hatte er mir früher beigebracht.
Sehr zum Leidwesen seiner Mutter.
Eine Antwort bekam ich diesmal jedoch nicht. Stillschweigend stellte er mir
neues Futter und frisches Wasser hin, bevor er direkt wieder verschwand.
Ein weiteres Krächzen verließ meinen Schnabel, diesmal jedoch etwas
irritiert. In der nächsten Zeit hörte ich kaum noch etwas und sehen konnte
sowieso nicht, was sich in den anderen Räumen abspielte.
Erst das Klappen der Tür verriet mir, dass Tom und seine Mutter die Wohnung
verlassen hatten.
Und ich war schon wieder allein.
Den ganzen Tag allein.
Fast schon enttäuscht ließ ich die Flügel hängen.
Es war jeden Tag dasselbe.
Morgens verließen sie die Wohnung, abends kamen sie wieder und kurz darauf
senkte sich der Vorhang über meinem Käfig.
Wie sollte ich denn da etwas erleben?
Ich konnte weder aus meinem Käfig, noch meine Flügel richtig ausstrecken.
Es war zum Verrückt werden.
Nicht mal unterhalten konnte ich mich.
Das einzige was ich regelmässig sah, waren die Vögel draussen vor Fenster.
Manchmal verirrte sich einer auf die Fensterbank, manchmal sah mich sogar einer
von ihnen an.
Und manchmal beneidete ich sie, wollte genauso frei sein, wie sie.
An diesem Abend jedoch war alles anders, denn plötzlich befand sich ein
zweiter Käfig neben meinem. Jedoch noch immer abgedeckt.
Kurz darauf hörte ich die Stimmen meiner Mitbewohner. “Meinst du wirklich
Paule wird sich mit ihr verstehen?”
Etwas skeptisch vernahm ich Toms Stimme. Mit wem soll ich mich verstehen
und warum?
“Natürlich. Der Mann in der Zoohandlung hat uns doch gesagt, dass Papageien
sich schnell einsam fühlen können. Jetzt, wo wir beide den ganzen Tag über
nicht da sind, wird es ihm gut tun, jemanden um sich zu haben.”, Mit schief
gelegtem Kopf lauschte ich der Stimme der älteren Frau.
Mit einem Krächzen machte ich mich bemerkbar und plusterte mich doch sofort
etwas auf, als ich aus dem Käfig neben mir eine Antwort erhielt.
Auch das nächste Krächzen wurde beantwortet, was nun auch endlich Tom und
seine Mutter auf den Plan rief.
“Siehst du. Sie unterhalten sich schon.”, lachte die Mutter des Jungen
leise, während sie auf mich zutrat
“Paule und Paula, vielleicht unser neues Dreamteam.”, lachte auch Tom
direkt, während er zwischen mir dem Käfig hin und her sah
Mit einer Hand zieht er das Tuch von diesem.
Was ich dort sah, verschlug mir fast die Sprache.
Falls sich Papageien verlieben konnten, war es bei mir Liebe auf den ersten
Blick. So ein schönes Exemplar hatte ich noch nie erblickt. Ihr Gefieder
schimmerte in den schönsten Blautönen, viel intensiver als mein eigenes. Sie
war einfach perfekt.
Als ihr zartes Stimmchen erneut erklang - fast wie als Begrüßung - war es
direkt um mich geschehen und ich war mir fast sicher, dass die nächsten Tage
nicht mehr so langweilig sein würden.
Mit Paula an meiner Seite. Mit dem schönsten Papagei, den ich je gesehen
hatte.
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