[Rezension] Unsuitable - nicht standesgemäss

Titel: Unsuitable - nicht standesgemäß
Autor: Samantha Towle

  • Taschenbuch: 300 Seiten
  • Verlag: Sieben-Verlag (1. November 2017)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3864437377
  • ISBN-13: 978-3864437373
Inhalt: " Achtzehn Monate saß Daisy Smith unschuldig im Gefängnis. Jetzt, da sie wieder auf freiem Fuß ist, ist es ihr Hauptziel, das Sorgerecht für ihren kleinen Bruder zurückzubekommen. Der erste Schritt hierfür ist einen Job zu finden. Dank einer glücklichen Fügung kann sie eine Anstellung als Hausangestellte auf dem Matis-Anwesen ergattern. Bereits am ersten Tag trifft sie auf ihren neuen Boss, Kastor Matis, auch bekannt unter dem Spitznamen ‚Kas-Loch‘. Kas ist das, was man einen griechischen Gott nennen könnte, darüber hinaus ist er arrogant, abweisend und allgemein kein angenehmer Zeitgenosse. Daisy ist dennoch dankbar für den Job und während sie beide versuchen, die Anziehungskraft zwischen ihnen zu verarbeiten, gelingt es Daisy mehr und mehr, hinter Kastors schroffe Fassade zu blicken. Und was sie da entdeckt überrascht sie." Quelle: Kas - Loch

Für dieses Rezensionsexemplar danke ich dem Sieben Verlag. Nachdem mich die letzten beiden Bücher wirklich begeistern konnt, hat mich bei diesem vor allem der Klappentext direkt angesprochen.

Daisy hat gerade die schlimmsten achtzehn Monate ihres Lebens hinter sich. Achtzehn Monate, in denen sie unschuldig im Gefängnis sass. Jetzt endlich, ist sie wieder auf freiem Fuss und alles was im ersten Moment zählt, ist ihr kleiner Bruder. Sie möchte unbedingt das Sorgerecht für ihn zurück bekommen.
Kurz nach ihrer Entlassung findet sie einen Job als Hausangestellte auf dem Matis - Anwesen.Was sich anfangs wie eine gute Gelegenheit anhört, wird für sie bald zur Zerreissprobe.
Ihr Chef Kastor Matis, der auch auf dem Anwesen lebt, ist ein echtes Arschloch oder von ihr liebevoll "Kas - Loch" genannt. Er ist arrogant, überheblich und einfach kein angenehmer Zeitgenosse. Und doch fühlt sich Daisy automatisch von ihm angezogen, ohne dass sie etwas dagegen tun kann.
Als sie merkt, dass es auf Gegenzeitigkeit beruht, beginnt seine Fassade zu bröckeln und lässt Daisy hinter Mauern blicken, von denen sie sich gewünscht hatte, sie nie eingerissen zu haben.

Ihr wisst, dass dieses nun inzwischen schon das dritte Buch aus dem Sieben Verlag ist. Die ersten beiden habe ich förmlich verschlungen und auch bei diesem war es nicht anders.
Der Schreibstil der Autorin hat es mir leicht gemacht, mich sofort in die Geschichte zu verlieben. Mit Daisy hat sie einen Charakter geschaffen, den man einfach lieben muss.
Von Personen aus ihrer Vergangenheit enttäuscht und hintergangen, versucht sie sich ein eigenes Leben aufzubauen.
Ein neues Leben.
Und doch scheint es anfangs, als werden ihr wieder nur Steine in den Weg gelegt. Von ihrem Arbeitgeber, von Jugendamt, von Vorurteilen und ja sogar von ihrem eigenen Bruder.
Daisy kämpft gegen diese Vorurteile an und genau dieser Aspekt hat sie für mich einfach unglaublich liebeswert gemacht.
Sie lässt hinter ihre eigene Fassade blicken, gesteht sich ihre Fehler ein und versucht gleichzeitig zu beweise, dass sie an all dem, was ihr Jesse genommen hat, unschuldig ist.

Kastor konnte ich anfangs nur schwer einschätzen. Er wirkte wie ein Buch mit sieben Siegeln und hat sich nur selten geöffnet. Und wenn dann nur, um sich gleich wieder zurück zu ziehen. Oder er war einfach nur das Arschloch, was auch Daisy oft genug in ihm sieht.
Seine innere Zerrissenheit war oft genug greifbar und manchmal wollte ich ihn einfach nur tröstend in den Arm nehmen.
Oder die schon allseits beliebte Bratpfanne zu zücken, wenn er mal wieder über das Ziel hinaus schoss. Auch, wenn er es nicht richtig zeigen konnte, passte auf ihn doch wahrlich der Spruch "Harte Schale, weicher Kern."

Mit viel Spannung ab der Hälfte des Buches hat die Autorin es geschafft, dass ich erst recht an den Seiten gehangen habe. Mit Humor, einer gehörigen Portion Liebe und Leidenschaft und einem Schlussakord, den ich so nicht erwartet hätte, konnte mich das Buch wirklich positiv überraschen.
Mit authenischen Charaktern, die jeder ihr eigenes Packerl zu tragen haben, konnte sie ebenso bei mir punkten, wie mit Handlungssträngen, bei denen ich nicht das Gefühl hatte, es würde nicht zum Teil der Geschichte passen.
Obwohl das Buch nur aus Daisys Sicht geschrieben ist, bekommt der Leser einen Einblick auf die zahlreichen Facetten der Charaktere.
Samantha Towle hat es geschafft, alles miteinander zu verbinden und vermittelt zusätzlich noch eine besondere Botschaft: Vertraue niemals einem Vorurteil, sondern verschaffe dir lieber einen eigenen Überblick über den Stand der Dinge. Blicke hinter die Fassade einer Person und verurteile sie nicht aufgrund ihrer Vergangenheit oder ihres Auftretens.

Zum Schluss bleibt mir nur noch eines zu sagen: Lieber Sieben Verlag, ich möchte bitte noch noch mehr von euren tollen Büchern in meinem Bücherregal stapeln. Sie haben sich alle als echter Glückgriff erwiesen und was braucht ein Lesetierchen mit Herz denn bitteschön mehr?







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