[ Rezension ] Schaumkuss

Titel: [ Neger - ] Schaumkuss
Autor: Meredith Winter

  • Taschenbuch: 224 Seiten
  • Verlag: Sommerburg Verlag; Auflage: 1 (1. Dezember 2018)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3981872274
  • ISBN-13: 978-3981872279
Inhalt: "Sakita ist einer von zwölftausend Menschen aus Nigeria, die nach Deutschland geflohen sind, um der islamistischen Gewalt und dem Terror zu entkommen.
Frederik ist Deutscher, Arzt und seit zwölf Jahren angesehenes Mitglied einer rechtsextremen Partei.
Als Sakita sowie weitere Flüchtlinge in sein kleines 800–Seelen-Dorf einziehen sollen, protestieren die Dorfbewohner und er vehement dagegen.
Zu wichtig ist ihm der Nationalstolz, zu groß seine Aversion gegen Ausländer.
Dass dies der Anfang einer großen Liebesgeschichte werden wird, ahnt er zu dem Zeitpunkt noch nicht.
Dass er seine rosarote Brille nicht ewig tragen kann, auch nicht.
Eine mörderische wie politisch getriebene Achterbahn der Gefühle beginnt …" Quelle: Schaumkuss

Folgenden Link kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung: Quelle:  Schaumkuss


   
Ich glaube, es gab noch kein Buch, bei dem es mir so schwer gefallen ist, eine Rezension zu schreiben, wie bei diesem.
Und auch kaum eines, bei dem es mir so genauso schwer gefallen ist, es überhaupt zu lesen. Der Autorin selbst danke ich für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares. 
Ich habe in den letzten Tagen oft darüber nachgedacht, wie ich die Rezension am besten beginne, ob ich sie überhaupt beginne und wohin sie mich führen soll oder wird.

Dieses Buch hat nicht nur wegen des Titels schon im Vorfeld hohe Wellen geschlagen, sondern auch wegen des Inhalts und der ganzen Hintergrundgeschichte. 
Mit einem Thema, mit dem ich mich nicht mal richtig identifizieren kann oder will, denn die Ansichten, die Frederik teilt, teile ich in keinster Weise.
Nur, um das im Vorfeld vielleicht einmal klar zu stellen. 
Es ist einfach ein Buch.. merkt ihr, es fällt mir wahnsinnig schwer, etwas darüber zu schreiben. 
An dem Schreibstil von Meredith Winter möchte ich gar nicht meckern, denn den kenne ich schon aus ihren anderen Werken. Den Perspektivwechsel, der zwischen den Hauptprotagonisten hin und her schwenkt, kenne ich schon aus ihren vorherigen Büchern und das mag ich auch bei anderen Büchern. So bekommt man als Leser einen Eindruck von den jeweiligen Gegenparts.
Sie bedient sich gerne mal der Tabuthemen dieser Nation, aber für manche hatte es den Anschein, als wäre sie diesmal ein wenig über das Ziel hinaus geschossen. 
Zu Recht? Oder eher nicht? 
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich keine Ahnung habe, in welche Kategorie ich mich einordnen würde. 
Ich habe das Buch vermutlich einfach nur gelesen, ohne mir großartig Gedanken zu machen. Oder sie mir machen zu müssen. Ich bin einfach neutral an das Buch herangegangen, wie bei ihren anderen Büchern auch.
Auch wenn mir dadurch - vermutlich mal wieder - vorgeworfen werden wird, dass ich das Buch nicht verstanden habe oder dergleichen, stehe ich dazu.  
Moralisch gesehen ging das Buch an manchen Stellen für mich gar nicht.
Zumal ich auch mit den Charakteren einfach nicht richtig warm geworden bin. Vor allem nicht mit Fredrik. 
Schon vorher nicht, als er noch diesen Standpunkt vertreten hat, für den er im Dorf manchmal fast schon frenetisch gefeiert wurde.
Und auch hinterher nicht, als er sich fast schon um 180° gedreht hat und dass nach nur einer einzigen Begegnung mit Sakita.
Nach nur einem einzigen Blick.
Das war für mich einfach nicht nachvollziehbar und hat den Anschein gehabt, als wolle die Autorin auf Biegen und Brechen, dass ich eine Liebesgeschichte zwischen den beiden entwickelt und das so schnell wie möglich. 
Es hat einfach nicht zu dem Frederik gepasst, den Meredith Winter in ihrem Klappentext und auch zum Anfang des Buches hin beschrieben hat. 

Zu Gute heissen muss ich der Autorin, dass man schon merkt, dass sie sich mit der Hintergrundgeschichte befasst und dafür recherchiert hat. uch, dass Frederik seinen Beruf als Arzt hingegen wieder sehr ernst nimmt und es ihm egal ist, wen er behandelt. Solange er der Person helfen kann. 
Die Geschichte selbst konnte mich hingegen gar nicht packen.
Schade eigentlich, aber in meinen Augen ist es einfach - so leid es mir vielleicht auch tut - einfach das bislang schwächste Buch, dass die Autorin geschrieben hat. 
Charaktere, mit denen ich nicht warm geworden bin und die sich schneller verändert haben, als ich überhaupt die Seite zu Ende lesen könnte. 
Gefühle, die für mich einfach viel zu schnell herbeigeführt waren, als dass sie anfangs wirklich glaubhaft erschienen. 
Versteht mich nicht falsch, ich habe - wie oben erwähnt - auch Punkte gefunden, die ich gut fand und die mich überzeugt haben, aber auch die andere Seite entdeckt, die teilweise überwiegt und die mich leider nicht überzeugen konnte.
So sehr ich es mir vielleicht auch gewünscht hätte.



Kommentare

  1. Hallo du
    ich muss gestehen, als ich dieses Buch gerade auf deinem Blog sah, wollte ich wegklicken, denn ich finde es einfach heftig das die Autorin das tut, was sie tut und dann auch noch Blogger anrief wo sie die Leute beschimpfte die ihr Kontra geboten haben. Ich weiß wie das erste Cover ausgesehen hat und das Cover macht es nicht wirklich besser. Für mich hat sich diese Autorin ins Aus geschossen und ich stehe dazu - ich werde kein Buch lesen wo ich das Gefühl habe, die Autorin gehört zur rechten Sparte, aber wie es so ist, man kann Menschen nur vor dem Kopf und nicht in ihm hineinsehen (zum Glück). Deswegen Hut ab, das du ehrlich und fair berichtest, wie es dir mit diesem Buch gegangen ist.
    Es grüßt Nicole

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  2. Hallo!

    Ich kann den Titel und das Cover einfach nicht gut heißen. Es ist eine mitleiderregende Aktion, um Aufmerksamkeit für das Buch zu bekommen. Ich gestehe, dass ich nun neugierig war, was du inhaltlich zu dem Buch sagst. Dein Rezension bestärkt mich in meiner Meinung, das es eine mehr als schlechter Schrei nach Aufmerksamkeit ist.

    Liebe Grüße
    Sabrina
    #litnetzwerk

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  3. Guten Abend,

    wennn ich dir nicht schon länger folgen würde, dann hätte ich eben das Fenster sofort mit dem X oben in der Ecke wieder verlassen. Als ich das Cover oben gesehen habe war für mich echt schon der Zig ein wenig abgefahren.
    Ich kann leider nicht nachvollziehen, was sich Verlag und Autorin bei diesem Buch und Cover gedacht haben. Für mich ist das jetzt leider schon ein sehr rotes Tuch.
    Ich hab Respekt davor, dass du dich kritisch mit dem Buch auseinander gesetzt hast, den darauf hatte ich schon längst keine Lust mehr, aber deine Rezension zeigt auch, dass dieses Buch auch in meinen Augen vergeudete Lesezeit ist.

    Viele Grüße
    Chrissi

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  4. Liebe Chrissi,
    ich habe das Buch inzwischen auch gelesen und hadere noch mit meiner Rezension. Ich finde es spannend, wie unterschiedliche Bücher und deren Geschichten auf Menschen wirken können. Ich fand das Buch spannend und konnte die Entwicklung von Frederik und Sakita gut nachvollziehen. Den Abschluss fand ich sehr verwirrend und hätte ich zum Verständnis nicht gebraucht.

    Viele Grüße
    Kerstin

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