[ Grumpelview ] Schon ein Loch im Bauch, Kitty Carter?

Heute Nacht hat sich das Grumpelchen auf eine ganze besondere Mission begeben. Es hat sich nämlich erneut auf den Weg zu Jana Paradigi gemacht. Diesmal jedoch nicht, um sie erneut zu löchern, sondern um sich einem ihrer Charaktere zu nähern.
Es hat Kitty erwischt, der tatsächlich offener aus dem Nähkästchen geplaudert hat, als das Grumpelchen es erwartet hat. Aber lest selbst, was das Grumpelchen bei seinem Besuch in London erlebt hat.
Anlässlich einer Blogtour, die Literaturtest organisiert, könnt ihr daher dieses Interview lesen und Kitty kennenlernen.



Hallo liebe Jana,

erstmal grummeligen Dank, dass du dich dazu bereit erklärt hast, mir noch ein paar Fragen zu beantworten.Inzwischen kennen wir uns ja schon und weil es mir bei dir so gut gefallen hat, fand ich die Idee sofort toll, als meine Besitzerin darüber nachgedacht hat, dass sie dich doch nochmal für einen Gastbeitrag gewinnen könnte.Diesmal allerdings auf eine besondere Art und Weise, denn ich möchte nicht dich, sondern deinen Protagonistin Kitty interviewen.

Ich hoffe, das ist sowohl für dich, als auch für Kitty okay und sie ist bereit, ein wenig aus dem Nähkästchen zu plaudern.
Ich muss zugeben, ich bin etwas nervös. Solch ein Interview habe ich nur einmal geführt und das unter ganz anderen Umständen.

Ähm.. also.. hallo Kitty. Magst du dich vielleicht erstmal ein wenig vorstellen, damit die Leser meiner Besitzerin auch wissen, mit wem sie es hier eigentlich zu tun haben? Ich versuche, dich auch nicht zu sehr zu löchern. Nur ein wenig, versprochen. Okay?


Ich heiße Kitty Carter, bin 49 Jahre alt, ledig und voller Stolz eine berufstätige Frau. Tatsächlich werde ich wohl auch nicht mehr älter. Zumindest nicht in menschlichen Maßstäben. Denn genau genommen bin ich tot. Mein Körper liegt in der Aufbahrungshalle und du spricht gerade nur mit meiner Seele, die sich sozusagen in ein Kostüm aus Gefühlen gekleidet hat. Aber keine Angst, das klingt jetzt gruseliger, als es ist. Obwohl … genau genommen, gibt es da noch ein paar andere weniger schöne Nebenwirkungen. Aber darüber reden wir besser nicht in der Öffentlichkeit.

1. Wolltest du schon immer so etwas wie Polizistin werden oder hattest du als Kind einen völlig anderen Berufswunsch?

Als Kind habe ich davon geträumt zusammen mit meiner Mutter Musik zu machen. Auf einer Bühne vor Publikum. Aber leider habe ich ihr musikalisches Talent nicht geerbt. Und meine eigene ganz besondere Fähigkeit schien für nichts nützlich zu sein. Bis ich als Bürokraft bei der City of London Police angefangen habe.

2. Was war der ausschlaggebende Punkt, der dich ausgerechnet in diese Polizeistation im Herzen von London geführt hat?

Ehrlich gesagt, hatte das weniger mit meinem eigenen Wunsch zu tun, dort zu arbeiten, sondern viel mehr damit, dass mein Vater mich dort über gewisse Verbindungen unterbringen konnte. Wie man sieht, ist es mit meiner vermeintlichen Freiheit und Unabhängigkeit als Frau nicht ganz so weit her, wie ich gerne glauben würde.

3. Was fasziniert dich so sehr an diesem Beruf? Was liebst du und was hasst du?

Ich liebe es, die fehlenden Puzzlestücke mit meinem Talent der Vorahnung zu ergründen und damit in vielen Fällen, den ausschlaggebenden Hinweis zu liefern, der zur Aufklärung beiträgt. Was ist nicht so liebe ist das Gräuel, das ich dabei praktisch hautnah miterlebe. Und unter uns … dass die Constables meine Arbeit nicht würdigen, tut trotz der vielen Jahre dort immer wieder weh.

4. Wie fühlt es sich an, plötzlich tot zu sein und dem allmächtigen Gott gegenüber zu stehen?

Ich war ganz schön baff. Nicht nur, weil der Tod so plötzlich kam. Ich hatte mir das Danach einfach ganz anders vorgestellt. Ein wenig … himmlischer, wenn ich das so sagen darf.

5. Hand aufs Herz: Wie war dein Kuss mit Patt Wallet? So wie du ihn dir vorgestellt hat? Enttäuscht oder war der mit Rose nicht um Läääängen bessser?

Ich glaube ich habe so viele endlose Jahre auf diesen Kuss gehofft, ihn mir vorgestellt, davon geträumt, dass ich ein völlig verklärtes Bild davon hatte. Vielleicht haben sich meine Gefühle aber auch durch den Tod verändert. Ganz sicher sogar. Früher hätte ich mich nie auf das alles eingelassen. All diese Zügellosigkeit!

6. Wo wärst du lieber im Jenseits gelandet? Im Himmel oder in der Hölle?

Natürlich im Himmel! Die Hölle hat ja nur Qual und Schmerz zu bieten. Dachte ich zumindest. Wie falsch ich mit dieser Vorstellung lag, hätte mir mein Tod nicht deutlicher vor Augen führen können.

7. Ist es nicht furchtbar unbequem, den ganzen Tag in wallenden Kleidern unterwegs zu sein? Und mit ihnen auf Verbrecherjagd gehen zu müssen?

Das ist in der Tat etwas, dass zwar zum Leben als Frau immer noch dazugehört, aber genau genommen ziemlich lästig ist. Allein die Zeit, die das Ankleiden in Anspruch nimmt. Genau wie das Entkleiden. Da überlegt man sich sehr genau, zu welchen Zeiten man etwas trinkt oder zu sich nimmt. Andererseits fühlt sich der Blick in den Spiegel schon gut an, in solch einer Garderobe.

8. Könntest du dir vorstellen, auch in einer anderen Stadt statt London zu leben und zu arbeiten und wenn ja, in welcher?

Ich habe früher immer davon geträumt, mit einem französischen Prinzen vermählt zu sein. Weil es in Frankreich so ausgesucht delikate Speisen gibt und das Kochen zu einer Kunst erhoben wurde. Paris soll ja sehr aufregend sein. Aber auch die Bretagne hat angeblich eine ganz fantastische Landschaft zu bieten. Allerdings wäre die Sprache wohl ein Hindernis.

Ach heerje, ich bin ja froh, gerade in meinem Schrank zu sitzen oder mich nach diesem Interview wieder darin verstecken zu können. Solche Fragen bin ich gar nicht gewohnt, aber ich habe so das dumpfe Gefühl, dass sie gar nidht so schlimm waren, oder?
Ich hoffe jedenfalls, dass ich nicht zu aufdringlich war und du die eine oder andere Frage auch beantworten wirst. Gerne auch etwas ausführlicher.

Bis dahin,

das Grumpelchen, dass jetzt erstmal gaaaaanz dringend einen Liter Kaffee braucht. Mindestens.

Liebes Grumpelchen, danke für das Gespräch und die spannenden Fragen. Es ist tatsächlich das erste Mal, dass man mich persönlich interviewt hat. Sonst schreiben die Menschen zwar gerne über mich und meine Taten, aber meine Sicht dazu wollen sie gar nicht hören. Allerdings würde ich dir dringend raten, den Kaffee für eine schöne Tasse Earl Grey stehen zu lassen. Gern mit einem kleinen Erdbeertörtchen als Zugabe.

Kommentare