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[ Writing Prompt ] Umleitung zum Glück
heute habe ich eine kleine Geschichte für euch, die bereits vor ein paar Wochen entstanden ist. Der erste Satz, der hier hervorgehoben hat, war das Writing Prompt, zu dem mir eine kleine Geschichte eingefallen ist.
Hinter der nächsten Ampel ..
..
musste Jochen eigentlich links abbiegen, um zum Haus seiner Eltern zu
gelangen, doch diesmal war die Straße gesperrt. Er stoppte das Auto
und runzelte die Stirn. "Umleitung.", prangte ihm das
Schild entgegen, das gestern noch nicht da gewesen war. Kurz warf er
einen Blick in den Rückspiegel und bog anschließend nach rechts ab.
Er hatte keine Ahnung, wohin ihn der Weg führen würde, den er jetzt
einschlagen musste.
Jahrelang war er nur links abgebogen, kannte
die Strecke förmlich im Schlaf.
Und jetzt, nach über zehn
Jahren musste er plötzlich in eine andere Richtung. Sein Herzschlag
erhöhte sich, Schweiß bildete sich auf seiner Stirn.
Was war
nur los mit ihm, dass ihn eine einfache Umleitung so aus der Bahn
warf?
So sehr, dass er das Auto bereits Sekunden später an dem
Straßenrand lenkte. Er stieg aus und lehnte sich mit dem Rücken
gegen das Auto. Seine Augen schlossen sich und er atmete ein paar Mal
tief durch.
"Geht es dir gut? Kann ich dir helfen?",
Als eine weibliche Stimme vor ihm erklang, öffnete er seine Augen
wieder. Vor ihm stand eine Frau, die ihn im ersten Moment sprachlos
machte. Lange, blonde Haare umrahmten ihr Gesicht, ein Lächeln
umspielte ihre Lippen. Ihr Oberkörper wurde von einem
fliederfarbenen Pullover verhüllt, während ihre Beine in schwarzen
Jeans steckten. Weisse Turnschuhe rundeten das Outfit ab.
Er
nickte lediglich und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. “Ja.
Ich bin nur ..”, fing er an und schüttelte den Kopf. Wie sollte er
ihr nur erklären, dass er völlig überfordert damit war, einen
anderen Weg zu seinem Elternhaus nehmen zu müssen.
“Wirklich?
Du wirkst etwas überfordert?”, erklang wieder ihre Stimme und
konnte sie ein Seufzen nicht verkneifen. “Sieht man mir das so sehr
an?”
Sie lachte leise und das was das schönste Geräusch,
das er seit langem gehört hatte. “Schon ein wenig.”, grinste sie
und deutete die Straße entlang.
“Was hälst du davon, wenn ich
dich auf ein Kaffee einlade? Ich habe dort unten ein kleines Café
und war eh gerade auf dem Weg zur Arbeit. Und dann kannst du mir in
Ruhe erzählen, was dich so überfordert und vielleicht auch ein
wenig Kraft für das tanken, was du verarbeiten musst.” Er zögerte,
nickte aber schließlich. “Ich muss nur das Auto umparken.”,
hörte er sich selbst antworten und kam sich im nächsten Moment
unglaublich dumm vor. Als er jedoch das Lächeln auf den Lippen
bemerkte, verschwand dieses Gefühl wieder.
“Siehst du
das rote Backsteingebäude dort am Ende der Straße? Ich werde dort
auf dich warten.”, entgegnete sie und verschwand schneller, als
Jochen ihr hätte antworten können. Er schüttelte kurz den Kopf,
diesmal aber selbst mit einem Lächeln auf den Lippen.
Vielleicht
tat ihm der Kaffee wirklich gut, vielleicht war das der Beginn einer
neuen Freundschaft oder mehr. Vielleicht war das alles, was er in
diesem Moment brauchte.
Er stieg wieder ins Auto und setzte seine
Eltern kurz davon in Kenntnis, dass er heute nicht vorbeikommen
würde, da ihn das Schicksal in eine vollkommene andere Richtung
gelenkt hatte.
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