[ Writing Friday ] Dem Pudel sei Dank

Nach langer, langer Zeit möchte ich euch wieder mit zu einer Bloggeraktion nehmen, bei der mir heute morgen spontan ein kleiner Beitrag eingefallen ist.
Bei dieser Bloggeraktion handelt es sich um den Writing Friday, den Elizzy von readbooksandfallinlove ins Leben gerufen hat, alle Informationen dazu, findet ihr auf ihrem Blog. 
Sie gibt monatlich ein paar Themen vor, zu denen man etwas schreiben kann.
Ein Hauptthema oder mehrere Unterkategorieren.
Wenn ihr auch dort mitmachen möchtet, dann schaut doch einfach bei ihr vorbei. 

 Die Regeln im Überblick
  • Jeden Freitag wird veröffentlicht
  • Wählt aus einem der vorgegeben Schreibthemen
  • Schreibt eine Geschichte / ein Gedicht / ein paar Zeilen – egal Hauptsache ihr übt euer kreatives Schreiben
  • Vergesst nicht den Hashtag #WritingFriday und den Header zu verwenden
  • Schaut unbedingt bei euren Schreibkameraden vorbei und lest euch die Geschichten durch!
  • Habt Spass und versucht voneinander zu lernen. 
Die Themen im August.

  • Die Sonne ist weg. Wie sieht das Leben auf der Erde nun aus?
  • Eine uralte Weide berichtet über ein Geheimnis. Was hat die Weide gesehen?
  • Schreibe eine Geschichte, die mit dem Satz „Wenn ich gross bin, werde ich… “ beginnt.
  • Schreibe eine Geschichte und lasse folgende Wörter mit einfliessen: Hitzewallung, Regen, furchtlos, Pudel, unberechenbar
  • Woher nimmst du die Inspiration für deine Geschichten?

    Ich habe mich für die Geschichte mit 5 Wörtern entschieden, die Elizzy vorgegeben hat.


    Fluchend rannte Milan durch den Regen. Sein Hund Hector hatte es sich wieder einmal zur Aufgabe gemacht, ihn in den Wahnsinn zu treiben, indem er sich von der Leine gerissen hatte. Es war nicht das erste Mal, dass der Rüde ihm einfach davonlief und langsam wusste Milan nicht mehr, wie er etwas dagegen tun konnte.
    Hector war unberechenbar und furchtlos und schien scheinbar doch genau zu wissen, wohin er wollte. Jedes Mal, wenn der junge Mann ihn fand, saß der Pudel auf einem nahegelegenen Friedhof vor einem Grab. Atemlos und von Hitzewallungen geplagt, kam Milan neben seinem Hund zum Stehen.
    “David Wenger.” , las er auch diesmal die Inschrift auf dem Grabstein, neben den Hector sich gelegt hatte. Die Schnauze auf die Pfoten gebettet.
    Er kannte den Namen nicht und hatte keine Ahnung, was den Rüden dazu brachte, immer und immer wieder ausgerechnet dieses Grab aufzusuchen.
    “Kann ich Ihnen helfen?” Die Stimme einer Frau sorgte dafür, dass er sich einmal um die eigene Achse drehte. Noch bevor er auch nur ein Wort sagen konnte, sprang Hector auf und lief zu der jungen Frau. Hechelnd sah der Rüde zu ihr auf und das Verhalten verwirrte Milan noch mehr, als in all den Tagen zuvor.
    "Jules. Ich glaube es nicht. Du bist es wirklich!" Die Stimme der blonden Frau schwankte und als sie sich in die Hocke gleiten ließ, konnte Milan Tränen in ihren Augen schimmern sehen. Sie schlang ihre Arme um den Hund des Pudels und vergrub ihr Gesicht in seinem Fell.
    Mit einem unguten Gefühl in der Magengegend beobachte Milan das Szenario und hatte keine Ahnung, wie er reagieren sollte. Warum sprach die Fremde seinen Hund mit einem anderen Namen an? Und warum schien sein Hund sogar Vertrauen zu der jungen Frau zu haben?
    "Wo haben Sie Jules gefunden?", hörte er schließlich ihre Stimme, woraufhin er kurz blinzelte.
    "Hector. Er heißt Hector. Ich habe ihn aus dem Tierheim.", stammelte er und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Die junge Frau sah zu ihm hoch und legte ihren Kopf schief. Die Geste brachte Milans Herz zum schneller schlagen, dennoch ignoriert er das Gefühl direkt wieder. Oder versuchte es zumindest.
    "Ich bin mir sicher, dass es Jules ist. Allein schon durch die Narbe an seinem linken Ohr. Sehen Sie." Sie griff vorsichtig nach einem von Hectors Ohren und präsentierte ihm die kleine Narbe, von der er sich selbst schon gefragt hatte, woher der Rüde sie hatte.
    "Jules oder Hector, wie sie ihn nennen, gehörte meinem Bruder. Er ist vor ein paar Monaten gestorben." Ihr Blick schnellte zum Grab und das beklemmende Gefühl in Milans Brust nahm erneut zu. Er zögerte, bevor er all seinen Mut zusammen nahm.
    "Darf ich .. Sie auf einen Kaffee einladen und Sie erzählen mir ein wenig von Hector-Jules. Und auch von David, wenn sie mögen.", schlug er zaghaft vor, wodurch sich die Augen seines Gegenübers vor Überraschung weiteten. Sekunden später legte sich ein Lächeln auf die Lippen der jungen Frau. Sie erhob sich und kraulte den Hund trotzdem etwas hinter den Ohren.
    "Gerne. Ich bin übrigens Leonie.", erwiderte sie und streckte ihm die andere Hand hin. "Milan.", erwiderte der junge Mann sofort und als er die Hand Leonies ergriff, war er sich sicher, dass dies der Beginn einer neuen Freundschaft werden würde.
    Oder vielleicht sogar mehr.
    Dem Pudel sei Dank. 


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