Dieses Buch wollte ich schon so lange rezensiert haben.
Dieses Buch, bei dem ich einfach nicht wusste, wie genau diese Rezension überhaupt aussehen soll. Für das Rezensionsexemplar selbst danke ich dem
Eichborn Verlag. Schon der Klappentext hat mich unglaublich fasziniert und so durfte das Buch seinen Platz in meinem Regal einnehmen. aber konnte die Faszination auch bis zum Ende des Buches durchhalten oder hat sie einen Dämpfer erlitten?
An dieses Buch bin ich vollkommen unvoreingenommen gegangen, denn ich kannte absolut kein Buch von Sarah Perry.
Ich habe zwar ihren Namen schon auf anderen Blogs gesehen, aber selbst habe ich nichts, womit ich ihren Schreibstil hätte vergleichen können.
Ich habe dieses Buch außerdem schon vor einer ganzen Zeit gelesen und selten ist mir eine Rezension so schwer gefallen, wie in diesem Fall.
Helen Franklin ist 42 Jahre alt und lebt seit etwa zwanzig Jahren in eher ärmlichen Verhältnissen in Prag.
In der goldenen Stand, in der sie ein Manuskript findet, dass ihr Leben grundlegend verändern soll.
Denn in diesem Manuskript geht es um Melmoth, einer sagenumwobenen Gestalt, die enger mit ihr verknüpft zu sein scheint, als sie es sich je hätte vorstellen können.
Helen selbst bekommt das Dokument von dem einst vorstorbenen Josef Hofmann und weiß anfangs so gar nichts damit anzufangen.
Mir ging es anfangs tatsächlich ähnlich.
Erst nach und nach erkennt Helen, dass es sich dabei nicht etwa um eine Dokumentation geht, sondern viel mehr um das Leben Hofmann's.
Und um ihre eigene Vergangenheit.
Umso tiefer Helen in das Leben des Mannes eintaucht, umso mehr fühlt sie sich auch selbst beobachtet oder verfolgt.
Beklemmende Gefühle stellen sich ein und lassen sie nicht los. Nicht nur nachts, sondern auch an allen anderen Stunden des Tages.
Ich muss an dieser Stelle tatsächlich gestehen, dass ich diese Gefühle an manchen Stellen sogar nachvollziehen konnte.
Der Schreibstil der Autorin ist .. anders.
Ich kann nicht mal richtig beschreiben, in welcher Form diese aussage zutrifft, aber Melmoth war für mich ein Buch, dass ich nicht zwingend zu einem Lesehighlight machen würde.
Eher im Gegenteil.
Durch die drei Handlungsstränge ergibt zwar alles irgendwie einen Sinn und auch der Hintergrund, der Melmoth betrifft, fügt sich in das Buch ein, aber so richtig fesseln konnte es mich irgendwie nicht. Manchmal erschloss sich mir die Botschaft hinter diesem Buch auch tatsächlich nicht.
Die Atmosphäre beeinhaltet unglaublich viel Melancholie und Hoffnungslosigkeit. Fast schon Gleichgültigkeit.
An manchen Stellen war mir das tatsächlich zu viel.
Charaktermässig bin ich mit keinem so richtig warm geworden. Ich habe zwar ihre Wege verfolgt, aber eigentlich auch nicht richtig mit ihnen mitgefühlt. Es entwickelte sich von einem Schauermärchen zu einem Buch, dass ich gar nicht richtig beschreiben kann.
Durch den Schreibstil Sarah Perrys, der wirklich poetisch schön ist, bekommt das Buch einen besonderen Touch.
Die Hintergrundgeschichte und die Auflösung der Materie konnten mich allerdings nicht vollends überzeugen.
Schade eigentlich, denn auf den ersten Blick erscheint das Buch viel tiefgründiger, als es ist.
Oder ich war einfach nicht tiefgründig genug, um es zu verstehen.
Quelle:
Melmoth
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