[Rezension] Der Serienmörder von Paris

Titel: Der Serienmörder von Paris
Autor: David King

  • Broschiert: 480 Seiten
  • Verlag: Hannibal Crime; Auflage: 1. (5. September 2013)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 385445435X
  • ISBN-13: 978-3854454359
Inhalt: "Die wahre Geschichte der Jagd nach einem unfassbar brutalen Serienmörder: Paris im 2. Weltkrieg, am Eifelturm weht die Hakenkreuzfahne. Eine grauenhafte Mordserie hält die besetzte Stadt in Atem. Immer wieder treiben abgetrennte Köpfe und andere menschliche Körperteile auf der Seine. Zeugnisse grausamer Morde, die Paris in Angst und Schrecken versetzen. Kommissar Georges-Victor Massu, Leiter der Brigade Criminelle, ermittelt in einem zwielichtigen Milieu von Gestapo, Gangstern, Prostituierten, Spionen, Nachtclub-Besitzern und der Résistance. Wer wurde umgebracht, und warum? Schon bald wird Dr. Marcel Petiot, ein angesehener Arzt, zu seinem Hauptverdächtigen. Der gutaussehende, charismatische und gebildete Mann ist bekannt für seine Wohltätigkeit. Er hilft großzügig Armen und Obdachlosen mit Medikamenten und ist überall sehr beliebt. Tagsüber ein angesehener Bürger, nachts ein Monster? Massu ist sicher, dass er Dr. Petiot 27 Morde nachweisen kann von vermutlich mehr als 150, deren Opfer teilweise verbrannt zufällig in einem Ofen gefunden wurden. Arbeitet er mit der Gestapo zusammen oder ganz im Gegenteil mit der Résistance? Oder ist er ein sexueller Sadist, wie die Presse vermutet, der aus reinem Vergnügen mordet? Ein Gerichtsprozess soll alles aufklären. Aber es kommt ganz anderes: Petiot genießt es geradezu, im Rampenlicht zu stehen, und hat mit René Floriot einen überaus cleveren Anwalt, der die vielen Zeugen und die vorgelegten Beweise immer wieder erfolgreich in Frage stellt. Die Gerichtsverhandlung gerät zur Farce ... Kommissar Massu war eng befreundet mit Bestseller-Autor George Simenon und inspirierte ihn zu der Romanfigur des Kommissar Maigret. David King hat einen der spektakulärsten Fälle von Serienmorden aufgearbeitet, der nahezu in Vergessenheit geraten war. Dabei hatte er Zugang zu allen Polizeiprotokollen und Gerichtsakten, die mehr als sechs Jahrzehnte unter Verschluss waren. Er führt den Leser zurück in das Paris der 1930er und 1940er Jahre, als Sartre, Camus, Picasso, Beauvoir und viele andere Maler und Schriftsteller sich in Cafés und Restaurants trafen. Eine packende wahre Geschichte über grausame Morde in der Stadt der Liebe." Quelle: Dr. Petiot

Erstmal gilt mein Dank auch hier dem oben verlinkten Hannibal Verlag, dass sie mir das Rezensionsexemplar haben zukommen lassen. Es war wahrlich ganz andere Kost, als das Michael Jackson Buch, welches ich zuvor aus dem Verlag gelesen haben, aber ich versuche trotzdem, meine Meinung und meine Gedanken ein wenig zu offenbaren.



Das Buch dreht sich um einen der größten Serienmörder, die Frankreich und die Nachkriegszeit je erlebt haben: Dr. Marcel Petiot.
Während des Krieges weht noch immer die Hakenkreuzfahne am Eifelturm, als Paris von einer grausamen Mordserie erschüttert wird.
 Lange Zeit tappt die Polizei im Dunkeln, bis die Spur zu Dr. Marcel Petiot, einem angesehen Arzt, führt. Hat er etwas damit zu tun? War er dafür verantwortlich, dass mehrere Leichenteile in der Seine gefunden wurden?
Kommisar Georges-Victor Massu, Leiter der Brigade Criminelle, ermittelt in einem zwielichtigen Milieu von Gestapo, Gangstern, Prostituierten, Spionen, Nachtclub-Besitzern und der Résistance und zweifelt bald selbst daran, was alles Beweis und Schuldfrage oder doch nur Fiktion zu sein scheint.

Ich muss sagen, dass mich der Schreibstil wirklich überrascht hat. Obwohl die Geschichte einen wahrlich unschönen Hintergrund hat, einen wirklich erschreckenden Hintergrund, hat mich der Schreibstil selbst sofort gefesselt.
Er war flüssig und nachvollziehbar geschrieben und hat auch Stationen des Lebens des Dr. Petiot erzählt, die vor seiner Karriere als Arzt angesetzt waren. Über die Kindheit hinweg, bis zu seinen ersten Jahren als Arzt. Man lernt den Arzt eigentlich als recht.. angesehen Arzt kennen, als einen Menschen, dem man eigentlich nicht mal wirklich zutrauen würde, für 150 Morde und mehr verantwortlich zu sein, von denen man ihm gerade mal einen Bruchteil nachweisen konnte.

Nach einem eher turbulenten Prozess, bei welchem sein Anwalt so manchen Beweis in Frage stellt und Marcel Petiot selbst es geniesst im Rampenlicht zu stehen, wird er am 26.Mai 1946 durch die Guillotine hingerichtet.
Aber ist die Geschichte des Dr. Petiot damit wirklich zu Ende? Ich persönlich würde diese Frage verneinen, denn bis heute konnte nicht genau geklärt werden, wieviele unschuldige Menschen durch Dr. Petiot wirklich ihr Leben lassen mussten.
Er selbst bezeichnet sich immer als "Held der Résistance", der lediglich zum Wohle Frankreichs gehandelt und es vor "Schlimmerem" bewahrt habe.

Ehrlich gesagt, hat mich die.. Kaltblütigkeit dieses Menschen an manchen Stellen im Buch wirklich erschüttert und es war manchmal wirklich unvorstellbar für mich, mich damit anzufreunden, dass ein Mensch wie Dr. Petiot jahrelang quasi mitten "unter uns" ( zur damaligen Zeit) gelebt hat.
David King, welcher jahrelang recherchiert hat und für sein Buch sogar Zugang zu bislang verschlossenen Akten erhalten hat, hat aber leider auch vergeblich versucht, damit das Rätsel zum Dr. Petiot zu entschlüsseln.
Bis heute ist - wie oben schon erwähnt - nicht geklärt, wieviele Menschen wirklich ihr Leben unter Dr. Petiot gelassen haben und was passierte mit der Beute, die er sich zusätzlich noch angeeignet hat?

Auch wenn meine Rezension gerade vermutlich etwas wirr erscheint, kann ich es wahrlich jedem empfehlen, der sich für wahre Geschichten interessiert, für die wahre Geschichte über einen Mann, der als "Schlächter von Paris" gilt und bis heute noch immer einen Teil der Geschichte Paris zur Nachkriegszeit wiederspiegelt.


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