Heute möchte ich euch wieder mit zu einer Bloggeraktion nehmen, bei der ich bislang ja regelmässig versagt habe.
Schande über mein Haupt.
Ich schreibe zwar in letzter Zeit verhältnismässig viel, egal ob
Tagebuch oder kleinere Geschichten, aber nichts, was als Thema bei
Elizabeth vorgegeben ist. Ich muss das echt wieder dringend ändern. :/
Dem Writing Friday, den Elizzy von
readbooksandfallinlove ins Leben gerufen hat, findet ihr auf ihrem Blog. .
Sie gibt monatlich ein paar Themen vor, zu denen man etwas schreiben kann.
Ein Hauptthema oder mehrere Unterkategorieren.
Wenn ihr auch dort mitmachen möchtet, dann schaut doch einfach bei ihr vorbei.
Die Regeln im Überblick
- Jeden Freitag wird veröffentlicht
- Wählt aus einem der vorgegeben Schreibthemen
- Schreibt eine Geschichte / ein Gedicht / ein paar Zeilen – egal Hauptsache ihr übt euer kreatives Schreiben
- Vergesst nicht den Hashtag #WritingFriday und den Header zu verwenden
- Schaut unbedingt bei euren Schreibkameraden vorbei und lest euch die Geschichten durch!
- Habt Spass und versucht voneinander zu lernen
Die Themen im September
- Schreibe eine Geschichte, die mit dem Satz: “Sie war tatsächlich zu einer Elfe geworden und das obwohl….” beginnt.
- Schreibe aus der Sicht von Dornröschen, die über 100 Jahre lang geschlafen hat und im Jahr 2019 wieder erwacht.
- Clarissa
ist 18 Jahre alt und lebt im Jahr 2119 in einer Untergrundorganisation
in London. Gegen was setzt sie sich mit den anderen Mitglieder ein?
- Schreibe eine Geschichte und flechte darin folgende Wörter ein: Zaubertrank, entdeckt, Bergkette, verborgen, Sternenhimmel
- Erzähle von einem Wolfsrudel, welcher Wolf wärst du? Was wäre deine Aufgabe im Rudel?
Ich habe mich diesmal für eine Geschichte mit vorgegebenen Worten entschieden.
Zaubertrank, entdeckt, Bergkette,
verborgen, Sternenhimmel
Beatrix! Hast du schon wieder heimlich
versucht einen Zaubertrank zu brauen?”
Die Stimme der Oberin drang schrill an
meine Ohren.
Wie automatisch zog ich den Kopf etwas ein.
Ja, ich hatte es tatsächlich versucht
und das auch nicht zum ersten Mal.
Warum sie mir jedes Mal wieder auf
die Schliche kam, war mir allerdings ein Rätsel.
Ich achtete penibel darauf nicht
entdeckt zu werden und hatte versucht alle Spuren zu verwischen, die
auf mich hindeuten konnten.
Nur langsam trat ich einen Schritt
näher, nachdem sich die Tür zu meinem Zimmer geöffnet hatte.
Die Stimme der Oberin war über den
gesamten Flur hinweg zu hören und war mir bereits jetzt durch Mark
und Bein gegangen.
Als sie direkt vor mir stand, hatte ich
das Gefühl, allein durch ihren Blick fünf Zentimeter kleiner zu
werden.
“Oberin, ich…”, begann ich erst,
wurde jedoch durch ihr “Schweig!”, direkt wieder am Weiterreden
gehindert.
Eingeschüchtert trat ich einen Schritt
zurück.
“Beatrix.”, Als sie meinen Namen
aussprach klang ihre Stimme schon wieder etwas weicher.
“Ja?” Fragend hob ich meinen Blick
wieder etwas, musterte die ältere Frau vor mir etwas. Ihre Hände
waren in den Taschen ihres weiten Mantels verborgen und trotzdem
wirkte sie gerade extrem bedrohlich auf mich.
“Ich will dir nichts böses, das
weisst du. Ich möchte nur nicht, dass jemand unser Dorf entdeckt.
Verstehst du?”,
Langsam nicke ich, auch wenn ich mir
nicht sicher bin, ob ich wirklich verstehe, was sie meint.
“Ich wollte doch nur .. ich lebe
schon so lange hinter dieser Bergkette. Quasi im Dunkeln. Ich war
noch nie weg und ich habe noch nie den Sternenhimmel gesehen. Ich
dachte, vielleicht klappt das mit einem Zaubertrank und ich kann
wenigstens ein bisschen von den Stern sehen.”, versuche ich mich zu
erklären, auch wenn ich im Nachhinein selbst merke, wie blöd das
eigentlich klingt.
Im ersten Moment vernehme ich nichts
weiter als das Seufzen, das die Lippen der Oberin verlässt.
“Komm mit.”
Zu mehr fordert sie mich nicht auf und
dennoch bin ich im ersten Moment nicht in der Lage, mich von der
Stelle zu bewegen.
“Muss ich jetzt.. muss ich ..
schmeissen sie mich jetzt raus?”, will ich leise wissen, blicke auf
ihren Rücken, nachdem sie sich inzwischen in Richtung Tür gewandt
hat.
“Raus schmeissen? Wie kommst du denn
auf die Idee?”
Überrascht dreht sie sich wieder zu
mir um, mustert mich etwas.
“Naja, jeder .. hier im Ort kennt die
Geschichte oder die Gerüchte um Ekarius und sein Verschwinden. Die
Gerüchte um seinen Rauswurf.”, antworte ich leise, senke meinen
Blick wieder zu Boden.
In den Gerüchten heisst es, Ekarius
hätte ebenso versucht, sich einen Zaubertrank zu brauen, um der
Bergkette zu entkommen und wäre dabei auf mysteriöse Weise
verschwunden. Oder verstoßen wurden, von ihrer aller Vorfahren.
“Beatrix. Sieh mich an.” zu meiner
eigenen Überraschung klingt die Stimme der Oberin in diesem Moment
fast schon sanft und liebevoll.
Langsam hebe ich meinen Blick wieder,
bleibe jedoch auch diesmal eingeschüchtert vor ihr stehen.
“Ich werde dich nicht raus
schmeissen. Ich kann dich verstehen. Ich war genauso wie du und ich
habe einen Weg gefunden, den Sternenhimmel zu sehen, ohne die
Bergkette zu verlassen.”
Verwirrt sehe ich sie an, lasse mich
von ihr schließlich in ihre eigenen Gemächer führen. Unsicher
darüber, was ich hier soll, folge ich ihr einfach. Auch hinauf aufs
Dach.
Durch eine kleine versteckte Tür
hinter einem ihrer Kleiderschränke gelangen wir aufs Dach. Allein
von hier finde ich die Ansicht atemberaubend schön, auch wenn ich
noch nie hier gewesen bin.
“Wie.. soll ich denn von hier die
Sterne sehen?”, frage ich leise nach. Fast vollständig sind wir
von Dunkelheit umgeben. Lediglich die kleine Lampe, die sie
mitgenommen hat, erhellt ein wenig das Dach.
“Komm mit.”, fordert sie mich
erneut auf, läuft in Richtung eines kleines Häuschens, dass ich
bislang noch gar nicht bemerkt habe.
Zögernd folge ich ihr, trete ins
Innere, nachdem sie mir den vortritt gelassen hat.
“Was ist das?”, frage ich sofort
überrascht nach, als mein Blick auf das Monstrum fällt, dass sich
in der Mitte des Raumes befindet und mit einem Teil aus dem Dach der
kleinen Hütte ragt.
“Ein Teleskop.”, erhalte ich die
prompte Antwort, die mich jedoch nur verwirrt.
“Ein was?” Irritiert wende ich
meinen Blick wieder zu der älteren Frau.
“Ein Teleskop.”, wiederholt sie
ihre Worte, während sie auf das Monstrum zutritt und es mit ein paar
Handgriffen scheinbar irgendwie einstellt.
“Komm her. Sieh durch.”, fordert
sie mich erneut auf und streckt ihre Hand nach mir aus. Ebenso
zögernd, wie ich ihr vorhin gefolgt bin, trete ich näher, stelle
mich so hin, dass ich einen Blick durch die Linse werfen kann.
Was ich zu sehen bekomme, verschlägt
mir fast den Atem.
Hoch über der letzten Bergkuppe
erstrahlt eine kleine, gelbe Kugel in einer solchen Größe, dass ich
kaum glauben kann, was ich sehe.
Umgeben von vielen, funkelnden Sternen
erhellt sich der Himmel so sehr, dass es mich fast blendet.
“Das ist.. wunderschön.”, höre
ich mich leise flüstern, nehme ihre Hand auf meiner Schulter nur am
Rande war.
“Wann immer du den Sternenhimmel
sehen möchtest, kannst du hier her kommt. Aber versprich mir, dass
du es nicht noch einmal mit einem Zauberspruch versuchst!”, spricht
sie mich leise an.
Für einen Moment habe ich das Gefühl,
ihre Stimme wäre fast schon flehend, würde fast brechen.
“Danke!”, gebe ich schließlich von
mir und falle ihr reflexartig um den Hals. Ich weiß, das es sich
eigentlich nicht gehört, die Oberin zu umarmen, aber momentan bin
ich ihr einfach nur dankbar.
Dankbar dafür, dass sie mir einen
meiner größten Wünsche erfüllt hat und mich den Sternenhimmel
sehen lässt.
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