Hallo ihr Lesetierchen,
heute hat sich das Grumpelchen tatsächlich mal bei Tageslicht aus seinem Schrank getraut.
Dabei hat es
Moraq McAdams erspäht und sich die Autorin gleich mal geschnappt. Lest selbst, ob das Grumpelchen es geschafft hat, der Autorin ein paar Löcher in den Bauch zu fragen.
Hallo Morag,
erstmal grummeligen Dank, dass du dich
dazu bereit erklärt hast, mir ein paar Fragen zu beantworten.
Ich bin das Grumpelchen und wurde als
Maskottchen beauftragt, mir ein paar Fragen zu überlegen.
Warum eigentlich ich?
Ich könnte jetzt in meinem Schrank
sitzen und rumgrummeln oder Kekse essen, aber nein..
Naja... von nichts kommt nichts. Ich
brauche meinen Job. *brummel*
Für Kekse tut selbst ein Grumpelchen
fast alles.
Stell dich doch bitte erst einmal in
ein paar Sätzen vor, damit meine Leser auch wissen, mit wem sie es
überhaupt zu tun bekommen.
Danach werde ich damit direkt damit
beginnen, dir ein paar Löcher in den Bauch zu fragen.
Hallo Grumpelchen!
Ich würde
manchmal auch gerne in einem Schrank sitzen und Kekse essen. Aber nur
manchmal, denn draußen ist es doch schön!
Ich bin Anfang 30, habe einen Mann
und drei Kinder und keine Haustiere. Ich arbeite als
Sprachtherapeutin. Das ist übrigens der tollste Beruf der Welt –
neben dem Schreiben, natürlich. Meine Lieblingskekse sind Cookies
mit Schokostückchen, und selbstgemachtes Shortbread.
1. Wann hast du mit dem Schreiben
angefangen und wer oder was hat dich dazu animiert?
Ich habe mit 5 Jahren begonnen, zu
schreiben, meinen eigenen Namen nämlich. Allerdings rückwärts:
Alle Kindergartenzeichnungen hat eine gewisse „GAROM“
angefertigt.
Schreiben um des Erzählens willen habe ich begonnen,
als ich in der achten oder neunten Klasse war. Damals hatte ich eine
sehr gute Deutschlehrerin, die das förderte. Nach dem Abitur gab es
dann eine Zeit, in der ich nicht dazu kam. Erst seit 2007 schreibe
ich wieder „ernsthaft“.
2. Warum hast du dich ausgerechnet
dafür entschieden, in deinem aktuellen Genre zu schreiben und in
welchem würdest du gerne mal etwas veröffentlichen?
Ich schreibe die Geschichten auf,
die in meinem Kopf sind. Da kann ich mir gar nicht aussuchen, wohin
die Reise der Protagonisten geht. Aber ich habe den Verdacht, dass
ich so viel Romantik schreibe, weil die Welt eine gute Portion Liebe
mehr vertragen kann.
Ich würde gerne mal einen Krimi oder einen
mittelalter-historischen Roman schreiben.
3. Wie läuft so ein Schreibnachmittag
bei dir ab? Brauchst du dafür völlige Ruhe oder hast du Musik im
Hintergrund laufen? Machst du dir vorher Notizen zu den jeweiligen
Kapiteln? Hast du ein bestimmtes Ritual, was das Schreiben an sich
angeht? Grummelst du dabei auch ab und an vor dich hin, wie so ein
Grumpeltier das tut?
Ich grummele ganz furchtbar viel
beim Schreiben! Nicht nur, dass ich nie Ruhe habe (mit Ruhe könnte
ich wahrscheinlich gar nicht schreiben, aber das nur am Rande), nein,
die Protagonisten haben immer ihren eigenen Kopf! Die machen einfach,
was sie wollen, verlieben sich, streiten, wachsen an ihren Aufgaben
und geben manchmal auch auf. Und ich muss sie dann wieder auf die
richtige Spur bringen. Es ist anstrengend, sage ich dir.
Deshalb nützen mir Notizen auch
recht wenig. Ich weiß am Anfang ungefähr, was in der Geschichte
passieren wird. Das schreibe ich auf. Aber manchmal halten die
Charaktere sich einfach nicht ans Drehbuch. Und manchmal passiert
etwas Gruseliges, wie damals, als ich von einem Unglück schrieb, das
wenige Wochen später tatsächlich fast genau so passierte.
4. Hast du selbst einen Lieblingsautor
oder ein Lieblingsbuch?
Ich bin ein großer Fan des
Harry-Potter-Universums. Außerdem mag ich Pratchett, Aaronovitch,
Jacka, Hohlbein, Scott, Bradley, Schwindt, ... ich höre jetzt mal
auf ...
5. Welches ist dein größter – mit
dem Schreiben verbundener - Traum?
Ich bin letztens auf der Straße
erkannt worden. Das ist schon ziemlich cool!
6. Bestimmst du die Titel deiner Bücher
selbst oder holst du dir dabei Hilfestellungen, wie z.B. Ideen derer,
die dir nahe stehen oder deiner Leser? Oder dem Verlag, in dem du
veröffentlichen möchtest?
Die Manuskripte haben Arbeitstitel.
Den endgültigen Titel legen der Verlag und ich in gemeinsamer
Absprache fest, denn manchmal passt das Buch gar nicht mehr zum
anfänglichen Arbeitstitel. Du weißt schon, Grumpelchen, wegen der
widerspenstigen Charaktere.
Ursprünglich hießen meine Romane
„Von Fürsten und Traumprinzen“, „Ein Stapel Kleider“ und
„Schafskälte“. Na, kannst du sie zuordnen?
7. Wie lange schreibst du grundsätzlich
an einem Buch?
Für die Rohfassung brauche ich ein
Dreiviertel- bis ein ganzes Jahr. Ich schreibe furchtbar langsam.
8. Entwirfst du Buchcover selbst oder
übernimmt das jemand anders?
Ich kann Bildvorschläge einreichen,
aber das Design wird vom Verlag erstellt.
9. Wenn du keine Autorin geworden
wärst, womit würdest du dann jetzt dein Geld verdienen bzw. reicht
dir das Veröffentlichen deiner Bücher, um deinen Lebensunterhalt zu
bestreiten?
Viele Autoren sagen ja, sie möchten
gerne vom Schreiben leben können. Das ist bei mir ein bisschen
anders, weil ich meinen Brotberuf absolut liebe. Aber wenn ich es
Hälfte-Hälfte haben könnte, wäre das großartig.
10. Wenn du nicht gerade schreibst,
womit verbringst du deine Nachmittage? Hast du ein Hobby, welches dir
neben dem Schreiben sehr am Herzen liegt?
Ich habe Kinder ;-)
Abgesehen
davon bin ich Chorleiterin, spiele Klavier und singe selbst. Im
Winter stricke ich gerne.
11. Wenn du dir Chance hättest, einer
deiner Charaktere aus deinen Büchern zu sein... wen würdest du
wählen?
Oh, das ist aber eine schwierige
Frage! Ich mag alle meine Protagonisten, aber sie haben es auch
schwer. Vielleicht wäre ich gerne Julia aus „Beas Traum in Weiß“,
ganz jung und unbeschwert...
12. Kann deiner Meinung nach jeder
ein Buch schreiben oder braucht es dafür bestimmte Voraussetzungen?
Natürlich kann jeder ein Buch
schreiben. Die Frage ist eher, ob jeder ein lesenswertes Buch
schreiben kann. Als Autor ist es wichtig, dass man bereit ist, an
sich und seinem Tun zu arbeiten. Wie in jedem anderen Beruf sollte
man sich fortbilden. Das kann durch gute Bücher oder
Schreibtrainings sein, oder durch den Austausch mit Kollegen und
Lesern.
13. Hast du schon mal etwas geträumt,
was hinterher auch wirklich wahr geworden ist?
Nein, zum Glück.
14.Wie würdest du reagieren, wenn
plötzlich eine deiner Buchfiguren an deiner Haustür klingeln würde?
Ich würde sie hereinbitten, Kekse
und Tee reichen, und fragen, was passiert ist.
14. Wie holst du dich am besten wieder
aus einem Kreatief und was rätst du anderen, die sich gerade darin
befinden?
Meistens hilft Zeit. Den Druck
wegnehmen. An etwas ganz anderem arbeiten. Und ganz wichtig: Immer
ein Notizbuch dabei haben, falls der Gedankenblitz einschlägt.
15. Als evtl. Selbstleser, hast du
schon mal ein Buch abgebrochen oder gibst du jedem Buch eine Chance?
Ich breche selten Bücher ab, aber
je älter ich werde, desto häufiger kommt es vor. Das Leben ist zu
kurz, um schlechte Bücher zu lesen.
16. Und zu guter Letzt... Weil wir oben
schon die Frage nach dem mit dem Schreiben verbundenen großen Traum
hatten, welches ist dein größter – nicht mit dem Schreiben
verbundener - Traum?
Ich möchte – ganz klassisch –
meine Kinder großwerden sehen und mit meinem Mann alt und grumpe...
äh... schrumpelig werden.
Grumpeligen Dank, dass du dir Zeit
genommen hast, meine Fragen zu beantworten. Ich hoffe, ich war nicht
zu aufdringlich und während du alles beantwortest, grummele ich
meine „Besitzerin“ so lange an, bis sie endlich deine Bücher auf
ihre Wunschliste setzt.
Ja ja, ich weiss, aber soll nicht
petzen.. *grummel* Mir doch egal. ( XD)
Vielen Dank, liebes Grumpelchen,
dass du mich eingeladen hast. Möchtest du noch das Rezept für
Shortbread haben? Hier, bitte:
125g weiche Butter
40g Zucker
25g Puderzucker
225g Mehl
1 Prise Salz
1 EL Rosenwasser
Zucker zum Bestreuen
Die Butter mit dem Zucker cremig
rühren, dann die restlichen Zutaten dazugeben. Die sehr krümelige
Masse am besten mit einem Löffel in einer Springform festdrücken.
Mit einem Holzstäbchen Löcher hineinstechen.
Dann ca 30 Minuten
bei 160°C (Ober-/Unterhitze, vorgeheizt) backen. Nach dem Backen
sofort mit weiterem Zucker bestreuen und in Stücke schneiden.
Variante nach Mo McAdams:
Das
Rosenwasser durch Whisky ersetzen und eine oder zwei Hand voll
gehackte, getrocknete Cranberrys untermischen.
Wer dem krümeligen
„Braten“ nicht traut, kann ein Ei dazugeben. Das schmeckt dann
zwar nicht mehr original, verhindert aber möglicherweise Backfrust.
Schmeckt im Schrank und mit
Freunden!
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