[Rezension] Der Scheik von Aachen

Titel: Der Scheik von Aachen
Autor: Brigitte Kronauer
  • Gebundene Ausgabe: 399 Seiten
  • Verlag: Klett-Cotta; Auflage: 3. Druckaufl. (6. März 2017)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3608983147
  • ISBN-13: 978-3608983142
Inhalt: "Für ihre große Liebe Mario setzt Anita Jannemann alles auf eine Karte. Sie gibt ihren Job in Zürich auf und zieht zurück in ihre Heimatstadt Aachen. Dort besucht sie regelmäßig die alte Emmi. Anita ist schockiert, als ihre Tante barsch behauptet: »Du liebst Mario gar nicht.« Ein kluger und unterhaltsamer Roman darüber, was uns bewegt, wenn wir andere vergöttern oder verteufeln.

Der Antiquitätenhändler Marzahn, bei dem Anita nach ihrer Rückkehr eine Anstellung findet, ist ein zutiefst zynischer Mensch. Gerade deshalb ist er so von Anitas schwärmerischer Naivität für den Amateur-Bergsteiger Mario fasziniert. Besessen versucht er ihr die Liebe in all ihren Schattierungen zwischen Tragik und Lächerlichkeit zu erklären. Auch die Geschichten, die Anita in Anlehnung an Wilhelm Hauffs Zyklus »Der Scheik von Alessandria und seine Sklaven« ihrer Tante jeden Samstagnachmittag zu deren Zerstreuung erzählt, kreisen um dasselbe Thema. Meist indirekt, denn Anita verbindet mit Emmi aufgrund eines Todesfalls ein familiäres Schweigegebot … Ein Buch über das Heimkehren und das Heimatliche, bei dem alles Geschichtenerzählen seinen Anfang hat." Quelle: Anita

Der Dank geht an erster Stelle dem Klett - Cotta Verlag. Sie haben mir das Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt und heute möchte euch endlich die Rezension dazu präsentieren.
Ich habe das Buch schon vor einer ganzen Weile beendet, aber habe etwas gebraucht, um die Rezension dazu auch verfassen zu können.
Die Gründe möchte ich euch und dem Verlag heute erläutern.



Es ist mir wirklich schwer gefallen, mich an diese Rezension zu setzen. Es ist mir wirklich schwer gefallen, darüber nachzudenken, was genau ich bei dem Buch empfunden habe und wie ich das am Besten ausdrücken  soll.
Den Inhalt selbst werde ich an dieser Stelle nicht noch einmal mit meinen eigenen Worten wiedergeben, denn oben steht bereits alles Wissenwerte geschrieben.
Anita, die Hauptprotagonistin konnte mich irgendwie nie so richtig begeistern. Eine alte und noch immer existierende Liebe veranlasst sie dazu, Zürich zu verlassen und nah Aachen zurückzukehren.
Ihre alte Tante Emmi, die Anita regelmäßig besucht, wirft ihr irgendwann an den Kopf, dass Anita ihren Mario ja nicht lieben würde.
Anita, die diese Vorwürfe empört zurück weist, beginnt sie darüber nachzudenken, ob Emmi nicht vielleicht doch Recht haben könnte.
Emmi und Anita werden fast so etwas wie Freundinnen und reden über Gott und die Welt. Nur bei einem Thema gerrscht Stillschweigen: Der allzu frühe Tod von Tante Emmis Sohn Wolfgang, der beim Besteigen eines Baumes herunterfiel und sich Anitas Fahrtenmesser ins Herz gerammt hat. Anita, die von Schuldgefühlen über Wolfgangs Tod geplagt wird, wünscht sich, der Tante die Wahrheit über Wolfgangs Tod erzählen zu können. Doch die Wahrheit darf niemals ausgesprochen werden. Wie lange kann sie die Wahrheit vor Emmi verbergen und was, wenn sie doch endlich darüber spricht? 

Wenn ich ehrlich sein soll, ist mri der Einstieg ins Buch schon recht schwer gefallen. Es ist nicht so, dass mich das Buch nicht auf eine bestimmte Art und Weise zum Weiterlesen gebracht hat und ich mag es eigentlich auch eher, wenn mich ein Buch wirklich zum Nachdenken bringt. Aber in diesem Fall habe ich mich schon auf den ersten Seiten etwas überfordert gefühlt, wobei ich mir nicht sicher bin, ob das wirklich das richtige Wort ist. 
Obwohl das Buch so etwas wie eine zarte Liebesgeschichte enthält, stehen doch eher die Gespräche mit Emmi und ihrer Haushälterin im Vordergrund.
Ich muss sagen, dass mir dieser Aspekt schon recht gut gefallen hat. Die Tatsache, dass diese Liebe, wegen der Anita eigentlich wieder zurück nach Aachen gekommen ist, hat dann doch irgendwie an Wert verloren, was ich wirklich schade fand. 

Zum Ende hin habe ich dann allerdings gemerkt, dass ich - vielleicht kam es mir aber auch nur so vor - zu Blod bin, um das Buch wirklich zu verstehen.  Entschuldigt meine direkte Wortwahl, aber ich war irgendwann einfach regelrecht ratlos und hatte keine Ahnung mehr von dem, was mir die Autorin mit ihrem Buch übermitteln wollte. 
Ich weiß es auch jetzt noch nicht richtig, was sich vielleicht sogar auf die Rezension auswirkt. Ich bin mir auf jeden Fall sicher, dass es ein Buch war, was man zwar mal gelesen haben kann, was aber auch keinen wirklichen großen Eindruck hinterlassen hat. Vielmehr hat es dafür gesorgt, dass ich mir auch noch Tage danach Gedanken darüber gemacht habe, was genau die Autorin mit auf knapp 400 Seiten überhaupt sagen wollte? 
Als Charakter hat mir Emmi persönlich am besten gefallen. Ebenso wie ihre Haushaltshilfe. Die Gespräche, die die beiden mit Anita und auch manchmal alleine führen, haben einen kleinen witzigen Aspekt. Gerade bei der Haushaltshilfe hatte ich manchmal das Gefühl, dass sie Emmi eher auf der Nase rumhüpft, als dass sie sie wirklich ernst nimmt.
Ich glaube, ich könnte noch stundenlang weiterreden, aber .. das will ich euch dann doch nicht antun.
Falls jemand von euch das Buch auch gelesen hat und mir helfen kann, meine Ratlosigkeit zu bändigen, kann ich gerne bei mir melden.








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