[Rezension] Das Labyrinth des Fauns

Titel: Das Labyrinth des Fauns
Autor: Cornelia Funke & Guillermo del Torro
  • Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
  • Verlag: FISCHER Sauerländer; Auflage: 1. (2. Juli 2019)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 3737356661
  • ISBN-13: 978-3737356664
Inhalt: "Spanien, 1944: Ofelia zieht mit ihrer Mutter in die Berge, wo ihr neuer Stiefvater mit seiner Truppe stationiert ist. Der dichte Wald, der ihr neues Zuhause umgibt, wird für Ofelia zur Zufluchtsstätte vor ihrem unbarmherzigen Stiefvater: ein Königreich voller verzauberter Orte und magischer Wesen.
Ein geheimnisvoller Faun stellt dem Mädchen drei Aufgaben. Besteht sie diese, ist sie die lang gesuchte Prinzessin des Reiches. Immer tiefer wird Ofelia in eine phantastische Welt hineingezogen, die wundervoll ist und grausam zugleich. Kann Unschuld über das Böse siegen?!" Quelle: Pan's Labyrinth



Folgenden Link kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung: Quelle:  Katie Weber 

Kennt ihr sie auch diese Rezensionen, die ihr unbedingt schreiben wollt, aber bei denen euch irgendwie ... die Worte fehlen?
Ich habe mir soviele Notizen gemacht. Im Kopf und diesmal auch auf dem Papier und doch habe ich tagelang vor einer fast leeren Seite gesessen, weil mir einfach die Worte gefehlt haben. 
Dieses Buch von Cornelia Funke, dass nach einer Filmvorlage von Guillermo del Toro entstanden ist, ist so anders und doch so unglaublich besonders.
Ich selbst muss allerdings gestehen, dass der Film - wie so manch anderer auch - an mir vorbei gegangen ist.
Ich kann also lediglich das Buch bewerten.

Ofelia, die mit ihrer Mutter zu ihrem verhassten neuen Stiefvater ziehen muss, hat mir als Charakter unglaublich gut gefallen.
Nicht zuletzt, wegen ihrer Liebe zu Büchern. 
Erzählt wird die Geschichte von Cornelia Funke im Jahr 1944, zu Zeiten in denen der Krieg noch allgegenwärtig war. 
Schon beim ersten Treffen merkt Ofelia, dass sie diesen Mann niemals wird lieben können. Das Böse in ihm ist allgegenwärtig und Ofelia und auch ihre Mutter bekommen es nicht nur einmal zu spüren.
Auch wenn ihre Mutter dem Mann unbedingt gefallen will.
Das junge Mädchen flüchtet sich in ihre Bücher und ihre eigene Welt. In dieser erscheint ihr der geheimnisvolle Faun, der ihr von einem Leben erzählt, dass sie eigentlich führen soll.
Das Leben einer Prinzessin in einem Reich unter der Erde und Ofelia kann nur dann zurück kehren, wenn sie die drei Aufgaben löst, die er ihr stellt.

Der Schreibstil des Buches hat mich sofort verzaubert. Er ist so bildhaft schön und fast schon märchenhaft.
Auch wenn das Setting eher düster ist, hat es fast schon etwas mystisches an sich.
Mit Ofelias Stiefvater hat Cornelia Funke einen Mann geschaffen, der dafür gesorgt hat, dass das Buch von Anfang an, an Gewalt und Brutalität nicht zu überbieten war.
Und ich glaube, ich habe ihn mindestens genauso sehr gehasst, wie Ofelia selbst.
Aber es wäre auch einfach nicht zu passend gegeben, wenn dieser Mann nicht der ist, zu dem Cornelia Funke ihn gemacht hat.
Das mag jetzt ein wenig komisch klingen, aber ich denke, dass Capitan Vidal eben einfach so sein musste.
Und auch, wenn das jetzt noch komischer klingt, aber mir hat er mit genau diesen Charakterzügen unglaublich gut gefallen.
Das waren vermutlich diese typischen "Eigentlich hasse ich ihn, aber irgendwie finde ich ihn ja auch doch irgendwie .. interessant" - Momente.

Durch die gesamte Geschichte hinweg hat Cornelia Funke es geschafft, mich zu begeistern. Mit dem Faun hat sie mich wirklich überraschen können. Ich konnte ihn nie richtig einschätzen und wusste nie, auf welcher Seite er eigentlich steht.
Jede Handlung, jede noch so kleine Geschichte, die zwischendrin erzählt wird, konnte mich wirklich begeistern.
Die Zeichnungen, die schon beim Buch selbst auf dem Cover beginnen, ziehen sich durch das gesamte Buch und sie sind einfach nur wunderschön.
Manchmal etwas düster, aber wunderschön.

Mit das Labyrinth des Fauns ist Cornelia Funke ein Buch gelungen, dass man entweder lieben und hassen muss. Etwas dazwischen gibt es vermutlich nicht.
Man spürt auch deutlich den Einfluss von Guillermo del Toro und ich denke, die unter uns, die seine
Werke kennen, werden wissen, was ich meine.
Aber genau dieser Einfluss hat mir unglaublich gut gefallen. ♥
Ein Buch, dass ich jedem empfehlen kann, der sich ein wenig für die Thematik interessiert.
Für diejenigen unter uns, die sich nicht daran stören, dass weder Krieg, noch Gewalt oder Brutalität angesprochen und auch ausführlich beschrieben werden.
Ein Buch für jeden, der sich mit Ofelia auf die phantastische Reise zu ihrem wahren Ich bewegen will.

Kommentare

  1. Das klingt echt nach einem tollen Buch! Das es einen Film gab, habe ich auch gar nicht mitbekommen...
    Liebe Grüße
    Sarah

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  2. Huhu!

    Jetzt hat es geklappt mit dem Link :)

    Das freut mich natürlich dass dich diese Geschichte auch so mitnehmen konnte.

    Du hast ja gestern bei mir schon gelesen, dass Cornelia Funke den Film wirklich sehr genau umgesetzt hat und teilweise sogar die wörtliche Rede übernommen hat. Da ich den Film direkt nach dem Lesen gesehen hat, kann ich das bestätigen, weil ich alle Szenen wiedergefunden habe und mich auch an die einzelnen Wortlaute erinnern konnte.
    Und ich bin auch froh, dass sie die Gewalt so gelassen hat wie der Film sie gezeigt hat. Wobei ich finde dass sie dass sehr gut gemacht hat, und ja, es war auch nötig, damit man die Ängste versteht, mit denen die anderen Menschen zu kämpfen haben, um trotzdem etwas dagegen zu unternehmen.

    Der Schreibstil ist grandios <3 So wunderschön, das war wirklich ein unglaublich intensives Leseerlebnis!

    Liebste Grüße, Aleshanee

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