Heute möchte ich euch wieder mit zu einer Bloggeraktion nehmen, bei der ich mal mehr, mal weniger gut mitmache.
Schande über mein Haupt. Ich hoffe, dass es dieses Jahr besser klappt als im letzten Jahr. Da gab es tatsächlich Monate, da habe ich gar nicht geschrieben.
Den heutigen Beitrag habe ich via Google Docs bereits letzte Woche vorgeschrieben und ich hoffe, er gefällt euch.
Bei dieser Bloggeraktion handelt es sich übrigens um den Writing Friday, den Elizzy von
readbooksandfallinlove ins Leben gerufen hat, alle Informationen dazu, findet ihr auf ihrem Blog.
Sie gibt monatlich ein paar Themen vor, zu denen man etwas schreiben kann.
Ein Hauptthema oder mehrere Unterkategorieren.
Wenn ihr auch dort mitmachen möchtet, dann schaut doch einfach bei ihr vorbei.
Die Regeln im Überblick
- Jeden Freitag wird veröffentlicht
- Wählt aus einem der vorgegeben Schreibthemen
- Schreibt eine Geschichte / ein Gedicht / ein paar Zeilen – egal Hauptsache ihr übt euer kreatives Schreiben
- Vergesst nicht den Hashtag #WritingFriday und den Header zu verwenden
- Schaut unbedingt bei euren Schreibkameraden vorbei und lest euch die Geschichten durch!
- Habt Spass und versucht voneinander zu lernen.
Die Themen im Januar.
Heute möchte ich euch von einem Tannenbaum auf der Flucht erzählen oder zumindest von seiner Planung es zu tun.
Alles begann an diesem ruhigen
Freitagmorgen, der nicht hätte schöner beginnen können.
Durch das Fenster spürte ich die
ersten Sonnenstrahlen, die meine Nadeln ein wenig erwärmten und mir
das Gefühl von Geborgenheit gaben.
Wärme, Halt und Geborgenheit. Das
Gefühl, gewollt zu sein. Meine Kugeln und das Lametta hatte die
Hausbesitzerin zwar inzwischen wieder in einer der Kisten verstaut,
aber das machte mir nichts aus.
Hauptsache, ich konnte meinen Platz an
der Sonne noch etwas mehr geniessen.
Sobald sich im Haus etwas zu regen
begann, änderte sich alles schlagartig. Schon, als die Hausherren
die Treppen runter traten und dabei ein Knarren auf den Treppenstufen
hinterließen, änderte sich alles.
“Wann willst du den Baum entsorgen?”,
hörte ich die Stimme der Hausherrin, an ihren Mann gerichtet.
Im ersten Moment vernahm ich ein
Brummen, bevor auch er seine Stimme erhob.
“Später. Nach dem Frühstück. Die
Kinder können mir dabei helfen.”, antwortete er, woraufhin ich
mich sofort versteifte.
Entsorgt? Ich sollte tatsächlich
entsorgt werden? Einfach so weggeworfen oder an die Straße gestellt?
Das konnte doch unmöglich deren Ernst
sein?” Fast schon panisch sah ich mich etwas im Wohnzimmer um.
Meinen Platz an der Sonne habe ich in
den letzten Wochen wirklich genossen. Manchmal habe ich mir zwar
gewünscht, auch ein wenig Schnee spüren zu können, aber beschweren
kann ich mich über die letzten Wochen eigentlich nicht.
Mein Blick bleibt schließlich an dem
kleinen Fellknäul hängen, dass die Hausherren immer “Lucky”
rufen.
Was für ein komischer Name für einen
Hund.
“Hey.. psst.. Lucky..”, versuche
ich seine Aufmerksamkeit zu erregen, schüttele mich gleichzeitig
etwas, wodurch ein paar meiner Nadel etwas zu Boden rieseln.
Im ersten Moment rührte er sich gar
nicht
Erst, als ich erneut meine Zweige etwas
schüttele und damit einen Ball treffe, der neben meinem Stamm liegt,
kommt er auf mich zugeflitzt.
“Du musst mir helfen, Lucky.”,
zische ihm sofort zu, sobald er in meiner Nähe ist.
“Helfen? Wobei? Wo ist der Ball? Da
war doch gerade noch ein Ball?”, gibt er sofort mit einem kurzen
Bellen zurück.
Die Tatsache, dass ich als Tannenbaum
mich gerade mit einem bellenden Wollknäul unterhalten und es um
Hilfe bitte, versuche ich so gut es geht auszublenden.
“Die wollen mich entsorgen, einfach
so entsorgen. Du musst mir helfen zu fliehen!”, versuche ich erneut
die Aufmerksamkeit auf mich zu lenken.
“Du kriegst auch noch mehr Bälle,
als jetzt.”, verspreche ich ihm zusätzlich, auch wenn ich keine
Ahnung habe, wie ich das anstellen soll.
Aber dennoch klappt es. Auf den
Hinterpfötchen sitzend blickt er mich an. “Hilfst du mir?”,
Flehend sehe ich ihn an, deute mit einem meiner Zweige kurz auf die
Terrassentür.
“Du willst da raus?” Fragend sieht er mich an,
woraufhin ich meine Baumspitze etwas senke, als würde ich nicken.
“Kannst du mich dorthin schieben?”,
frage ich erneut nach, woraufhin er meinen Blick kurz folgt.
Erst scheint er sich wieder auf den
Ball konzentrieren zu wollen, bevor er einmal kurz bellt.
Bereits ein paar Momente später spüre
ich, wie er sich mit dem Kopf gegen den Topf stemmt, in dem mein
Stamm momentan steckt.
Nur wenige Millimeter bewegen wir uns
vorwärts, als ein überraschtes “Lucky! Was machst du denn da?
Lass das!”, erklingt. Die Stimme ordne ich dem Hausherren zu,
sodass ich automatisch meine Zweige wieder etwas hängen lasse.
Noch bevor sie überhaupt begonnen hat,
endet meine Flucht.
“Kinder? Wollt ihr mir helfen?”,
vernehme ich erneut die Stimme des älteren Mannes, woraufhin der
Junge und das Mädchen fertig angezogen ins Wohnzimmer geflitzt
kommen.
“Was machen wir denn mit dem Baum?
Kann man ihn wirklich wieder einpflanzen?”
Bei den Worten des jungen Mädchens
richte ich mich wieder etwas auf. Habe ich da etwa richtig gehört?
Sie wollen mich wieder einpflanzen?
Das wäre ja wunderbar. Ich wäre frei
und trotzdem in der Nähe der Menschen, die mir soviel Wärme und
Geborgenheit in den letzten Tagen vermittelt haben.
“Ja Schatz. Das kann man. Kommt, wir
pflanzen ihn hinten neben das kleine Gartenhäuschen.”
Die Stimme des älteren Mannes bringt
meine Nadeln erneut etwas zum Erschüttern, diesmal jedoch aus
Vorfreude.
Als er mich mitsamt meinem Topf
hochhebt und in den Garten schleppt, atme ich direkt die frische Luft
ein.
Sonne, ein wenig mehr Platz und die
Nähe der Menschen. Was will ich mehr.
Binnen weniger Minuten hat er mich an
meinen neuen Platz gebracht und dort mit Hilfe seiner Kinder in die
Erde gepflanzt.
Der Junge und sein Vater verlassen mich
als erstes, laufen wieder in Richtung Haus.
“Bis bald, Bäumchen!”, höre ich
die Stimme des kleines Mädchens, während es eine kleine
Weihnachtskugel aus ihrer Jackentasche zieht.
“Nicht Mama verraten, aber ich habe
eine für dich aufgehoben.”, flüsterte sie leise, wobei sie mir
die kleine Kugeln an einen meiner Zweige hängt.
Wie schon vorhin senke ich meine Spitze
etwas in Richtung des Mädchens. Diesmal als Zeichen des Dankes.
Mit soviel Liebe und Zuneigung habe ich
gar nicht gerechnet und doch weiss ich, dass sie echt ist.
So echt, wie die kleine rote Kugel an
einem meiner Zweige.
Ein Happy End für einen Weihanchtsbaum! Mir tun die am Straßenrand liegenden Bäume doch immer etwas leid. Es wäre schön, wenn man wieder verwurzelte Bäume nutzen würde. Schöne Geschichte.
AntwortenLöschenGrüße, Katharina
Huhu,
AntwortenLöschenWriting Friday ist echt eine tolle Idee, aber ich wäre wahrscheinlich nicht konsequent genug, um wirklich immer dabei zu sein. Durch Schichtdienst bin ich da etwas eingeschränkt zeitlich.
Deine Geschichte mag ich sehr. Dieses Jahr hatten wir seit langem einen Baum im Wohnzimmer. ich hatte es tatsächlich nicht vermisst. Mittlerweile bin ich fast schon für einen Plastikbaum oder einen mit Ballen, aber nun ja, ich warte mal ab, was in diesem Jahr an Weihnachten geschieht.
Wünsche dir einen schönen Sonntag,
Mel
Wir haben schon seit Jahren einen Baum aus Kunststoff, der wie echt aussieht.
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