Das Grumpelchen lässt sich auch von einem Jahreswechsel nicht unterkriegen und hat sich diesmal
Christine Heimmannsberg gekrallt, die ihm zufällig bei Facebook über den Weg gelaufen ist.
Lest selbst, wie es ihr ergangen ist oder ob das Grumpelchen für das erste Loch im Bauch des Jahres gesorgt hat.
Hallo Christine, .
erstmal grummeligen Dank, dass du dich
dazu bereit erklärt hast, mir ein paar Fragen zu beantworten.
Ich bin das Grumpelchen und wurde als
Maskottchen beauftragt, mir ein paar Fragen zu überlegen.
Warum eigentlich ich?
Ich könnte jetzt in meinem Schrank
sitzen und rumgrummeln oder Kekse essen, aber nein..
Naja... von nichts kommt nichts. Ich
brauche meinen Job. *brummel* Für Kekse tut selbst ein Grumpelchen fast alles.
Stell dich doch bitte einmal etwas vor, damit meine Leser auch wissen, wen sich das Grumpelchen da geschnappt hat.
Danach werde ich damit direkt damit
beginnen, dir ein paar Löcher in den Bauch zu fragen.
- Hallo, ich bin Christine und lebe am
Chiemsee mit meinem Mann und unseren zwei Kindern, die eigentlich
kaum mehr Kinder sind, weil schon 13 und 17 Jahre alt. Ich schreibe
beruflich, denn ich bin Hörfilmautorin und beschreibe Filme für
blinde und sehgeschädigte Menschen. Außerdem habe ich gerade den 3.
Teil einer dystopischen Climate Fiction Dystopie beendet. Climate
Fiction bedeutet, dass der Klimawandel eine Rolle in der Geschichte
spielt. Früher habe ich als Schauspielerin
gearbeitet, heute spiele ich ab und zu
noch Theater, aber am liebsten ist mir das Schreiben.
1. Wann hast du mit dem Schreiben
angefangen und wer oder was hat dich dazu animiert?
Ich habe schon als Kind geschrieben und
meinen Freunden gerne Geschichten geschenkt. Als Jugendliche hörte
ich mit dem Schreiben auf und bin dann durch die Schauspielerei
wieder dazu gekommen, als ich anfing Drehbücher zu schreiben, um mir
die „perfekte“ Rolle zu kreieren. Inspiriert hat mich dazu ein
Freund, der ebenfalls Schauspieler ist und sich eine One-Man-Show
schrieb.
2.Warum hast du dich ausgerechnet für
das Genre entschieden in dem du unterwegs bist und in welchem würdest
du gerne mal etwas veröffentlichen?
Ich lese sehr gerne selber Dystopien,
besonders die Schlauen, wie z.B. „Der Report der Magd“. Das
relativ neue Genre „Climate Fiction“ interessiert mich, da ich
viel über den Kimawandel recherchiert habe, auch schon bevor es zu
einem Top Thema in den Nachrichten wurde. Ich interessiere mich für
Forschungen und Sachbücher jeglicher Art, so kam ich auf das Thema.
Nach der Trilogie möchte ich gerne einen Mystery-Thriller schreiben
und natürlich auch gerne veröffentlichen.
3. Wie läuft so ein Schreibnachmittag
bei dir ab? Brauchst du dafür völlige Ruhe oder hast du Musik im
Hintergrund laufen? Machst du dir vorher Notizen zu den jeweiligen
Kapiteln? Hast du ein bestimmtes Ritual, was das Schreiben an sich
angeht? Grummelst du dabei auch ab und an vor dich hin, wie so ein
Grumpeltier das tut?
Einen Schreibnachmittag gibt es bei mir
nicht, da ich grundsätzlich Morgens oder Vormittags schreibe, meist
noch vor meiner Arbeit, manchmal auch am Abend. Ich koche ich mir
einen Tee (am liebsten Kurkuma Chai), dann zünde ich eine Kerze an
und höre 1-3 Songs, die mich inspirieren. Oft sind das
Klavierstücke, oder gerne auch französische Chansons. Dann lege ich
los, mit Scheuklappen am Kopf, sehe weder links noch rechts etwas,
bis ich „leer“ bin, was etwa nach 2 Stunden ist. Ich lesen mir
nie direkt durch, was ich geschrieben habe, sondern erst am nächsten
Tag. Überarbeitet wird in Schüben, so etwa alle dreißig bis
vierzig Seiten und dann nochmal, wenn das ganze Buch steht. Ganz
selten höre ich beim Schreiben Musik, die darf dann aber nur
instrumental sein. Grummeln tue ich eher beim Überarbeiten, wenn ich
blöd finde, was ich lese.
4.Hast du selbst einen Lieblingsautor
oder ein Lieblingsbuch?
Ich mag Wolfgang
Herrndorfs Bücher sehr – besonders „Arbeit und Struktur“, ich
liebe „Eat, pray, love“ von Elisabeth Gilbert und finde Margaret
Atwood toll. Generell lese ich aber am liebsten Sachbücher.
5.
Welches ist dein größter – mit dem Schreiben verbundener –
Traum?
Vom Romanschreiben leben zu können. Ich mag meinen Job,
aber Romane schreiben macht mich glücklich.
6. Bestimmst du die Titel deiner Bücher
selbst oder holst du dir dabei Hilfestellungen, wie z.B. Ideen derer,
die dir nahe stehen oder deiner Leser? Oder dem Verlag, in dem du
veröffentlichen möchtest?
In der Regel steht bei mir als
erstes der Titel und nur selten ändere ich ihn. Das war schon bei
Drehbuchschreiben so. Der Titel ist für mich der rote Faden durch
den Schreibprozess.
7. Wie lange schreibst du grundsätzlich
an einem Buch?
Da ich oft mit Lücken dazwischen
schreibe, wegen Job, Familie etc. finde ich das schwer zu sagen. An
der Trilogie habe ich insgesamt 5 Jahre gearbeitet, aber wenn ich nur
die Zeit zusammenrechne, an der ich tatsächlich dransaß, komme ich
pro Buch vermutlich auf etwa 4-6 Monate.
8. Entwirfst du Buchcover selbst oder
übernimmt das jemand anders?
Für alles außer das Schreiben hole
ich mir externe Profis: Lektorat, Korrektorat und Cover. Nur den
Buchsatz mache ich selber (bisher). Es gibt allerdings einen eigenen
Entwurf für den ersten Band „Hoop“ der Gelobtes Land Trilogie,
den ich nach wie vor sehr gelungen finde ; )
9. Wenn du keine Autorin geworden
wärst, womit würdest du dann jetzt dein Geld verdienen bzw. reicht
dir das Veröffentlichen deiner Bücher, um deinen Lebensunterhalt zu
bestreiten?
Es reicht leider noch nicht, daher
verdiene ich mein Lebensunterhalt als Hörfilmautorin.
10. Wenn du nicht gerade schreibst,
womit verbringst du deine Nachmittage? Hast du ein Hobby, welches dir
neben dem Schreiben sehr am Herzen liegt?
Ich liebe es mit Menschen zusammen
zu sein. Deswegen verabrede ich mich gerne, gehe zum Yoga,verbringe
Zeit mit der Familie. Außerdem lese ich gerne und mag es zu
meditieren.
11. Wenn du dir Chance hättest, einer
deiner Charaktere aus deinen Büchern zu sein.. wen würdest du
wählen?
Tatsächlich Lore, die Hauptfigur. Sie
hat alle gute Eigenschaften, die ich gerne für mich in Anspuch
nehmen würde: mutig, gerecht, kämpferisch und selbst in den
schlimmsten Momenten optimistisch.
12. Kann deiner Meinung nach jeder ein
Buch schreiben oder braucht es dafür bestimmte Voraussetzungen?
Ich glaube, dass jeder lernen kann
seine Kreativität anzuzapfen und tolle zu Geschichten erdenken, ich
fürchte aber, dass nicht jeder gut darin ist, diese auch zu
erzählen, bzw. aufzuschreiben. Natürlich kann man Techniken
erlernen, aber gute Autoren verschmelzen mit ihren Geschichten und
das ist – glaube ich – nicht jedem gegeben. Aber es kann ja auch
nicht jeder ein guter Techniker sein, oder Astronomin, oder
einfühlsame Krankenschwester. Jeder hat seine besonderen
Fähigkeiten. Aber kreativ sein kann jeder Mensch, wenn er / sie es
lernt das zuzulassen, davon bin ich überzeugt.
13. Hast du schon mal etwas geträumt,
was hinterher auch wirklich wahr geworden ist?
Im Sinne von im Traum etwas erlebt
zu haben, das wahr wurde eher nicht. Aber vieles, was ich mir
visualisierte, also in Tagträumen erdacht habe, hat sich in meinem
Leben umgesetzt.
14. Wie würdest du reagieren, wenn
plötzlich eine deiner Buchfiguren an deiner Haustür klingeln würde?
Vermutlich würde ich zumindest
vorübergehend an meinem Verstand und meiner Wahrnehmung zweifeln.
Dann würde ich die Figur an meinen Küchentisch einladen und Löcher
in den Bauch fragen. Ha!
15. Wie holst du dich am besten wieder
aus einem Kreatief und was rätst du anderen, die sich gerade darin
befinden?
Meditieren, leer machen,
Inspiration holen und vor allem alle Fragen beantworten, die noch
ungelöst sind. Ich habe festgestellt, dass eine Flaute bei mir
bedeutet, dass ich noch Fragen bzgl. Der Geschichte oder den Figuren
habe. Wenn die gelöst sind, geht’s immer gut weiter. Das wäre
dann wohl auch mein Tipp.
16. Als evtl. Selbstleser, hast du
schon mal ein Buch abgebrochen oder gibst du jedem Buch eine Chance?
Ich breche öfter Bücher ab. Wenn ich
in eine Geschichte nicht reinkomme, ist mir meine Zeit zu arg
begrenzt, um sie mit etwas zu verbringen, was mich nicht mitnimmt. Im
Gegensatz zu meinem Mann, der sich durch alles kämpft, was er einmal
aufgeschlagen hat. Ich bewundere ihn dafür, kann es selber aber
nicht.
17. Und zu guter Letzt.. Weil wir
oben schon die Frage nach dem mit dem Schreiben verbundenen großen
Traum hatten, welches ist dein größter – nicht mit dem Schreiben
verbundener – Traum?
- Ich versuche meine Träume und
Wünsche zu leben und bin in der wunderbaren Situation wunschlos
glücklich zu sein.
Grumpeligen Dank, dass du dir Zeit
genommen hast, meine Fragen zu beantworten. Ich hoffe, ich war nicht
zu aufdringlich und während du alles beantwortest, grummele ich
meine „Besitzerin“ so lange an, bis sie endlich deine Bücher auf
ihre Wunschliste setzt.
Ja ja, ich weiss, aber soll nicht
petzen.. *grummel* Mir doch egal. ( XD)
Vielen Dank liebes Grumpelchen für
dein Interesse an meinem Tun!
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