[Rezension] Zeyn Joukhader - Die Karte der zerbrochenen Träume

Quelle: Die Karte
 
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Bei diesem Buch dank ich zuerst dem Bloggerportal von Randomhouse, denn dieses Buch ist ein weiteres Exemplar, das ich über diese Plattform lesen darf.
Ich habe mich dafür beworben, weil ich das Cover unglaublich toll fand und die Geschichte dahinter total spannend.

Sommer 2011. Die junge Nour ist in Amerika geboren und aufgewachsen. Nach dem Tod ihres Vaters entschließt sich ihre Mutter dazu, in die Heimat zurückzukehren.
Nach Syrien.
Direkt nach ihrer Ankunft bemerken alle: Das Syrien, sowie Nour's Eltern es kannten, existiert nicht mehr.
Schon bald nach ihrer Ankunft erreicht der Krieg auch das Viertel, in das Nour mit ihrer Mutter und ihren Schwestern gezogen ist.
Als ihr Haus von einer Grante zerstört wird, fällt die Entscheidung, dass Land erneut zu verlassen. Das Ziel ist Spanien, und der Weg wird die Familie durch Jordanien, Ägypten, Libyen, Algerien und Marokko führen.
Nour flüchtet sich in die Fabel von Rawiya, einer jungen Abenteurerin, die sich im 12. Jahrhundert dem berühmten Kartografen al-Idrisi anschließt, um die Kunst des Kartenzeichnens zu erlernen.
Viele Orte, die Rawiya durchreist, liegen auf der Route von Nour und ihrer Familie.
Damals wie heute lauert Gefahr.
Bis Nours Mutter vor einer Entscheidung steht, die die Familie für immer auseinanderreißen könnte.

Das Thema des Buches ist aktueller denn je und ich muss auch gleich gestehen,dass dieses Buch es mir wahrlich nicht einfach gemacht hat. Nicht vom Schreibstil her oder vom Verständnis, eher von der eigenen .. Emotinalität, wenn man das so nennen kann.
Nour als Hauptprotagistin ist ein Mädchen, dass die Welt wirklich noch mit Kinderaugen sieht. In Amerika aufgewachsen kennt sie die Heimat ihrer Eltern nur durch Erzählungen.
Und doch kann sie sich kaum etwas darunter vorstellen. Sie spricht nicht mal die Muttersprache ihrer Eltern.
Nour ist wissbegierig und neugierig und liebt es, sich Geschichten auszudenken. Allein das, hat sie für mich schon zu einer unglaublich tollen und starken Persönlichkeit gemacht.
Auf der Flucht zurück nach Europa findet Nour Kraft in den Geschichten ihres Vaters und ihrer eigenen. Mit ihrer Heldin Rawiya kann sie sich identifizieren und wünscht sich nicht nur einmal so mutig zu sein, wie das junge Mädchen.
Mich persönlich konnte Nour's Geschichte ein wenig mehr berühren, als die Rawiyas. Obwohl es nur eine Fabel ist, weisen die beiden Leben zwar ein paar Gemeinsamkeiten auf, aber ich habe mich bei Nour und ihrer Familie irgendwie mehr im Geschehen fühlt.

Die Flucht ist nicht einfach, ja wahrlich grausam. Ich möchte mir nicht vorstellen, wie es wäre, würde ich so etwas erleben müssen.
Durch die Karte, die im Buch zu finden ist, wird das Ausmass der langen Reise deutlich und das hat mir wirklich gut gefallen.
Höhen und Tiefen, die nicht nur Nour erleiden muss, machen die Geschichte zu einem Buch, dass wirklich nicht viel braucht, um ein Highlight zu werden.
Zum Ende hin flacht das Buch zwar ein wenig ab und man bekommt das Gefühl, dass der Autor so viel wie möglich noch in der Geschichte verpacken will.
Aber dennoch kann ich dieses Buch wirklich empfehlen. Ich kann nicht beurteilen, wieviel Wahrheitsgehalt in diesem Buch steht, aber für jeden, der einen Blick in das Leben eines sich auf der Flucht befindenden Menschen bekommen möchte, ist dieses Werk sehr gut geeignet.
Mit einem Schreibstil, der manchmal etwas holprig erscheint, aber dennoch voller wunderschöner Metaphern ist und einem Gefühlschaos, dass man sich eigentlich gar nicht ausmalen will und kann.

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