[Rezension] Niemand kennt mich so wie du

Titel: Niemand kennt mich so wie du
Autor: Anna McPartlin
rororo
01.06.2012
560 Seiten
ISBN 978-3-499-25874-9

Inhalt: "Die beste Freundin.
Die erste Liebe.
Der größte Schmerz.
Eve und Lily waren von klein auf ein Herz und eine Seele. Doch dann, an der Schwelle zum Erwachsenwerden, zerrissen die Ereignisse eines Sommers das Band, das sie zusammenhielt. Seitdem haben sie sich nicht wiedergesehen.
Zwanzig Jahre später überlebt Eve nur knapp einen schweren Unfall. Als sie erwacht, steht eine Krankenschwester an ihrer Seite – Lily. Beide merken schnell: Jede wünscht sich sehnlichst die Freundin aus vergangenen Tagen zurück. Doch die alten Wunden sind nicht verheilt, und Lily ist noch immer mit dem Mann verheiratet, den Eve so sehr hasst ..." Quelle: Eve

Lily und Eve waren schon von Anfang an ein Herz und eine Seele, konnten über alles reden und verstanden einander fast blind. An der Schwelle zum Erwachsenwerden begann die Freundschaft jedoch zu bröckeln und einige Ereignisse eines Sommers sorgten schließlich dafür, dass die Freundschaft zerbrach. Das Band ihrer Freundschaft zerris und seither haben sich die beiden Mädchen nicht mehr gesehen.
Zwanzig Jahre später hat Eve einen Unfall, der sie ausgerechnet in das Krankenhaus bringt, in welchem Lily derzeit als Krankenschwester arbeitet. Beide merken schnell, dass sie sich die jweils andere mehr als nur zurückwünschen, dass sie ihrer Freundschaft noch eine Chance geben wollen - wären da nicht die alten Wunden der Zeit, die längst noch nicht verheilt sind. Und wäre da nicht der Mann an Lilys Seite, den Eve so sehr hasst.

Jedes einzelne Kapitel beginnt mit alten Briefen zwischen Lily und Eve, welche sich die beiden Mädchen damals hin und her geschrieben haben und ich muss sagen, dass mir diese Art der Kommunikation wirklich gefallen hat.
Obwohl man nicht gleich erfährt, was damals zum Bruch der beiden Freundinnen geführt hat, sind beide Seiten sehr gefühlvoll und liebevoll geschrieben. Anfangs merkt man noch, wie eng die beiden miteinander sind, wie sehr die beiden miteinander verbunden sind.. bis der Briefkontakt schließlich abbricht.

Der Schreibstil selbst ist einfach und meist sehr emotional gehalten. Gerade, in den Momenten, wo beide ihre gemeinsame Vergangenheit aufarbeiten und der Grund für Eves Verhalten langsam aber sicher ans Licht kommt.
Mit Lily und ihrer Lebensweise bzw. ihrem Mann Declan konnte ich mich von Anfang an gar nicht so richtig anfreunden. Er war für mich einfach ein Charakter, der nur schwer einzuschätzen war und erst am Ende des Buches erfährt man, warum Declan so ist, wie er ist und vor allem, was er mit der zerbrochen Freundschaft der beiden Mädchen zu tun hat.

Eve konnte ich anfangs wirklich noch weniger einschätzen. Sie kam mir oftmals Arroganz und zickig vor, immer auf ihren Vorteil aus und einzig und allein in Lilys Nähe scheint sie ein bisschen sie selbst zu sein, nicht ganz so überheblich. Der Unfall wirft sie völlig aus der Bahn und doch konnten mich die Hintergründe zu diesem Unfall nicht ganz für sich einnehmen, zumal ich einige Passagen im Vorfeld und im Nachhinein wirklich arg übertrieben fand.

Was ich wiederrum echt schade fand, war die Tatsache, dass ich das Gefühl hatte, dass Eve so ein bisschen in den Hintergrund gerückt ist. Lily gibt oftmals das Gefühl, als wäre sie die Hauptprotagonistin und Eve wirkt neben ihr oftmals einfach nur blass, trotz ihrer oben erwähnten zickigen und arroganten Art. 
Achja und ich fand es schon ein bisschen.. bedenklich, dass fast sofort wieder alles Friede, Freunde, Eierkuchen war, nach der ersten Begegnung, als hätte es diese letzten zwanzig Jahre und die damit verbundene gemeinsame Vergangenheit voller Missverständnisse, die zum Bruch führten, niemals gegeben.

Obwohl ich das Buch recht schnell durchhatte und es durchaus ein gewisses Mass an Gefühl und Herz mit sich bringt, war es für mich nicht so fesselnd, dass ich sagen kann: Ja, dieses Buch muss ich unbedingt noch mal lesen.
Niemand kennt mich so wie du ist somit als Roman für Zwischendurch bestens geeignet, aber für mich persönlich auch kein Must Have.



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