Guten Abend, meine Lieben.. heute habe ich wieder mal ein Interview für euch.
Ich hoffe, die liebe Farina hat noch kein Loch im Bauch. :D
Hallo Farina,
erstmal vielen lieben Dank, dass du
dich dazu bereit erklärt hast, mir ein paar Fragen zu beantworten.
Stell dich doch bitte erst einmal in
ein paar Sätzen vor, damit meine Leser auch wissen, mit wem sie es
überhaupt zu tun bekommen, bevor ich damit beginne, dir ein paar
Löcher in den Bauch zu fragen.
Hallo Melanie und alle Leser =)
Mein Name ist Farina de Waard (ja, das
ist mein echter Name) und ich habe vor einem Jahr mein erstes Buch
veröffentlicht. „Zähmung“ heißt der erste Teil meiner
Fantasyreihe „Das Vermächtnis der Wölfe“. Ich bin 23 Jahre alt
und zur Zeit Vollzeit-Schriftstellerin bis mein Master nächstes Jahr
losgeht.
1. Wann hast du mit dem Schreiben
angefangen und wer oder was hat dich dazu animiert?
Ich habe mit 14 angefangen und danach
nie wieder aufgehört. Begonnen habe ich wegen eines Traums. Darin
wurden mir quasi die Augen für meine Bücher geöffnet. Ich habe
vorher nie freiwillig etwas geschrieben, nicht mal Tagebuch geführt.
Und dann hat mich dieser Traum so gefesselt, dass ich nicht mehr
aufhören konnte, über diese fremde Welt und ihre Bevölkerung
nachzugdenken.
2. Hast du schon einige der Orte
besuchen können, die du in deinen Bücher beschreibst? Wenn ja,
welcher ist dir dabei besonders in Erinnerung geblieben und warum?
Leider war ich selbst noch nie in
Tyarul – das ist die Parallelwelt, in der ein Großteil meiner
Bücher spielt. Zu Anfang spielt mein Buch auch in Paris und Hamburg,
in Paris war ich noch nicht, in Hamburg dafür aber schon ein paar
Mal. Ich überlege, ob ich mir für eine Lesung mal ein Haus suchen
soll, das dem in meinem Buch ähnelt, damit man es wirklich „erleben“
kann, was passiert.
3. Wie läuft so ein
Schreibnachmittag bei dir ab? Brauchst du dafür völlige Ruhe oder
hast du Musik im Hintergrund laufen? Machst du dir vorher Notizen zu
den jeweiligen Kapiteln? Hast du ein bestimmtes Ritual, was das
Schreiben an sich angeht?
Ich höre fast immer Musik beim
Schreiben. Meistens ruhigere oder epische Musik, zum Beispiel
Soundtracks von mittelalterlichen Filmen oder auch Spielen (Skyrim!).
Manchmal höre ich mir auch stundenlang aufgenommenes Donnergrollen
an, das finde ich irgendwie sehr inspirierend. Ich habe unzählige
Notizen und Zeichnungen und Skizzen zu meinen Handlungen und Orten.
Manche davon auf Papier, manche auf dem PC. Irgendwie denke ich immer
parallel über die „größeren Geschehnisse“ in der Geschichte
nach und auch die Details einzelner Szenen. Plötzliche Gedanken
halte ich fest und pflege sie dann in den entsprechenden Stellen ein.
4. Hast du selbst einen
Lieblingsautor oder ein Lieblingsbuch?
Viele! Ich habe mit der Harry Potter
Reihe Fantasy als Genre lieben gelernt, auch wenn mein Buch völlig
anders ist und ich mittlerweile auch viele andere Autoren schätze.
Ich mag Walter Moers, Henning Mankell, Terry Pratchet … ach, ich
könnte ewig weiter machen =D
5. Welches ist dein größter –
mit dem Schreiben verbundener - Traum?
Wenn ich ehrlich bin … dann, dass es
einmal verfilmt wird. Ich weiß, das ist verrückt, aber ich habe
sogar schon die Musik für jeden Abspann der 6 Bücher …
Ich habe auch lange mit dem Gedanken
gespielt, in der Filmbranche zu arbeiten, zum Beispiel im
Kameramann-Bereich oder Regie, das finde ich spannend. Ich
fotografiere unglaublich gern und mein Buch ist in meinem Kopf schon
voll verfilmt, ich kann jede Szene vor mir sehen, mit den Geräuschen,
jeder Mimik und der Umgebung … Ich würde all meine Gedanken und
Eindrücke dazu gerne einem Regisseur mitteilen, damit er etwas
wundervolles daraus machen kann.
6. Bestimmst du die Titel deiner
Bücher selbst oder holst du dir dabei Hilfestellungen, wie z.B.
Ideen derer, die dir nahe stehen oder deiner Leser?
Ich habe mir die Titel selbst überlegt.
„Das Vermächtnis der Wölfe“ war schon immer der Arbeitstitel,
weil meine Hauptperson zu den Miakoda, dem Volk der Wölfe, gehört.
Ich konnte keinen passenderen Titel finden, auch wenn ich jetzt
manchmal für einen Werwolf-Vampir-Liebesroman-Autor gehalten werde.
Dass das erste Buch „Zähmung“
heißt, hängt einerseits mit der Magie zusammen, andererseits auch
wieder mit meiner Hauptperson und der Widersacherin. Alles drei fängt
mit Z an – und das werden auch alle weiteren Titel. Teil 2 heißt
zB „Zorn“ und so weiter ...
7. Wie lange schreibst du ungefähr
an einem Buch und welches liegt dir besonders am Herzen?
Ich brauche schon ein bis zwei Jahre
pro Buch, vom Schreiben übers Überarbeiten bis zum finalen
Kritik-Einarbeiten meiner Lektoren. Ich hoffe, dass ich mit der Zeit
etwas schneller werde und habe zum Glück schon einige Jahre „Stoff
angesammelt“ damit meine Leser nicht ganz so lang warten müssen.
8. Entwirfst du deine Buchcover
selbst oder übernimmt das jemand anders?
Die Entwürfe stammen von mir und ich
habe mir einen Designer gesucht, der sie nach meinen Vorstellungen
umgesetzt hat.
9. Wenn du keine Autorin geworden
wärst, womit würdet du dann jetzt deine Bücher verdienen bzw.
reicht dir das Veröffentlichen deiner Bücher, um deinen
Lebensunterhalt zu bestreiten?
Es reicht noch nicht ganz, aber ich bin
ja auch erst ganz am Anfang. Ich habe dank meiner Buchverkäufe alle
Investitionen wieder drin, und das war für mich als Studentin, die
ihr Buch selbst verlegt und drucken lässt, schon ein sehr großer
Schritt. Ich kann mir ehrlich gesagt ein Leben ohne Schreiben nicht
mehr vorstellen. Ich bin neben der Schriftstellerei auch noch
Outdoor-Event-Guide und studiere Umweltschutz, in dem Bereich würde
ich auch gerne später arbeiten, wenn sich das mit den Büchern
vereinbaren lässt.
10. Hast du schon mal eine Lesung
organisiert oder würdest du gerne mal eine für deine Leser
veranstalten?
Habe ich, sogar schon mehrere. Ich habe
meine Veröffentlichung mit einer ersten öffentlichen Lesung
gefeiert und an dem Abend über 40 Bücher verkauft. Mir taten noch
tagelang die Wangen vom Strahlen weh.
Seitdem habe ich 6 oder 7 Lesungen
gegeben, die nächste steht schon fest, für mitte Februar. Aber es
sollen noch viele folgen. Ich möchte mit Büchereien, Cafés und
Buchläden zusammenarbeiten.
11. Wenn du nicht gerade schreibst,
womit verbringst du deine Nachmittage? Hast du ein Hobby, welches dir
neben dem Schreiben sehr am Herzen liegt?
Zeichnen, Malen, Fotografieren, Lesen,
Tanzen, Wandern, Fotografieren, hatte ich schon Zeichnen erwähnt? ^^
12. Wenn du dir Chance hättest,
einer deiner Charaktere aus deinen Büchern zu sein.. wen würdest du
wählen?
ZENAY! Ganz klar. Sie ist stark und
doch sensibel, sie hat unglaubliche magische Kräfte.
13. Kann deiner Meinung nach jeder
ein Buch schreiben oder braucht es dafür bestimmte Voraussetzungen?
Gute Sprachkenntnisse braucht es auf
jeden Fall. Und es hilft auch, viel zu lesen, aus verschiedenen Genre
und Jahrzehnten, um sich ein Bild über Schreibstile zu machen.
Originelle Ideen helfen auf jeden Fall, aber es gibt ja auch
Fanfiction, die es bis in die Bestsellerlisten schafft.
14. Hast du schon mal etwas
geträumt, was hinterher auch wirklich wahr geworden ist?
Mein Buch hat mit einem Traum
angefangen und ist für mich jetzt absolut real. Das zählt, oder?
15. Wie würdest du reagieren, wenn
plötzlich eine deiner Buchfiguren an deiner Haustür klingeln würde?
Das kommt sehr stark darauf an, wer es
ist. Wäre es einer meiner Rebellen aus Ornanung oder Zenay, würde
ich ihm oder ihr wahrscheinlich kreischend um den Hals fallen oder
vielleicht einfach einen Ohnmachtsanfall vor Aufregung bekommen. Wäre
es Zayda oder Mazuk würde ich vermutlich vor Angst erstarren und
umgebracht werden ...
16. Wenn jetzt z.B. nur eines deiner
Bücher verfilmen dürftest, welches wäre und wen würdest du als
Hauptdarsteller/in wählen?
Uff … also natürlich müsste
eigentlich der erste Teil meiner Reihe verfilmt werden, aber da ich
aktuell so viel am zweiten Teil arbeite,würde ich fast für den
stimmen, denn es passieren so viele Sachen!
17. Wie holst du dich am besten
wieder aus einem Kreatief und was rätst du anderen, die sich gerade
darin befinden?
Ich habe das diesen Sommer zum ersten
Mal richtig heftig erlebt. Ich konnte wegen einer familiären
Tragödie fast 3 Monate nicht schreiben. Das hat mich in der Planung
für den zweiten Teil ziemlich zurückgeworfen und nachdem der erste
Schock überwunden war, stieg die Frustration darüber, dass ich so
blockiert war. Was mir geholfen hat, war Geduld. Ich habe mir selbst
erlaubt, unkreativ sein zu dürfen und dadurch den selbstaufgebauten
Stress reduziert. Als ich es akzeptiert hatte, dass es auch okay ist,
mal nicht zu schreiben, kam die Kreativität ganz von selbst wieder
und ich habe tagelang nicht mehr aufhören können.
Ich glaube, ein Kreatief kommt durch
die eigene Frustration. Wenn man die überwindet, ist man wieder frei
und es fließt wieder.
18. Als Selbstleser, hast du schon
mal ein Buch abgebrochen oder gibst du jedem Buch eine Chance?
Ich glaube, bisher habe ich jedes Buch,
dass mich zu Anfang fesseln konnte auch zu Ende gelesen, außer ein
zwei, die ich ausgeliehen hatte und leider wieder zurückgeben musste
;) Aber die besorge ich mir auch irgendwann wieder. Wenn mich
allerdings ein Blick ins Buch vom Stil und der Geschichte her nicht
überzeugt, kaufe ich es auch nicht.
19. Und zu guter Letzt.. Weil wir
oben schon die Frage nach dem mit dem Schreiben verbundenen großen
Traum hatten, welches ist dein größter – nicht mit dem Schreiben
verbundener - Traum?
Etwas in der Welt zu bewegen. Ich
studiere Umweltschutz und möchte gerne am Ende meines Lebens sagen
können, dass ich etwas dafür getan habe, dass Mensch und Umwelt ein
bisschen besser zusammenleben können. Ich glaube fest daran, dass es
Lösungen für Umweltkonflikte gibt und dafür möchte ich arbeiten.
Vielen Dank liebe Farina, dass du dir
Zeit genommen hast, meine Fragen zu beantworten. Ich wünsche dir
alles Gute und werde mich selbstverständlich auch in Zukunft bzw.
überhaupt mit deinen Büchern beschäftigen.
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