Schon ein Loch im Bauch, Britta Orlowski?

Bevor ich mich an das Schreiben einer Rezension mache, habe ich noch ein weiteres Interview für euch.
Diesmal hat es Britta Orlowski erwischt, die sich bereit erklärt hat, mir ein paar Fragen zu beantworten.
Wenn ihr mehr über Britta erfahren möchtet, dann schaut doch einfach mal auf ihrer Homepage vorbei.

Hallo liebe Britta,
erstmal vielen lieben Dank, dass du dich dazu bereit erklärt hast, mir ein paar Fragen zu beantworten.
Stell dich doch bitte erst einmal in ein paar Sätzen vor, damit meine Leser auch wissen, mit wem sie es überhaupt zu tun bekommen.
Danach werde ich damit beginnen, dir ein paar Löcher in den Bauch zu fragen.


Okay, liebe Melanie, dann stelle ich mich mal vor: Das ist der offizielle Text zu meiner Vita:
Mit acht Jahren gründete Britta Orlowski ihren eigenen Verlag und war Autor, Setzer, Illustrator und Buchbinder in einer Person, bevor sie im Jahr 2008 nach vielen Anläufen den ersten Verlag fand, der ihren Debütroman schließlich heraus brachte.
In der Zwischenzeit absolvierte sie erfolgreich ihre Ausbildung zur zahnmedizinischen Fachangestellten und gründete eine Familie. Da sie in einer Zahnarztpraxis leider keine Geschichten erfinden durfte, widmete sie sich nach mehr als zwanzigjähriger Tätigkeit dort ganz ihrem Traumjob und wurde Buchautorin. Inzwischen arbeitet sie in einer Arztpraxis und lebt ihre Liebe zu Büchern trotzdem aus.
Wenn sie nicht gerade Quilts näht, tummelt sie sich in ihrem geliebten Garten und/oder schreibt am nächsten Buch. Bekannt ist ihre St. Elwine Serie, aber auch die Romane mit dem Schauplatz Havelland.

1. Wann hast du mit dem Schreiben angefangen und wer oder was hat dich dazu animiert?  
Bevor ich Buchstaben kannte und Schreiben in der Schule gelernt habe, war ich bereits eine Geschichtenerzählerin. Das ist mir angeboren. Einen ab-da-Zeitpunkt gibt es also nicht.

2. Hast du schon einige der Orte besuchen können, die du in deinen Büchern beschreibst? Wenn ja, welcher ist dir dabei besonders in Erinnerung geblieben und warum?

Es ist ein bisschen andersherum. Die St. Elwine Reihe spielt an einem fiktiven Ort, aber Pate stand natürlich ein echter Ort, in dem ich zuvor war. Und auch bei der Havelland – Bützer Reihe ist es so. Ich habe dort meine ersten Lebensjahre verbracht und bin immer noch sehr gern dort.


3. Wie läuft so ein Schreibnachmittag bei dir ab? Brauchst du dafür völlige Ruhe oder hast du Musik im Hintergrund laufen? Machst du dir vorher Notizen zu den jeweiligen Kapiteln? Hast du ein bestimmtes Ritual, was das Schreiben an sich angeht?

Ich arbeite in einer Arztpraxis mit Früh- und Spätdiensten. Daher schreibe ich meine Romane um diese Dienstzeiten herum. Also mal Vormittage oder Nachmittage. Manchmal mit Musik, meistens in Ruhe. Aber ich bekomme während des Schreibens ohnehin nichts von meiner Umgebung mit. Bin wie weggebeamt. Und ja, ich mache mir vorher sehr viele Notizen, es gibt ja immer jede Menge Recherchearbeit vorher. Da muss natürlich geplottet werden. Aber nicht bis ins kleinste Detail, bei mir muss noch Raum für Überraschungen und Wendungen sein. Ein Ritual habe ich nicht.

4. Hast du selbst einen Lieblingsautor oder ein Lieblingsbuch?

Klar, mehrere. Sowohl im Genre Liebesroman, als auch Thriller / Krimi.

5. Welches ist dein größter – mit dem Schreiben verbundener - Traum?

Im stationären Buchhandel bundesweit in den Buchläden vertreten zu sein, das wäre toll. Und gute Verkaufszahlen sind natürlich auch nicht zu verachten.

6. Bestimmst du die Titel deiner Bücher selbst oder holst du dir dabei Hilfestellungen, wie z.B. Ideen derer, die dir nahe stehen oder deiner Leser?

Das ist unterschiedlich. Meistens natürlich ich selbst, aber das heißt nicht, dass die Verlage mit denen ich zusammenarbeite immer den Titel akzeptieren. Es ist eine Teamarbeit.

7. Wie lange schreibst du ungefähr an einem Buch und welches liegt dir besonders am Herzen?

Bevor ich mit dem eigentlichen Schreiben eines Buches beginne, sammle ich Recherchematerial rund um das Thema herum. Das kann schon mal ein paar Jahre dauern. Danach nehme ich mir einige Monate Zeit zum Schreiben. Lieber etwas richtig machen, als nur mit der halben A… äh, Pobacke.

8. Entwirfst du deine Buchcover selbst oder übernimmt das jemand anders?

Das machen die Verlage, ich darf aber Vorschläge machen bzw. habe ein Mitspracherecht.

9. Wenn du keine Autorin geworden wärst, womit würdet du dann jetzt deine Geld verdienen bzw. reicht dir das Veröffentlichen deiner Bücher, um deinen Lebensunterhalt zu bestreiten?

Ich glaube, ich bin auch eine Heilerin und als Arzthelferin, auch Medizinische Fachangestellte genau richtig. Für mich gehört heilen und Geschichten erzählen zusammen. Eins für den Körper, eins für die Seele. Ich bin glücklich damit.


10. Wenn du nicht gerade schreibst, womit verbringst du deine Nachmittage? Hast du ein Hobby, welches dir neben dem Schreiben sehr am Herzen liegt?

Ja, natürlich lese ich wahnsinnig gern, dekoriere Haus und Garten, mag Gartenarbeit, kochen und backen und besonders gern nähe ich Patchworkdecken und Kissen selbst. Wie die Frauen in meinen Büchern.

11. Wenn du dir Chance hättest, einer deiner Charaktere aus deinen Büchern zu sein.. wen würdest du wählen?

Ich bin alle Charaktere in meinen Romanen, ich habe sie erschaffen und bin der Bestimmer. Das ist herrlich.

12. Kann deiner Meinung nach jeder ein Buch schreiben oder braucht es dafür bestimmte Voraussetzungen?

Nein, das kann nicht jeder. So wie auch nicht jeder malen, singen oder schauspielern kann. Das ist angeboren und trotzdem muss man immer wieder dazu lernen. Das Problem ist nur: Es gibt jede Menge Menschen, die glauben, dass jeder ein Buch schreiben kann.

13. Hast du schon mal etwas geträumt, was hinterher auch wirklich wahr geworden ist?

Ja, leider.

14.Wie würdest du reagieren, wenn plötzlich eine deiner Buchfiguren an deiner Haustür klingeln würde?

Ich würde die Figur hereinbitten und mit ihr Tee trinken.

15. Wenn du die Chance hättest, eines deiner Bücher verfilmen zu lassen, welches würdest du wählen und wen siehst du in den Hauptrollen? 

Da bin ich zwiegespalten. Nicht jede Buchverfilmung ist gut. Und da ich voll hinter meinen Geschichten stehe, fällt eine Wahl ohnehin schwer. Über die Hauptrollen sage ich besser nichts. Jeder stellt sich die Figuren anders vor.

16. Wie holst du dich am besten wieder aus einem Kreatief und was rätst du anderen, die sich gerade darin befinden?

Das passiert nicht, da ich ja sehr lange Vorlauf habe und die Geschichten im Kopf fertig sind, bevor ich mit dem richtigen Schreiben beginne. Und habe ich mal keine Lust, kann ich parallel zur nächsten Story recherchieren oder einfach spazierengehen. Am besten im Wald oder am Wasser.

17. Als evtl. Selbstleser, hast du schon mal ein Buch abgebrochen oder gibst du jedem Buch eine Chance?

Ich kenne niemanden, der noch nie ein Buch abgebrochen hat. Nicht jedes Buch ist für alle Leser geeignet. Das ist ja kein Drama.


18. Wenn du an deine erste Veröffentlichung zurück denkst, würdest du heute etwas anders machen wollen?

Nein, man macht alles ja mit dem aktuellen Wissensstand und lernt nach Erfahrungen dazu. Jedoch bereue ich nichts. Das nennt man Leben.

19. Und zu guter Letzt.. Weil wir oben schon die Frage nach dem mit dem Schreiben verbundenen großen Traum hatten, welches ist dein größter – nicht mit dem Schreiben verbundener - Traum?

Den liebsten Menschen im Himmel wiedertreffen.

Vielen Dank liebe Britta, dass du dir Zeit genommen hast, meine Fragen zu beantworten. Ich wünsche dir viele tolle Schreibstunden mit erfolgreichen Veröffentlichungen. Ich werde mich erst einmal ein wenig schlauer über deine Bücher machen, reingeschnuppert habe ich in die Cover zumindest schon. *grins*

Ich danke dir, liebe Melanie, für dein Interesse an meinen Büchern.



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