Hallo, ihr Lieben,
Heute
gibt es den zweiten Teil der Geschichte, die sich um Louisa dreht.
Inzwischen konntet ihr Louisa kennenlernen und habt auch bereits die erste Wendung erlebt.
Bei dieser Bloggeraktion handelt es sich um den Writing Friday, den
Elizzy von readbooksandfallinlove ins Leben gerufen hat, alle Informationen dazu, findet ihr auf ihrem Blog.
1. Louisas Geschichte -
Neuanfang 2. Louisas Geschichte -
Diebstahl Heute werde ich gar nicht erst um den heissen Brei herumreden, sondern auch gleich den dritten Teil präsentieren. Die beiden Vorgeschichten könnt ihr oben noch einmal nachlesen, auch mit allen anderen Informationen rund um die Bloggeraktion und Louisa. Lasst euch überraschen, ob Louisa im letzten Teil der Geschichte nächste Woche ihr Happy End findet, oder alles um sonst war.
“De nada?”, hörte ich die Stimme des Mannes, der sich inzwischen neben mich gekniet hatte, und im ersten Moment versuche ich erst gar nicht, sie zu übersetzen. Dieses Schmuckstück war mir so unglaublich wichtig und das einzige Erinnerungsstück, das ich an meine Großmutter hatte.
Es konnte nicht einfach weg sein.
Als ich Raffaels Hand auf meiner Schulter spürte, zuckte ich trotzdem zusammen. Obwohl mir seine Anwesenheit längst bewusst war.
“Was ist passiert, Louisa?”, sprach er mich jetzt auf Englisch ein und allein seine Aussprache meines Namens sorgte für Gänsehaut. Ich wischte mir mit einer Hand über die Augen und holte kurz tief Luft, bevor ich ihm erklärte, was geschehen war. Oder es zumindest versuchte.
Angesichts des Zustandes, in dem sich meine Wohnung befand, sollte ihm zumindest der Hauptgrund nicht entgangen sein.
“Damit solltest du zur Polizei gehen. Vielleicht haben die Diebe noch etwas anderes mitgenommen oder irgendwelche Spuren hinterlassen."
Seine Worte klangen logisch, aber trotzdem brauchte ich ein paar Minuten, um mich zu erheben.
"Komm. Ich begleite dich und danach lade ich dich auf den besten Kaffee in ganz Barcelona ein", versuchte er mich aufzumuntern und schaffte es tatsächlich, mir ein flüchtiges Lächeln zu entlocken.
Nachdem ich mir diesmal vergewissert hatte, die Tür richtig hinter mir geschlossen zu haben, blieb ich doch wieder stehen. "Wäre es nicht besser, ich würde hier bleiben und auf die Polizei warten?", warf ich ein und seine Stirn runzelte sich kurz. Er schien kurz über meine Worte nachzudenken, bevor er nickte.
"Ich kümmere mich darum und du wartest hier solange", antwortete er schließlich und war schneller die Stufen hinunter gelaufen, als ich mir eine Antwort hätte zurecht legen können. Um nicht die ganze Zeit vor der Tür stehen zu müssen, schloss ich meine Wohnung wieder auf und ließ mich auf dem Balkon auf einem der Stühle nieder. Mein Blick glitt über die Straße und ich verfolgte jede noch so kleine Bewegung.
Es dauerte eine Weile, bis ich Raffael wiederentdeckte und sofort lief ich wieder in die Wohnung, um an der Haustür auf ihn zu warten.
Und auf die beiden Polizisten, die er im Schlepptau hatte. Während ich versuchte, den Beamten zu erzählen, was sich ereignet hatte, griff mir Raffael unter die Arme und ich war ihm unendlich dankbar dafür, dass er Worte, die ich nicht fand, für mich übersetzte. Völlig überfordert ließ ich mich auf das Sofa in meinem Apartment sinken und atmete tief durch. Ich hoffte wirklich, dass die Polizei irgendeinen Anhaltspunkt fand, um meine Kette wiederzubekommen. Befragungen in der Nachbarschaft, alte Akten oder neue Erkenntnisse. Irgendetwas, damit ich meine Kette und das wichtigste Erinnerungsstück meines Lebens vielleicht doch noch wieder bekommen würde.
“Kaffee?”, riss mich Raffaels Stimme wieder auf den Gedanken und ich nickte langsam. “Wolltest du mir nicht eh den besten Kaffee in ganz Barcelona zeigen?”, wollte ich wissen, nachdem ich mir seine Worte wieder ins Gedächtnis gerufen hatte.
“Ja, wollte ich”, erwiderte er lediglich und ich erhob mich wieder, um ihm aus meiner Wohnung zu folgen, nachdem ich die Balkontür geschlossen hatte.. Auch diesmal vergewisserte ich mich, die Tür richtig geschlossen zu haben, bevor ich ihm nach unten folgte.
Fragend sah ich ihn an und lief ihm schließlich einfach hinterher, nachdem er in Richtung Innenstadt gedeutet hatte.
Bereits nach ein paar Metern hielt ich jedoch wieder inne und blieb vor einem der Schaufenster stehen, an denen eine junge Frau ein Plakat anbrachte, dass sofort meine Aufmerksamkeit auf sich zog. Obwohl sie nur den Fotoapparat auf dem Bild erkannte und nicht alles übersetzen konnte, war sie sich sicher, dass es etwas sein musste, was mit der Fotografie zu tun hatte.
"Raffael? Kannst du mir das richtig übersetzen?", bat ich meinen Begleiter und sah ihn bittend an. Kurz runzelte sich seine Stirn, ehe er meinen Worten Folge leistete und mir übersetzte, was dort stand.
"Organisatoren für Fotoausstellungen gesucht. Egal ob mit eigenen Bildern oder Aufnahmen, die zur Verfügung gestellt werden. Melden Sie sich jetzt unter folgender Telefonnummer", las er vor und bei jedem Wort, das er sagte, erhellten sich meine Gesichtszüge ein wenig mehr.
"Ich muss dort anrufen, sofort", murmelte ich und tastete meine Hosentaschen nach meinem Handy ab.
Kaum, dass ich es gefunden hatte, wählte ich die Nummer, die auf dem Plakat stand. Raffael blendete ich in diesem Moment total aus und als ich eine Stimme am anderen Ende vernahm, redete ich sofort auf Englisch los.
Glücklicherweise verstand mein Gesprächspartner, was ich von ihm wollte und so hatte ich schnell ein Treffen mit ihm vereinbart. Bereits in einer halben Stunde wollte er mich in einer kleinen Galerie treffen, die nicht weit von dem Standpunkt entfernt war, an dem ich mich gerade befand.
Das war meine Chance zu beweisen, dass ich mein Handwerk verstand und die Ausstellung konnte mir vielleicht dabei helfen, hier endlich etwas Fuß zu fassen.
Noch während ich das Gespräch beendete, lief ich in die Richtung, in welcher sich die Galerie befand und wirbelte nach ein paar Meter dich wieder herum.
"Raffael, es .. tut mir leid, aber können wir das mit dem Kaffee auf später verschieben?", entschuldigte ich mich und obwohl ich Enttäuschung in seinem Gesicht sehen konnte, nickte er.
"Danke. Ich erkläre dir später alles und der Kaffee geht dann auch auf mich", erwiderte ich und laufe die Straße entlang, ohne ihm die Chance zum Antworten zu geben.
Der Termin lief für mich besser, als ich mir je erträumt hätte, und bereits eine Woche später hatte ich es organisiert, dass meine Bilder in dieser kleinen Galerie hingen. Von Raffael hatte ich nichts mehr gehört, obwohl ich ihm mehrmals geschrieben und sogar versucht hatte, bei ihm zu klingeln.
Hätte ihn meine Absage letzte Woche so sehr verletzt, dass er den Kontakt komplett abbrach.
Mit einem Seufzen stand ich vor einem meiner Bilder und betrachtete es. Es zeigte den Hafen bei meiner Ankunft und ich hatte einfach willkürlich auf den Auslöser meiner Kamera gedrückt.
"Ich wusste gar nicht, dass du mich fotografiert hast?", riss mich wenig später eine Stimme aus den Gedanken und ich erschauderte sofort. Raffael.
Ich wandte meinen Blick zu ihm hoch, auch ein wenig irritiert.
"Habe ich das?", wollte ich wissen und er nickte. Mit dem Finger deutete er auf eine der Personen auf dem Foto, die von hinten zu sehen waren.
Überrascht sah ich zu meinem Foto und tatsächlich, jetzt erkannte ich auch den Mann, der neben mir stand.
"Scheinbar bist du immer in meiner Nähe, wenn ich es am wenigsten erwarte", murmelte ich und kam gar nicht mehr dazu, mir seine Antwort abzuhören, als mich der Inhaber der Galerie um ein Gespräch bat.
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