[ Grumpelview ] Schon ein Loch im Bauch, Nikolai Ikarsier?


Guten Morgen, ihr Lieben.
Heute habe ich ein weiteres Grumpelview für euch, dass im Zuge einer Bloggertour erfolgt, die ihr auf Instagram zu sehen bekommt.
Bereits gestern und vorgestern konnte ihr die Beiträge von Magda und Katharina lesen und heute habe ich das Grumpelchen zu Nikolai geschickt, damit es ihn ein wenig ausquetschen kann.

Hallo lieber Nicolai,
erstmal grummeligen Dank, dass du dich dazu bereit erklärt hast, mir ein paar Fragen zu beantworten.
Ich bin das Grumpelchen und wurde als Maskottchen beauftragt, mir ein paar Fragen zu überlegen.
Warum eigentlich ich?
Ich könnte jetzt in meinem Schrank sitzen und rumgrummeln oder Kekse essen oder Kaffee trinken, aber nein..
Naja... von nichts kommt nichts. Ich brauche meinen Job. *brummel*
Für Kekse und Kaffee tut selbst ein Grumpelchen fast alles.

Stell dich doch bitte erst einmal in ein paar Sätzen vor, damit meine Leser auch wissen, mit wem sie es überhaupt zu tun bekommen.
Danach werde ich damit direkt damit beginnen, dir ein paar Löcher in den Bauch zu fragen.


Hey! Ich bin Nikolai Ikarsier, 16 Jahre alt und neuerdings mehr oder weniger Autor. Ich schreibe Fantasy & Dystopien, möchte mich bald aber auch an andere Genres wagen. Auf meinem Instagramaccount n.ikarsier halte ich euch über meine Veröffentlichungen auf dem Laufen.

  1. Wann hast du mit dem Schreiben angefangen und wer oder was hat dich dazu animiert?

Geschrieben habe ich – ganz langweilige Antwort – eigentlich schon immer. Oder zumindest, seitdem ich Buchstaben kannte. Das waren dann aber meistens Kurzgeschichten oder Gedichte.

Die Motivation, einen kompletten Roman zu schreiben, habe ich vor allem durch einen Schreibworkshop in meiner Stadt bekommen. Unterstützt wurde ich dabei von einigen großartigen Autor*innen – z.B. der Bestsellerautorin Katja Brandis – und natürlich von meinen Freunden. Ich glaube, ohne sie hätte ich irgendwann aufgegeben.

Ein großer Faktor waren aber auch mein Ehrgeiz und mein Stolz: Ich hatte angefangen und wollte jetzt nicht mehr aufgeben.

  1. Warum hast du dich ausgerechnet dafür entschieden, in deinem aktuellen Genre zu schreiben und in welchem würdest du gerne mal etwas veröffentlichen?

Ich habe mich für die Fantasy entschieden, weil es das Genre war, in dem ich am meisten
gelesen habe. Für mich kam überhaupt nicht in Frage, etwas anderes zu wählen. Ich liebe die Möglichkeiten der Realitätsflucht, die man dadurch bekommt und gleichzeitig auch die neuen Blickwinkel auf das eigene Leben, die sich einem eröffnen.

Ich habe bereits einen weiteren Roman fertig geschrieben, der ist eine Dystopie. Als nächstes würde ich also den gerne veröffentlichen. Ich habe aber auch eine Geschichte in dem Bereich Historische Fantasy in Arbeit. Und danach möchte ich mich einmal komplett von der Fantasy lösen und etwas schreiben, was vielleicht in die Dark-Academia-Kategorie fällt, ich weiß auch schon was.

  1. Wie läuft so ein Schreibtag bei dir ab? Brauchst du dafür völlige Ruhe oder hast du Musik im Hintergrund laufen? Machst du dir vorher Notizen zu den jeweiligen Kapiteln? Hast du ein bestimmtes Ritual, was das Schreiben an sich angeht? Grummelst du dabei auch ab und an vor dich hin, wie so ein Grumpeltier das tut?

Ich muss sagen: Grummeln tue ich eher selten, aber dafür imitiere ich gerne unterbewusst die Gesichtsausdrücke, die ich gerade schreibe. Deswegen (und weil ich mich dann besser konzentrieren kann) muss ich immer allein sein zum Schreiben. Musik benutze ich selten, wenn dann aber immer ohne Text. Für einige Szenen in „Hopeless“ habe ich zum Beispiel „Two Steps from Hell“ benutzt.


Wenn ich mir zu viele Notizen mache verliere ich oft die Motivation, außerdem kommen bei mir häufig die besten Ideen beim Schreiben selbst. Notizbücher habe ich aber trotzdem – manchmal kritzel ich darin herum, um mich vorm eigentlichen Schreiben zu drücken.

Sonst bin ich recht langweilig beim Schreiben: Ein Ritual habe ich nicht. Ich schließe nur die Türen immer, das ist so ein kleiner Tick von mir.

  1. Hast du selbst einen Lieblingsautor oder ein Lieblingsbuch?

Ich hasse es, mich auf einzelne festzulegen… Aber eine meiner Lieblingsautorinnen ist auf jeden Fall Katja Brandis, vor allem, weil wir auch in Kontakt stehen und sie ein sehr lieber Mensch ist. Bei Büchern kann ich mich nicht festlegen, aber mein erstes richtiges Lieblingsbuch war „Menduria“ von Ela Mang.

  1. Welches ist dein größter – mit dem Schreiben verbundener - Traum?

Ich habe sogar drei. Einmal würde ich sehr gerne in einer (der größeren) Agenturen landen. Zum anderen wünsche ich mir zum nächsten Buch auf jeden Fall Charakterillustrationen. Und außerdem – aber das kann eine Weile dauern – möchte ich eines Tages auf Englisch schreiben und veröffentlichen.

  1. Bestimmst du die Titel deiner Bücher selbst oder holst du dir dabei Hilfestellungen, wie z.B. Ideen derer, die dir nahe stehen oder deiner Leser? Oder dem Verlag, in dem du veröffentlichen möchtest?

Für „Hopeless“ und meine Dystopie (Kürzel: „WKTT") habe ich mir die Titel immer selbst ausgedacht und finde das auch am Besten: Der Titel ist so ein wichtiger Teil der Geschichte,


dass der Autor ihn selbst bestimmen sollte.

Aber für das Projekt, an dem ich gerade schreibe, fehlt mir ein Titel… Ich werde mir also Hilfe suchen müssen. Vermutlich fange ich da bei meinen Freunden an.

  1. Wie lange schreibst du grundsätzlich an einem Buch?

Schwer zu sagen… Ganz ehrlich? Ich weiß es nicht. „Hopeless“ waren vermutlich etwas mehr als zwei Jahre, glaube ich. „WKTT“ ungefähr die Hälfte. Ich glaube und hoffe, dass ich mit der Zeit schneller werde.

  1. Entwirfst du Buchcover selbst oder übernimmt das jemand anders?

Das übernimmt der Verlag. Das Cover von „Hopeless“ ist von Theresa Wöll und ich finde es absolut großartig. Ich durfte auch sehr viel mitbestimmen und Farben, Komposition, etc. vorgeben, das hat mich sehr gefreut. Ich weiß von anderen Autor*innen, dass das nicht immer so ist.

  1. Weil ich weiß, dass du noch die Schulbank drückt .. was ist dein Lieblingsfach und welches würdest am liebsten abschaffen?


Meine Lieblingsfächer sind Deutsch (Überraschung, ich weiß), Geschichte und Latein. Ich mag aber tatsächlich die meisten ganz gerne. Dafür ist Mathe nicht so meins und Chemie nur bei bestimmten Lehrer*innen cool.

  1. Nehmen wir einfach mal an, dein Debüt würde verfilmt werden .. wen würdest du in den Hauptrollen sehen wollen, falls du Mitspracherecht hättest?

Gute Frage… Da würde mir jetzt spontan tatsächlich niemand einfallen, zumindest nicht für Liam. Für Cora hätte ich eine jüngere Georgie Henley passend gefunden und für Ylva ganz klassisch Angelina Jolie. Aber da muss ich noch mal drüber nachdenken.

  1. Wenn du nicht gerade schreibst, womit verbringst du deine Nachmittage? Hast du ein Hobby, welches dir neben dem Schreiben sehr am Herzen liegt?

Mein liebstes Hobby (neben Schreiben & Lesen) ist Volleyball. Ich spiele momentan in drei Mannschaften und entsprechend frisst das sehr viel Zeit, aber das ist es absolut wert. Außerdem spiele ich im Orchester und bin bei kommunalen politischen Aktionen dabei.

  1. Wenn du dir Chance hättest, einer deiner Charaktere aus einem deiner Bücher zu sein.. wen würdest du wählen?

Denen geht es wirklich allen nicht so großartig, um ehrlich zu sein. Aber ich glaube, Cora wäre vielleicht noch am angenehmsten.
Oder einer der Händler am Anfang, die sind aus dem ganzen Drama fein raus.

  1. Kann deiner Meinung nach jeder ein Buch schreiben oder braucht es dafür bestimmte Voraussetzungen?

Ich glaube, jeder Mensch kann ein Buch schreiben. Für manche ist es aber deutlich einfacher, weil sie gewisse Privilegien haben, z.B. eine gute Bildung, die finanzielle Möglichkeit, viele Bücher zu kaufen (denn ich glaube, wer schreibt, der sollte auch viel lesen), etc.

Aber ich glaube, es gibt viele Menschen, für die Schreiben nicht das Richtige ist und die es nicht glücklich macht. Jeder kann also, aber es sollten natürlich nur diejenigen, die Spaß daran und genug Kapazitäten haben – denn so ein Buch zu schreiben ist einfacher, als man denkt.

  1. Hast du schon mal etwas geträumt, was hinterher auch wirklich wahr geworden ist?

Ja, mehrfach tatsächlich. Aber das waren dann meistens so kleine Sachen, wie dass wir eine Klausur zurückkriegen oder ein Eis essen gehen. Nicht besonders spannend also.

  1. Wie würdest du reagieren, wenn plötzlich eine deiner Buchfiguren an deiner Haustür klingeln würde?

Mich verstecken. Sie sind vermutlich darauf aus, mich umzubringen und ich kann es ihnen nicht mal verübeln.

Sollten sie aber friedlich gestimmt sein (was allerdings nur sehr selten der Fall ist), würde ich ihnen vermutlich genau das sagen, von dem ich wüsste, dass sie es hören müssen. Und die meisten würde ich auch umarmen – erneut unter Risiko meines eigenen Lebens, aber das wäre es wert.

  1. Wie holst du dich am besten wieder aus einem Kreatief und was rätst du anderen, die sich gerade darin befinden? ( wie meiner Besitzerin z.B.)

Meisten über Gespräche mit meinen Autorenfreund*innen. Ein neuer Blickwinkel hilft fast immer.
Manchmal lasse ich Kreatiefs aber auch einfach Kreatiefs sein und mache etwas anderes. Gerade dann, wenn ich keine Ideen habe, weil mich etwas anderes stresst, dann kümmere ich mich nämlich darum. Es ist aber auch komplett legitim, mal mehrere Wochen nicht zu schreiben.

  1. Welche Bedeutung hat der Begriff „Hopeless“ für dich? Bist du eher ein Optimist oder Pessimist?

Tatsächlich war das ursprünglich ein Witz. Liam kriegt diesen Namen, weil er dafür verantwortlich gemacht wird, dass die Bruderschaft Hope verliert. Als ich die Szene geschrieben habe, habe ich „Hopeless“ nur als Platzhalter benutzt, dann aber schnell gemerkt, dass genau das der makabre Humor der Letzten Bruderschaft wäre. Und je mehr ich geschrieben habe, desto klarer wurde mir, wie gut der Name passt:

Liam ist ein Pessimist, das ist nicht schwer zu erkennen, hat aber auch einiges an Hoffnung, die er mit Hopes Verschwinden jedoch droht, zu verlieren. Außerdem definiert er sich viel über seine Beziehung zu Hope, weshalb es sinnvoll ist, dass sie Teil seines Namens ist.

Darüber hinaus fasst „Hopeless“ den ersten Teil des Romans gut zusammen, da er die primäre Storyline hat, dass Hope verschwunden ist.

Im Laufe der Geschichte verliert Liam seinen Tunnelblick und Pessimismus, obwohl er viel schlimmes erlebt. Er ist am Ende also wie ich semi-Optimist: Er hofft auf das Beste und bereitet sich auf das Schlimmste vor.

  1. Als Selbstleser, hast du schon mal ein Buch abgebrochen oder gibst du jedem Buch eine Chance?

Ich breche sehr selten Bücher ab, aber es kommt vor. Letztes Jahr waren es vielleicht zwei Stück, maximal. Ich versuche, allen Büchern eine Chance zu geben, aber wenn es mir nach 80 Seiten immer noch nicht gefällt, lege ich es weg.

  1. Und zu guter Letzt.. Weil wir oben schon die Frage nach dem mit dem Schreiben verbundenen großen Traum hatten, welches ist dein größter – nicht mit dem Schreiben verbundener - Traum?

Ich weiß noch nicht so genau, wo ich mit meinem Leben hinwill, deshalb ich das etwas knifflig zu beantworten. Aber ich hoffe, dass ich glücklich bin, bei dem, was ich tue. Zu wissen, dass ich das Richtige mache wäre schon einer meiner größten Träume.
Und sonst würde ich gerne irgendwo am Wasser wohnen, wenn das zählt, mit Freunden in der nähe und einem spontanen Lebensstil.
Alles etwas vage, ich weiß, aber ich nehme erstmal einen Schritt nach dem andere und mache dann das Beste aus dem, was kommt.


Grumpeligen Dank, dass du dir Zeit genommen hast, meine Fragen zu beantworten.
Ich hoffe, ich war nicht zu aufdringlich und freue mich auf deine Antworten.

Vielen Dank, dass ich dabei sein durfte!

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