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[ Grumpelview ] Schrankgammeln mit Adaja
Das Grumpelchen hat sich über Nacht mal wieder auf den Weg gemacht und sich eine weitere Autorin geschnappt. Anlässlich einer Blogtour, die auf Instagram stattfindet, darf auch das kleine Monster wieder auf die Reise gehen und an der Aktion mitwirken, in dem es die Autorin ein wenig löchert.
Hallo, meine liebe Adaja,
erstmal grummeligen Dank, dass du dich dazu bereit erklärt hast, mir ein paar Fragen zu beantworten.
Ich bin das Grumpelchen und wurde als Maskottchen beauftragt, mir ein paar Fragen zu überlegen. Warum eigentlich ich?
Ich könnte jetzt in meinem Schrank sitzen und rumgrummeln oder
Kekse essen oder Kaffee trinken, aber nein … Naja ... von nichts kommt nichts. Ich brauche meinen Job. *brummel* Für Kekse und Kaffee tut selbst ein Grumpelchen fast
alles.
Stell dich doch bitte erst einmal in ein paar Sätzen vor, damit meine Leser auch wissen, mit wem sie es überhaupt zu tun bekommen.
Danach werde ich direkt damit beginnen, dir ein paar Löcher in den Bauch zu fragen.
Ich bin Adaja, schreibe und veröffentliche nun schon seit einigen Jahren Bücher in verschiedenen Genres. Mein Mann, mein Sohn und meine Hunde unterstützen mich dabei in verschiedener Art und Weise.
1. Wann hast du mit dem Schreiben angefangen und wer oder was hat dich dazu animiert?
Ich habe schon als Kind gern Geschichten aufgeschrieben, auch ein Fanfiction war mal dabei. Doch erst ein paar Jahre später hat mich mein Mann dazu ermuntert, eine Buchreihe von mir zu veröffentlichen. Das ist jetzt rund 18 Jahre her. Daraufhin habe ich ein Buch geschrieben, das dann bei einem Verlag angenommen und veröffentlich wurde. Weitere folgten. Die ursprüngliche mBuchreihe ist allerdings bis heute in der Schublade geblieben. Doch da tut sich allmählich was.
2. Wie läuft so ein Schreibtag bei dir ab? Brauchst du dafür völlige Ruhe oder hast du Musik im Hintergrund laufen? Machst du dir vorher Notizen zu den jeweiligen Kapiteln? Hast du ein bestimmtes Ritual, was das Schreiben an sich angeht? Grummelst du dabei auch ab und an vor dich hin, wie so ein Grumpeltier das tut?
Ich grummle nicht. Schreiben ist für mich Entspannung und Abenteuer. Ich nenne mich Erlebnisschreiber. Ich kenne den Anfang und das Ende meiner Geschichten und dann erlebe ich die Reise meiner Figuren mit, als sei ich mit ihnen gemeinsam unterwegs. Auf Basis dieser
Schreiberfahrung ist sogar mein aktuelles Manuskript entstanden, das sich genau mit diesem Phänomen in der Geschichte selbst beschäftigt.
Ich schreibe gern abends. Den ganzen Tag über kann ich das nicht, denn ich sammle immer wieder Inspiration in Pausen und Musik gehört für mich unbedingt beim Schreiben dazu.
3. Hast du einen Lieblingsautor oder ein Lieblingsbuch?
Es gibt so viele tolle Bücher und Autoren, dass ich mich da nicht gern festlege, zumal das nächste Woche schon wieder anders sein kann. Wer weiß, was oder wen ich noch alles entdecke?
4. Welches ist dein größter – mit dem Schreiben verbundener – Traum?
Klein gedacht, wüsche ich mir noch ein paar mehr Leser zu erreichen, die ich begeistern kann. Groß gedacht, würde ich das ein oder andere Buch von mir soo gern auf der Leinwand sehen. Wobei ich gleichzeitig auch ein bisschen Bedenken hätte, von der Umsetzung enttäuscht zu sein, da man als Autorin ja genaue Vorstellungen hat.
5. Bestimmst du die Titel deiner Bücher selbst oder holst du dir dabei Hilfestellungen, wie z.B.
Ideen derer, die dir nahestehen oder deiner Leser? Oder dem Verlag, in dem du gegebenenfalls veröffentlichst?
Bisher ist es zu 99% beim ursprünglichen Arbeitstitel geblieben. Hilfestellung hatte ich da bisher nur mal, als ich ein Buch bei einem Verlag in zweit Teile trennen musste. Für Teil 2 habe ich Rat bei einem Professor eines Instituts gesucht, um den richtigen Ausdruck zu finden.
6. Wie lange schreibst du grundsätzlich an einem Buch?
7. Und wie läuft die Coversuche bei dir ab? Holst du dir Hilfestellungen oder entscheidest du alles komplett allein?
Ich suche kein Cover, sondern lasse Entwürfe nach meinen Ideen gestalten, die ich dann mit meiner Lieblingskollegin bespreche, danach wird verfeinert, bis es uns gefällt.
8. Und wie gehst du mit Absagen um, falls du dich schon an Verlagshäuser oder Agenturen gewandt hast?
Früher haben mich diese Wartezeiten sehr blockiert und Absagen haben mich runtergezogen. Daher bin ich froh, dass ich nun einen Verlag habe, der meine Bücher veröffentlicht, die Kommunikation unkompliziert ist und ich nicht jedes Mal neu bangen muss.
9. Nehmen wir einfach mal an – denn träumen darf man ja – dein aktuelles Buch, das übrigens gestern im Leuchtwort Verlag erschienen ist, würde verfilmt werden. Wen würdest du in den Hauptrollen sehen
wollen, falls du Mitspracherecht hättest?
Das ist schwer zu beantworten, denn die Figuren sind vor etlichen Jahren entstanden. Bei
Divad Cutter habe ich damals immer einen Typen wie den jungen Mathis Künzler vor
Augen gehabt. Da müssten wir heute neu suchen. Bei Al-Sahi könnte ich mir Stepahnie Nur
vorstellen.
10. Wenn du nicht gerade schreibst, womit verbringst du deine Nachmittage? Hast du ein
Hobby, welches dir neben dem Schreiben sehr am Herzen liegt?
Was Hobbys betrifft, bin ich vielfältig unterwegs. Ich häkle, koche und backe gern. Dann
liebe ich alte Autos und habe einen großen Garten. Derzeit übe ich mich im Gießen von
Trittsteinen aus Beton. Außerdem lerne ich Cello und nehme mir immer wieder vor, Sport zu
machen.
11. Wenn du die Chance hättest, einer deiner Charaktere aus einem deiner Bücher zu sein, wen würdest du wählen?
Ich glaube, das Buch schreibe ich noch. Das handelt dann von einer glücklichen Autorin, die auf den Salomonen lebt und sich den ganzen Tag Geschichten ausdenkt, bevor sie mit der Familie zu Abend isst und im Mondenschein tanzt, bis es dämmert.
12. Kann deiner Meinung nach jeder ein Buch schreiben oder braucht es dafür bestimmte
Voraussetzungen?
Viele denken, dass das ganz einfach ist, aber man benötigt sehr viel Durchhaltevermögen und eine hohe Frustrationstoleranz. Klar kann jeder etwas für Freunde oder Familie schreiben, doch soll es für ein größeres Publikum sein, dann empfehle ich, sich ein bisschen schlau zu machen über das Handwerk an sich. Kreativität ist das eine, doch zu wissen, wie man sie effektiv umsetzt, das kann man lernen.
13. Hast du schon mal etwas geträumt, was hinterher auch wirklich wahr geworden ist?
Ja. Den Tod einer Freundin. Da war sehr erschreckend, denn ich habe davon geträumt, dass sie sich von mir verabschiedet und am nächsten morgen erfahren, dass sie in dieser Nacht verstorben ist.
14. Wie würdest du reagieren, wenn plötzlich eine deiner Buchfiguren an deiner Haustür klingeln würde?
Eine macht das manchmal. Dann frage ich, ob er den Schlüssel vergessen hat.
Tatsächlich kommt das natürlich darauf an, wer klingelt. Aber hey, wundern würde mich das alles nicht, bei den schrägen Sachen, die ich schon erlebt habe.
Z.B. habe ich vor zwei Jahren genau die Situation erlebt, die ich vor 16 Jahren in einem Buch so beschrieben habe. Das war sehr strange, ein bisschen traumatisierend, aber auch schräg, sich mitten in der eigenen Story zu finden. Das Erlebnis hat mein derzeitiges Manuskript erschaffen.
15. Wie holst du dich am besten wieder aus einem Kreatief und was rätst du anderen, die sich
manchmal darin befinden? (Wie meiner Besitzerin z.B.)
Ich mache einfach das, wonach mir ist und lasse das liegen, woran ich scheitere. Irgendwann
kommt der Wunsch zurück und auch die zündende Idee, um es weiter anzugehen.
16. Als Selbstleser, hast du schon mal ein Buch abgebrochen oder gibst du jedem Buch eine
Chance?
Ich fackle nicht lang, wenn mir etwas nicht gefällt und das kommt leider oft vor. Ich mag keine oberflächlichen Geschichten, keine Plotlöcher oder infantiles Verhalten. Da bin ich raus. Das Leben ist zu kurz für schlechte Geschichten. Da die Geschmäcker jedoch verschieden sind, lasse ich das nach Außen unkommentiert, wenn mir etwas nicht gefällt.
17. Und zu guter Letzt: Weil wir oben schon die Frage nach dem mit dem Schreiben verbundenen großen Traum hatten, welches ist dein größter – nicht mit dem Schreiben verbundener – Traum?
Gesundheit ist das. Einfach fit sein ohne Zipperlein und die grinsende graue Gefahr, die tickende Bombe, die ich in mir trage und Gregor nenne. Jeden Tag erinnert er mich daran, dass er mich erobert hat. Meinetwegen kann er sich gern verziehen und dieses Gesundheits-Roulette samt seiner Symptompalette mitnehmen.
Grumpeligen Dank, dass du dir Zeit genommen hast, meine Fragen zu beantworten.
Ich hoffe, ich war nicht zu aufdringlich und darf dich bei Gelegenheit wieder mal zum Kaffee
einladen.
Vielen Dank für die Einladung. Der Kaffee war gut, nur einen Keks hättest du mir gern auch
überlassen können.
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