Titel: Der Pflegefall
Autor: Olivia Monti
- Format: Kindle Edition
- Dateigröße: 509 KB
- Seitenzahl der Print-Ausgabe: 202 Seiten
- Verlag: neobooks (24. April 2018)
-
Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
- Sprache: Deutsch
Inhalt: "Anna Zerbst tritt eine Stelle als Pflegerin an. Sie soll den alten Herrn
Brunt betreuen. In der Villa Brunt herrscht von Anfang an eine
beklemmende Stimmung. Herr Brunt selbst ist schwer zu ertragen. Er ist
mürrisch, greift die Menschen in seiner Umgebung an, beleidigt sie. Anna
findet heraus, dass ihn nicht nur Altersbeschwerden, Hilflosigkeit und
das lange Warten auf den Tod erbittern, Brunt war immer schon ein
problematischer Charakter und in seiner Vergangenheit liegt so einiges
im Argen. Das Hausmeisterehepaar, Nella und Markus Schmitts, erzählen
Anna schließlich, dass sich Brunt an ihrer behinderten minderjährigen
Tochter vergangen hat und er seinen einzigen Sohn, Tobias, ständig
quälte. Auch soll es beim Tod von Tobias Mutter nicht mit rechten Dingen
zugegangen sein. Herr Brunt hingegen erzählt eine ganz andere
Geschichte. Als Anna mitbekommt, dass Nella, Markus und Tobias den
alten Herrn schleichend vergiften, ringt sie mit sich, ob sie zur
Polizei gehen soll. Hat es ein Monstrum nicht verdient, vergiftet zu
weden? Wenn nun aber Herr Brunt doch kein Monstrum ist? Wem soll sie nur
glauben?" Quelle:
Der Pflegefall
(Folgenden Link kennzeichne ich gemäß
§ 2 Nr. 5 TMG als Werbung: Quelle:Der Pflegefall )
Für dieses E-Book danke ich der Autorin selbst, die mich per Mail angeschrieben hat, um mir ihr Rezensionsexemplar anzubieten.
Ich habe bereits
Luna Park II von der Autorin rezensiert und fand es wirklich gut. Der Klappentext zu diesem Buch von ihr hat mich sehr angesprungen und so habe ich zugesagt, ihr E - Book zu lesen.
Anna Zerbst tritt ihre neue Arbeitsstelle in der Villa des alten Herrn Brunst an. Als Pflegerin soll sie ihn betreuen und ihm etwas zur Seite stehen.
Von Anfang an herrscht dort eine eher angespannte Stimmung und der alte Mann erweckt nicht den Eindruck, als wäre er sonderlich scharf darauf, dass Anna von nun an auf ihn "aufpasst".
Er ist mürrisch, lässt sich kaum etwas sagen und will schon lange nicht mitarbeiten. durch das Hausmeistert Ehepaar erfährt Anna einiges aus seiner Vergangenheit und beginnt ein Stück weit zu verstehen, warum der alte Mann so ist.
Als sie von dem Hausmeisterehepaar ebenso erfährt, dass sich Herr Brunst an ihrer minderjährigen, behinderten Tochter vergangen haben soll und sie ihn unter anderem deswegen heimlich vergiften wollen, steht sie vor einem echten Gewissenskonflikt.
Soll sie es der Polizei melden oder einfach Stillschweigen bewahren? Und was, wenn Herr Brunst in Wahrheit doch gar kein Monstrum ist?
Auch in diesem Buch von Olivia Monti hat mir der Schreibstil wirklich von Anfang an gefallen. Wenn ich ehrlich sein soll, sogar noch ein wenig besser, als beim Luna Park.
Die Geschichte wird hauptsächlich in der Ich - Version und aus der Sicht von Anna erzählt, was mir hier wirklich gut gefallen hat.
Von Anfang an war mir klar, dass "Der Pflegefall" kein Buch ist, was man mal eben einfach so in einem Rutsch durchliest.
Oft hatte ich selbst ein beklemmendes Gefühl. Oder das Gefühl, direkt dabei zu sein. Vielleicht bin ich ein kleines bisschen gebranntmarkt, aber hat mich hier nicht beeinflusst.
Anna war ein Charakter, den ich wirklich mochte. Oft konnte ich ihre innere Zerrissenheit zwischen Pflichtbewusstsen und Mitgefühl wirklich spüren.
Herr Brunst war ein Charakter, den ich nur schwer einschätzen konnte. Es gab Momente, in denen hatte ich einfach nur Mitleid mit dem alten Mann, der einfach nur sterben wollte. Und es gab Momente, in denen habe ich ihn für sein Verhalten - gerade Anna gegenüber - einfach nur .. ich will nicht sagen gehasst, aber ich fand es irgendwie unmöglich und manchmal auch undankbar.
Olivia Monti hat versucht darzustellen, wie das Leben mit einem solchen Menschen stattfinden kann. Wie es sein kann, wenn man zwischen den Stühlen steht und der Wahrheit ins Auge blicken muss oder sich vor ihr verstecken muss.
Ich finde dieser Grad zwischen diesen beiden Aspekten hat Olivia Monti wirklich gut umsetzen können.
Gerade auch das Hauptthema häusliche Pflege und vielleicht auch der häuslichen Gewalt hat die Autorin gut umgesetzt.
Und ich muss sagen, dass sie mich mit dem Ende sogar überraschen konnte. Und damit, dass sie es trotz des ernstes Themas geschafft hat, ein kleines zartes Pflänzchen einzubauen, das zu einer Liebesgeschichte werden könnte.
Alles in allem kann ich euch dieses Buch nur sehr ans Herz legen. Zumindest jedem, der sich mit dieser Thematik auseinandersetzen möchte und auch kann.
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