Schon ein Loch im Bauch, Frau Bruske - Guth?

Heute habe ich ein weiteres Interview für euch, denn nach meinem Aufruf bei Facebook, hat sich die liebe Tanja Bruske - Guth bei mir gemeldet.
Ich muss gestehen, dass ich noch nicht von ihren Werken kennen, aber das wird sich bestimmt ganz bald ändern.
Wenn ihr mehr über Tanja und ihre Werke erfahren wollt, dann schaut doch einfach mal auf der Homepage der Autorin vorbei.


Hallo liebe Tanja,
erstmal vielen lieben Dank, dass du dich dazu bereit erklärt hast, mir ein paar Fragen zu beantworten.
Stell dich doch bitte erst einmal in ein paar Sätzen vor, damit meine Leser auch wissen, mit wem sie es überhaupt zu tun bekommen.
Danach werde ich damit beginnen, dir ein paar Löcher in den Bauch zu fragen. 

Hallo, ich bin Tanja Bruske-Guth und ich schreibe lokalhistorische Romane und Science-Fiction-Heftromane. Meine historischen Sachen erscheinen unter meinem Mädchennamen Tanja Bruske, die Heftromane unter dem Pseudonym Lucy Guth – das sind unter anderem Romane der Serie „Maddrax“, aber auch zu „Deinoid“ habe ich einen Teil beigesteuert – und wer weiß, was noch passiert. Wer mehr zu meiner „Kinzigtal-Trilogie“, den Sci-Fi-Romanen oder neuen Projekten (ja, 2019 kommt da einiges) erfahren möchte, kann sich auf www.tanjabruske.de schlau machen☻
  1. Wann hast du mit dem Schreiben angefangen und wer oder was hat dich dazu animiert?

Geschrieben habe ich immer gerne – schon in der Grundschule habe ich mir kurze Geschichten ausgedacht. Ich habe meinen Vater damals gefragt, was ich denn werden könnte, wenn ich gerne schreibe. Er sagte: „Journalist oder Autorin.“ Also bin ich beides geworden :)

  1. Hast du schon einige der Orte besuchen können, die du in deinen Bücher beschreibst? Wenn ja, welcher ist dir dabei besonders in Erinnerung geblieben und warum?

Ich schreibe ja lokalhistorische Romane aus meiner Heimatregion, also kenne ich alle Orte gut. In Marköbel aus „Leuchte“ bin ich groß geworden und ich lebe noch immer hier, in Schlüchtern, Romsthal und Steinau aus „Tod am Teufelsloch“ und in Gelnhausen aus „Fratzenstein“ habe ich oft gearbeitet. Besonders gerne erinnere ich mich an eine Schreibklausur, die ich in Steinau verbracht habe – drei Tage war ich in einem Hotel dort und habe nur geschrieben oder bin durch die Straßen gewandert, um die Atmosphäre aufzusaugen – das war schon etwas Besonderes.
Die Schauplätze aus den „Maddrax“-Romanen kenne ich eher selten persönlich, auch wenn sie sich nicht gerade auf fremden Monden befinden – wobei ich für „Der Grimm“ das Steinauer Brüder-Grimm-Haus als Vorbild genommen habe.

  1. Wie läuft so ein Schreibnachmittag bei dir ab? Brauchst du dafür völlige Ruhe oder hast du Musik im Hintergrund laufen? Machst du dir vorher Notizen zu den jeweiligen Kapiteln? Hast du ein bestimmtes Ritual, was das Schreiben an sich angeht?
Nachmittags schreibe ich so gut wie nie :) Ich schreibe vor allem vormittags (wenn die Kinder in Schule und Kindergarten sind und ich frei habe) oder Abends (wenn sie im Bett sind). Ich habe gerne etwas leckeres zu trinken in der Nähe stehen (Chai Latte, Kakao oder Himbeerwasser), und wenn zufällig Schokolade in der Nähe ist, habe ich auch nichts dagegen... Ich kann sehr gut filtern und brauche keine absolute Ruhe, mein Mann kann ruhig neben mir fernsehen.
Ich habe meine Romane immer anhand von Exposees durchstrukturiert, deswegen erübrigen sich Notizen. Die Hintergrundliteratur, die ich für die Recherche brauche, muss aber immer in Griffweite liegen.

  1. Hast du selbst einen Lieblingsautor oder ein Lieblingsbuch?
Ich liebe die Outlander-Bücher von Diana Gabaldon, Terry Pratchetts Scheibenweltromane und „Harry Potter“. Stephen King mag ich auch, aber den höre ich eher als Hörbuch, als ihn selbst zu lesen.

  1. Welches ist dein größter – mit dem Schreiben verbundener – Traum?
Wie wahrscheinlich jeder Schriftsteller fände ich es toll, wenn mal ein Buch verfilmt würde.
Davon abgesehen wünsche ich mir eine Schreibklause. Gerne in Irland am Meer ;)

  1. Bestimmst du die Titel deiner Bücher selbst oder holst du dir dabei Hilfestellungen, wie z.B. Ideen derer, die dir nahe stehen oder deiner Leser?
Die Titelvorschläge mache ich selbst und bespreche sie mit meinem Verleger, der oft ebenfalls seine Ideen ins Spiel bringt. Er schaut darauf, ob es einen ähnlichen Titel schon einmal gibt oder achtet auf andere Dinge, an die man als Autor nicht denkt, die aber für die Veröffentlichung wichtig sind.

  1. Wie lange schreibst du ungefähr an einem Buch und welches liegt dir besonders am Herzen?
Das ist sehr unterschiedlich. Ich merke auch, dass ich schneller werde. Für „Leuchte“ habe ich fünf Jahre gebraucht, für „Fratzenstein“ nur noch ein Jahr. Einen Favoriten habe ich nicht – immer das Buch, an dem ich gerade arbeite oder das ich gerade fertig gestellt habe, scheint mir in diesem Moment das Beste und Wichtigste zu sein.

  1. Entwirfst du deine Buchcover selbst oder übernimmt das jemand anders?

Das geschieht auch in Abstimmung mit meinem Verleger. Ich äußere meine Ideen, er gibt seinen Senf dazu, und dann fragen wir den Layouter, ob das, was wir uns ausgedacht haben, überhaupt funktioniert und was aussieht :) Die Fotos für die Titel der lokalhistorischen Trilogie und auch für die neue Serie, an der ich gerade arbeite, bekomme ich von einem befreundeten Fotografen (Reiner Erdt, der auch ein toller Koch ist). Er schickt mir auf Anfrage mehrere Motive zu einem bestimmten Thema aus dem gewünschten Ort.

  1. Wenn du keine Autorin geworden wärst, womit würdet du dann jetzt deine Geld verdienen bzw. reicht dir das Veröffentlichen deiner Bücher, um deinen Lebensunterhalt zu bestreiten?
Ich bin Journalistin und bin es sehr gerne. Ich habe neulich erst in einem Blogtext geschildert, dass ich alle meine drei Berufe – Autorin, Journalistin und Mama – sehr liebe und sie sich meiner Meinung nach gut vereinen lassen.

  1. Wenn du nicht gerade schreibst, womit verbringst du deine Nachmittage? Hast du ein Hobby, welches dir neben dem Schreiben sehr am Herzen liegt?
Lesen natürlich! Ich würde gerne noch viel mehr lesen, aber dazu bräuchte ich mehr Zeit. Und ich bin Fernsehserien-süchtig.

  1. Wenn du dir Chance hättest, einer deiner Charaktere aus deinen Büchern zu sein.. wen würdest du wählen?
Ich glaube ich würde den Raben-Stephan wählen – er ist frei und kann gehen, wohin er will. Aber die Protagonistin meiner neuen Serie ist auch interessant, vielleicht wäre ich gerne sie...

  1. Kann deiner Meinung nach jeder ein Buch schreiben oder braucht es dafür bestimmte Voraussetzungen?
Ich denke, man sollte schon so schreiben können, dass man die Leute mit seiner Geschichte fesselt. Das Talent, spannend zu erzählen, kann man glaube ich nicht lernen; den Rest – Stil und bestimmte Erzähltechniken – kann man sich aneignen und lernen. Ich mag allerdings die Leute nicht, die glauben, jedes der Worte, die sie schreiben, wird ihnen vom Himmel eingeflüstert, und dass sie druckreife Texte produzieren. Das stimmt in den seltensten Fällen. Jeder Text braucht meiner Meinung nach ein Lektorat, und es bedeutet harte Arbeit, bis ein Manuskript druckfähig ist.


  1. Hast du schon mal etwas geträumt, was hinterher auch wirklich wahr geworden ist?
Ich dachte schon, das geht nur mir so ;)

14.Wie würdest du reagieren, wenn plötzlich eine deiner Buchfiguren an deiner Haustür klingeln würde?
Das kommt darauf an, wer es ist. In den meisten Fällen würde ich die Tür wahrscheinlich schnell wieder zu machen.

  1. Wenn du die Chance hättest, eines deiner Bücher verfilmen zu lassen, welches würdest du wählen und wen siehst du in den Hauptrollen?
Huh, also natürlich wäre es sinnvoll, Leuchte als das erste der Bücher zu verfilmen. Anfangs habe ich immer gesagt, ich hätte gerne Florian David Fitz als Dr. Jonas Faust. Er wird aber leider langsam zu alt dafür ;) Aber so ein Typ sollte es schon sein. Und bei Lisa bin ich offen für unverbrauchte, junge Talente ;)

  1. Wie holst du dich am besten wieder aus einem Kreatief und was rätst du anderen, die sich gerade darin befinden?
So etwas hatte ich ehrlich gesagt noch nicht. Vielleicht, weil ich dann doch ein sehr ausgeglichenes Leben führe, in dem es noch viele andere Dinge außer dem Schreiben gibt. Das lenkt ab und schafft immer Raum für neue Ideen.

  1. Als evtl. Selbstleser, hast du schon mal ein Buch abgebrochen oder gibst du jedem Buch eine Chance?
Ich muss zugeben, dass ich ausgerechnet „Herr der Ringe“ abgebrochen habe – das war mir zu viel Wanderung und zu viel Pfeifenkraut. Vielleicht versuche ich es irgendwann noch mal.

  1. Wenn du an deine erste Veröffentlichung zurück denkst, würdest du heute etwas anders machen wollen?
Wenn ich mein erstes Buch „Das ewige Lied“, heute lese gibt es viele Sachen, die ich technisch anders machen würde, inhaltlich eigentlich nicht. Und ich wäre bei der Werbung etwas offensiver gewesen und hätte mehr Lesungen gemacht. Aber man lernt dazu.

  1. Und zu guter Letzt.. Weil wir oben schon die Frage nach dem mit dem Schreiben verbundenen großen Traum hatten, welches ist dein größter – nicht mit dem Schreiben verbundener – Traum?

Eine Weltreise zu machen – ganz ehrlich, das wollte ich schon immer gerne: Australien, Japan, Indien, die karibischen Inseln, Hawaii, Californien, Las Vegas, Mexiko... Die besten Tauchplätze der Welt sehen. Ja, das wäre schön.

Vielen Dank liebe Tanja, dass du dir Zeit genommen hast, meine Fragen zu beantworten. Ich wünsche dir viele tolle Schreibstunden mit erfolgreichen Veröffentlichungen. Ich werde mich erst einmal ein wenig schlauer über deine Bücher machen, reingeschnuppert habe ich in die Cover zumindest schon. #TeamCoverKäufer

Kommentare

  1. Das ist ein ganz tolles Interview mit der lieben Tanja und ich bin eh voll der Fan von ihren historischen Zeitreiseromanen und hab die weg gesuchtet, gerade auch, weil ich in der fast selben Region wohne wie die Autorin =)

    Beste Grüße

    Sheena

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  2. Huhu,

    ein sehr interessantes Interview. Ich kannte die Autorin bisher noch nicht, aber ich liebe es, über andere Autoren und deren Leben zu lesen. Natürlich werde ich mich auch mal über ihre Bücher schlau machen.

    Liebste Grüße
    Emma

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