[Rezension] Zwischen zwei Leben

Titel: Zwischen zwei Leben
Autor: Guido Westerwelle, Dominik Wichmann

  • 240 Seiten
  • Verlag: HOFFMANN UND CAMPE VERLAG GmbH; Auflage: 1. Auflage (10. November 2015)
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN-10: 345550390X
  • ISBN-13: 978-3455503906
Inhalt: ""Diejenigen, die mein Schicksal teilen, will ich ermutigen, niemals, wirklich niemals aufzugeben. Und jene Leser, die glücklicherweise keine größeren Schicksalsschläge erleiden mussten, mag meine Geschichte daran erinnern, auf welch schmalem Grat wir unser Leben führen. Jeder Gedanke an das Ende kann auch der Aufbruch zu etwas Neuem sein." (Guido Westerwelle)

Von einem Tag auf den anderen ändert sich für den ehemaligen Außenminister der Bundesrepublik Deutschland das ganze Leben. Wenige Monate nach dem Ende seiner Amtszeit erfährt Guido Westerwelle im Frühsommer 2014, dass er lebensgefährlich an akuter myeloischer Leukämie erkrankt ist. - Noch nie hat ein deutscher Politiker so offen und ehrlich über seine schwärzesten Stunden, aber auch über die großen Themen seines Lebens geschrieben. Von der Kindheit im Rheinland, von der Faszination der Politik, von seiner großen Liebe und der harten Prüfung, der sie durch seine Leukämie-Erkrankung ausgesetzt war." Quelle: Guido Westerwelle



Ich danke an dieser Stelle erst einmal dem Verlag, dass sie mir dieses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Auch wenn er in seiner Amtszeit vielleicht den einen oder anderen Fehler gemacht hat, mochte ich ihn vom Auftreten her sehr. Auf das Buch war ich wirklich sehr gespannt und könnte es kaum erwarten mit dem Lesen zu beginnen.

Guido Westerwelle beschreibt in seinem Buch seine Anfänge in der Politik. Auslandsreisen, die ihn an seine Grenzen gebracht haben und diesen einen fatalen Moment, als - eigentlich bei einer Routineoperation am Knie - die heimtückische Krankheit festgestellt wird.
Zwischen Hoffen und Bangen hält ihn vor allem die Liebe zu seinem Partner am Leben, die Hoffnung, doch seine letzten Lebensabende mit dem Mann zu verbringen, den er über alles liebt.

Obwohl ich es wirklich verschlungen habe, hatte ich auch Momente, die eher ein beklemmendes Gefühl hinterlassen haben. Momente, die mir das Weiterlesen wirklich erschwert haben.
Fast schon schonlungslos beschreibt Guido Westerwelle in Zusammenarbeit mit David Wichmann nicht nur die Ausläufer seiner Krankheit, sondern auch politische Hintergründe.
Natürlich steht die Krankheit im Vordergrund, aber dennoch beschreibt er auch Zeiten in seinem Leben,  die im Bereich der Politik zuhause sind.

Dieses Buch strahlt eine Menge Zuversicht aus, es strahlt eine Menge Lebensmut aus. Angesichts der Tatsache, dass sein Kampf gegen die Krankheit leider umsonst war, hinterlässt es sogar einen kleinen, faden Beigeschmack.
Vor allem der letzte Satz.
Alles in allem kann ich dieses Buch wirklich nur jedem empfehlen, der hinter die Fassade eines Politikers blicken will, den das Leben gekennzeichnet hat.
Natürlich gibt es auch "Normalos", die ebenso von solch einer Krankheit gekennzeichnet sind, aber dieses Buch gibt einen Einblick in ein Leben, dass genauso normal ist bzw. war, wie das von jedem anderen auch. Mit einer heimtückischen Krankheit im Rücken.
Es war schlicht und einfach... menschlich. Weit weg, von dem Guido Westerwelle, den man aus den Medien kennt.


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