[ Grumpelview ] Schon ein Loch im Bauch, Nadine Merschmann?

Heute habe ich ein Interview für ein, bei dem es das Grumpelchen kaum erwarten konnte, sie seinem Gegenüber endlich zu stellen.
Diesmal hat es sich heimlich zu Nadine Merschmann geschlichen und versucht, ihr bei Keksen und Kaffee die eine oder andere Information zu entlocken.
Oder vielleicht sogar ein kleines Geheimnis?
Lest selbst.


Hallo liebe Nadine,

erstmal grummeligen Dank, dass du dich dazu bereit erklärt hast, mir ein paar Fragen zu beantworten. Ich bin das Grumpelchen und wurde als Maskottchen beauftragt, mir ein paar Fragen zu überlegen.
Warum eigentlich ich?
Ich könnte jetzt in meinem Schrank sitzen und rumgrummeln oder Kekse essen oder Kaffee trinken, aber nein..
Naja... von nichts kommt nichts. Ich brauche meinen Job. *brummel* Für Kekse und Kaffee tut selbst ein Grumpelchen fast alles.

Stell dich doch bitte erst einmal in ein paar Sätzen vor, damit meine Leser auch wissen, mit wem sie es überhaupt zu tun bekommen.
Danach werde ich damit direkt damit beginnen, dir ein paar Löcher in den Bauch zu fragen.

Hallo an alle lieben Leser:innen. Ich bin Nadine Merschmann, 28 Jahre und habe Kunstgeschichte
und Museologie im Bachelor in Würzburg und Kunstgeschichte im Master in Münster studiert.
Schon während des Studiums entdeckte ich die Fotografie und das Designen von Covern für mich, doch das Schreiben begleitet mich schon seit über 15 Jahren. Ich liebe es, kreativ zu sein, mich in der Natur aufzuhalten oder mich drinnen mit Vanilleduftkerzen und Lichterketten einzukuscheln.

1. Wann hast du mit dem Schreiben angefangen und wer oder was hat dich dazu animiert?

Das muss 2007 gewesen sein, genau kann ich es gar nicht mehr sagen. Ich habe in der Schule immer schon ausführlicher als alle anderen die Deutsch Hausaufgaben gemacht und gemerkt, wie ich durch Kreativität und Fantasie immer mehr den Drang hatte, meine eigenen Geschichten aufzuschreiben.

2. Warum hast du dich ausgerechnet dafür entschieden, in deinem aktuellen Genre zu schreiben und in welchem würdest du gerne mal etwas veröffentlichen?

Ich liebe Fantasy und Magie. Die Tatsache, dass der Kreativität und der Fantasie nahezu keine Grenzen gesetzt sind und man einfach fantastischer schreiben und denken kann. Ansonsten habe ich bereits andere Rohfassungen geschrieben, die New Adult und Liebesromane sind.


3. Wie läuft so ein Schreibnachmittag bei dir ab? Brauchst du dafür völlige Ruhe oder hast du Musik im Hintergrund laufen? Machst du dir vorher Notizen zu den jeweiligen Kapiteln? Hast du ein bestimmtes Ritual, was das Schreiben an sich angeht? Grummelst du dabei auch ab und an vor dich hin, wie so ein Grumpeltier das tut?

Ich brauche fast immer Musik zum Schreiben und habe da, teilweise auch speziell projektbezogene, Playlisten, die ich höre. Da haben sich inzwischen mehrere hundert Lieder angesammelt! Ich mache mir vor jedem Kapitel ein paar stichpunktartige Notizen, sodass ich schon am Anfang ganz genau weiß, wie der Roman endet etc. Ohne könnte ich nicht wirklich schreiben. Außerdem setzte ich mir häufiger einen Timer, da ich dann fokussierter und konzentrierter und schneller arbeite bzw. schreibe.

4. Hast du selbst einen Lieblingsautor oder ein Lieblingsbuch?

Matt Haig! Seine Bücher bewegen mich jedes Mal und enthalten so viele schmerzhafte, wie hoffnungsvolle Wahrheiten, dass ich jedes Mal den Hut vor ihm ziehe. In Sachen Fantasy bin ich ein großer Fan von zb Percy Jackson und One True Queen. Als Liebesroman liebe ich die Mühlenschwestern Band 1. Die perfekte Kombination aus wohlfühlen und Schwermut.

5. Welches ist dein größter – mit dem Schreiben verbundener - Traum?

Auf Amazon in einer Kategorie den Bestseller Rang zu haben. 100 verkaufte Bücher. 100 Rezensionen. Das Problem mit solchen Zahlen ist: es ginge immer noch besser, immer noch mehr. Aber ich will realistisch sein, gerade als Selfpublisher, daher sind diese Ziele schon sehr hoch gesetzt. Ganz ohne Zahlen habe ich mein Ziel mit Seelengeister schon erreicht, wenn man sich die bisherigen Rückmeldungen zu meinem Buch anschaut: Andere Menschen so berühren, wie mich mein Roman berührt, anderen helfen, wie die Geschichte mir helfen konnte. Dieses Wissen, dass das Buch nicht nur für mich selbst wie eine Art Therapie war, sondern auch für andere, ist das schönste Geschenk der Welt und kann durch keine Anzahl an Verkaufszahlen aufgewogen werden. Dafür bin ich unfassbar dankbar!

6. Hast du das Cover zu deinem Debut selbst entworfen oder hast du dir dabei Hilfe geholt? Von einem Verlag oder von Freunden und Familie Ideen gesammelt?

Da ich seit zwei Jahren selbst freiberufliche Coverdesignerin bin, habe ich das Cover selbst gestaltet.


7. Wie lange schreibst du grundsätzlich an einem Buch?

An der reinen Rohfassung in der Regel zwei Monate.

Wenn du keine Autorin geworden wärst, womit würdest du dann jetzt dein Geld verdienen bzw. reicht dir das Veröffentlichen , um deinen Lebensunterhalt zu bestreiten?

Nein, ich kann und werde sicherlich niemals vom Schreiben leben können. Das würde meiner Meinung nach auch den Druck zu stark erhöhen und könnte in viel Verzweiflung und Blockaden enden. Ich bewerbe mich derzeit für ein Volontariat und werde vermutlich aufgrund meines Studiums der Kunstgeschichte und Museologie in einem Museum arbeiten. Ansonsten könnte ich mir auch gerne was im Social Media Bereich vorstellen. Oder wenn ganz viel Zeit vergangen ist, mache ich mich selbstständig, als Fotografin, Coverdesignerin und Autorin, wer weiß?!

9. Nehmen wir einfach mal an, dein Buch „Seelengeister“ würde irgendwann verfilmt werden .. wen würdest du in den Hauptrollen sehen wollen, falls du Mitspracherecht hättest?

Eleira wäre Zoey Deutch und Neri wäre Sina Tkotsch. Ash würde gespielt werden von
Dylan o'brien und Celine von Victoria Justice. Amara wäre Alexandra Park. Aber wenn man mich diese Frage ein anderes Mal fragen würde, würde ich wieder andere Schauspieler:innen nennen, weil es einfach so viele tolle gibt!

10. Wenn du nicht gerade schreibst, womit verbringst du deine Nachmittage? Hast du ein Hobby, welches dir neben dem Schreiben sehr am Herzen liegt?

Ja, das Fotografieren und Serien gucken! Es gibt nichts Schöneres, als den Morgen zu beginnen, indem ich den Sonnenaufgang fotografiere und den Abend mit ein paar Folgen einer guten Serie ausklingen zu lassen.

11. Wenn du dir Chance hättest, einer deiner Charaktere aus „Seelengeister“ zu sein.. wen würdest du wählen?

Der elendige Besserwisser. Einfach, weil er alles weiß und sich seinem Wissen und seiner Erfahrung sicher ist. Er ist unerschütterlich, wenn auch manchmal ein bisschen arrogant^^ Aber dieses Selbstbewusstsein hätte ich auch gerne.

12. Kann deiner Meinung nach jeder ein Buch schreiben oder braucht es dafür bestimmte Voraussetzungen?

Können kann man viel, genauso wie anfangen. Aber um wirklich ein Buch zu Ende zu schreiben und damit es sich gut lesen lässt, braucht man meiner Meinung nach eine Portion Kreativität oder Fantasie, ein Gefühl für Sprache und Worte, Durchhaltevermögen, Disziplin und sollte sich mit den Grundregeln des Plottens oder der Struktur einer Geschichte befassen. Aber letzten Endes sind alle Bücher am Anfang nur Rohfassungen, die erst durch etliche Überarbeitungen zu den bestmöglichen Büchern werden, die sie sein können. Wenn einem das Schreiben Spaß bereitet, gibt es keinen Grund, es nicht zu tun.

13. Hast du schon mal etwas geträumt, was hinterher auch wirklich wahr geworden ist?

Bestimmt! Aber tatsächlich kann ich mich gerade an nichts erinnern.

14. Wie würdest du reagieren, wenn plötzlich eine deiner Buchfiguren an deiner Haustür klingeln würde?

Erstmal was zu trinken anbieten und sich in Ruhe hinsetzen. Sicherlich wäre es ein interessantes Gespräch.

15. Wie holst du dich am besten wieder aus einem Kreatief und was rätst du anderen, die sich manchmal darin befinden? ( wie meiner Besitzerin z.B.)?

Brainstormen! Oder ein Moodboard erstellen mit inspirierenden Bildern, die zum Roman passen. Playlisten erstellen mit inspirierenden Songs und aus den Lyrics Ideen ziehen, das kann interessante Anregungen liefern. Sich ganz oft immer wieder die Frage stellen „was wäre wenn“. Eine der wichtigsten Fragen, die man sich beim Schreiben stellen kann. Ansonsten raus gehen, spazieren, andere Musik hören, mit anderen Menschen reden, sich austauschen, abschalten, etwas ganz anderes machen. Ich bin ein sehr visueller Menschen, daher reizt mich alles, was ich angucken kann oder versuche mich durch die Musik oder das, was ich schon geschrieben oder entwickelt habe, ganz in die Stimmung des Buches zu versetzen.

16. Als evtl. Selbstleser, hast du schon mal ein Buch abgebrochen oder gibst du jedem Buch eine Chance?

Nein, ich breche Bücher ab, wenn ich mich zum weiterlesen zwingen müsste oder ich merke, dass mir die Bücher nicht gut tun. Dafür gibt es leider einfach zu viele Bücher auf dieser Welt, die alle noch gelesen werden wollen. Dafür lese ich fast immer erst die Leseprobe, bevor ich ein Buch kaufe.

17. Und zu guter Letzt.. Weil wir oben schon die Frage nach dem mit dem Schreiben verbundenen großen Traum hatten, welches ist dein größter – nicht mit dem Schreiben verbundener - Traum?

Einfach ausgedrückt: geliebt zu werden. Klingt banal, ist es aber nicht. Egal ob durch die Anerkennung anderer online, durch Beziehungen oder Menschen in meinem Umfeld. Dazu gehört auch heiraten. ZU heiraten ist tatsächlich mein größter Lebenstraum, weil ich mir nichts Romantischeres auf dieser Welt vorstellen kann, als dass an diesem einen Tag alle zusammenkommen, um die große Liebe zwischen zwei Menschen zu feiern und Zeuge zu sein, wie sich ein Versprechen für die Ewigkeit geben. Ansonsten Menschen mit den Dingen, die ich tue, zu erreichen. Sei es das Schreiben von Büchern, das Designen von Covern oder der Fotografie. Ich will anderen Menschen helfen, ihnen meine Erfahrungen weitergeben und ihnen etwas Schönes schenken. ZU wissen, dass ich andere Menschen glücklich machen könnte, mit dem, was ich mir selbst beigebracht habe, ist ein unheimliches Geschenk. Und zufrieden sein. Wenn ich eines Tages sterbe, will ich auf mein Leben zurückblicken und das nicht voller Reue, sondern mit einem Gefühl von innerer Ruhe, weil ich vieles von dem, was ich mir erhofft habe, erreicht habe. Ich weiß, das waren jetzt sehr viele Träume. ^^

Grumpeligen Dank, dass du dir Zeit genommen hast, meine Fragen zu beantworten.

Ich hoffe, ich war nicht zu aufdringlich und freue mich auf deine Antworten.


Kommentare