[Rezension] Trish Doller - Du hast gesagt, es ist für immer

Ohje, hört ihr dieses schlechte Gewissen brüllen? Dieses schlechte Gewissen, dass so allgegenwärtig ist, dass ich es kaum zurückhalten kann?
Diese Rezension ist schon so lange überfällig und ja, ich gestehe, dass ich sie einfach vergessen habe. Oder eher das Notizbuch dazu, dass ich nach dem Aufschreiben in den Schrank zurückgestellt habe, statt mich gleich darum zu kümmern.
Möge man mir und meiner Verpeiltheit verzeihen.

  • Herausgeber ‏ : ‎ Blanvalet Taschenbuch Verlag; Deutsche Erstausgabe Edition (27.
    Dezember 2021)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Broschiert ‏ : ‎ 352 Seiten
  • ISBN-10 ‏ : ‎ 3734109868
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3734109867
  • Originaltitel ‏ : ‎ Float Plan

    Mehr Informationen gibt es hier & hier , alsoschaut gerne mal vorbei.

Inhalt: Vor fast einem Jahr hat Anna ihre große Liebe Ben verloren. sie weiss, dass sie sich einem Leben ohne ihn stellen muss, egal wie schwer es ihr auch fällt.
Deshalb beschließt sie, die Segelreise durch die Karibik zu machen, die sie eigentlich mit Ben gemeinsam erleben wollte.
Sie merkt schnell, dass sie als Anfänger kaum eine Chance hat, sich der anspruchsvollen Route zu stellen und heuert deswegen Keane an. Der Ire ist professioneller Segler und gilt als einer der besten auf seinem Gebiet.

Ähnlich wie Anna kämpft auch er mit seiner Vergangenheit und einem Handicap, dass dazu geführt hat, dass sein Herz längst erkaltet ist. Doch was, wenn es ausgerechnet eine gebrochene Seele wie Annas schafft, auch ihm wieder neue Hoffnung auf eigenes Glück zu schenken?

Durch den flüssigen Schreibstil habe ich sehr schnell in das Buch gefunden und Anna Gedanken und Gefühle waren für mich auch wirklich greifbar. Sogar nachvollziehbar.  
Durch den Tod ihres Partners ist Anna am Boden zerstört und kann kaum noch einen klaren Gedanken fassen. Um sich und auch Ben einen Gefallen zu tun, entschließt sie sich die Segelreise anzutreten, die sie eigentlich mit ihm zusammen wahr werden lassen wollte.
Von dem Moment an, indem Keane in ihr Leben tritt, verändert auch sie sich.
Sie fühlt sich zu ihm hingezogen und kämpft doch gleichzeitig damit, ihrem verstorbenen Partner nicht gleich zu vergessen.
Manchmal wirkte sie dadurch viel zu unnahbar für mich und gerade in Bezug auf Ben und was ihre gemeinsame Vergangenheit mit ihr gemacht hat, hätte ich mir ein wenig mehr Gedanken und Gefühle gewünscht.
Aber einem gewissen Punkt war ihre Verhalten für mich einfach nicht mehr nachvollziehbar. Ich will euch desbezüglich nicht spoilern, aber die war so wankelmütig, was ihre Gedankenwelt angeht, dass ich sie manchmal am liebsten einfach von Bord werfen wollte.

Keane hingegen fand ich klasse. Was anderes bleibt mir bei dem Mann nicht zu sagen. Er hat - trotz, dass er ein gebrochener Mann ist - das Herz am rechten Fleck und manchmal auch sogar auf der Zunge. Er spricht aus was er denkt und hat mich mit seinen Sprüchen so manches Mal zum Schmunzeln gebracht.
Er geht offen mit seinem Handicap um und dass hat mir besonders gut gefallen. Er weiss außerdem, wie er mit Anna umzugehen hat und schafft es dadurch, auch sie ab und an aus ihrer Trauer zu reissen.

Obwohl ich mir manchmal ein wenig mehr Tiefgang gewünscht hätte und Annas Verhalten gelegentlich einfach nicht nachvollziehen konnte, hat mir das Buch sehr gefallen. Ich wurde auf eine Reise durch die Karibik mitgenommen, die das Fernweh in mir von Seite zu Seite mehr angestachelt hat.
Durch Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein konnten und mich mal mehr und mal weniger begeistern konnte, hatte ich ein paar schöne Lesestunden unter der karibischen Sonne.

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