[Rezension] Martin Gancarczyk - Shepard of Sins


Es gibt sie sehr oft bei mir, diese Bücher, die ich bei Instagram sehe und die ich dann sofort haben muss. So wie erst kürzlich geschehen bei dem Buch von Martin Gancarczyk. Es war Liebe auf den ersten Blick sozusagen. Aber konnte sie dem Inhalt des Buches auch standhalten?
Nun, das mag ich euch heute erzählen.
Außerdem gibt es heute einen kleinen Special Guest, denn das Grumpelchen konnte es sich einfach nicht nehmen lassen, seinen Senf beizutragen.


Mein Name ist Nicolas Schäfer und ich habe einen der ätzendsten Jobs der Welt. Ich fresse die Seelen von Verbrechern und als Agent der Magical Intelligence Agency (=MIA) im magischem Hamburg sehe ich wirklich viele von ihnen.
Während eines Mordfalls in einem der Clubs der Stadt stosse ich auf eine Verschwörung, die nicht nur mein Leben bedroht und verändert, sondern auch die meines Sohnes.
Ja, ich habe einen Sohn und sein Vater hat nichts besseres zu tun, als genau bei diesem Mordfall wieder in mein Leben zu treten. Auf seine Art.
So sehr er mir auch auf die Nerven geht und so sehr ich auch versuche, ihm aus dem Weg zu sehen - ich weiß auch, dass ich ihn brauche. Und das widerrum nervt mich. Um die Wahrheit zu erfahren, muss ich mit ihm zusammenarbeiten und mich dem stellen, was sich meine Vergangeheit nennt.
Egal, auf welche Weise sie mich auch beeinflussen wird.

Okay, halten wir erst einmal fest, dass ich echt eine ganze Weile lang gebraucht habe, um dieses Buch sacken zu lassen.
Es hat mich auf so viele Art und Weisen beeindruckt, dass ich gar nicht richtig weiß, wo ich überhaupt anfangen soll.
 - Stimme aus dem Schrank: Vielleicht am Anfang? -

Klingt logisch, oder? Okay.
Fangen wir bei Nicolas an. Nicolas ist ein Charakter, den ich einfach direkt ins Herz geschlossen habe. Nicht nur aufgrund seiner Persönlichkeit, sondern auch aufgrund all der Bürden und Steine, die er mit sich rumschleppt.
Sein Humor und die gewisse Prise Sarkasmus haben es mir leicht gemacht ihn zu mögen und mal ehrlich, wer von hätte denn nicht gleich drei beste Freunde, die sich in Dobermänner verwandeln können.
 - Stimme aus dem Schrank: Dobermänner, du meinst wohl Dönermänner? -

Nein, meine ich immer noch nicht. *kicher*
.. aber diese drei Menschen in Nicolas' Leben waren einfach unglaublich toll. Loyal und ehrlich, immer an seiner Seite und doch .. haben sie das Kind in sich quasi nie verloren.

Martin hat eine Welt geschaffen, in der ich mich unglaublich wohl gefühlt habe, so unglaubwürdig das auch anhand der Geschichte klingen mag, die mich tatsächlich erwartet hat.
Mit neuen und alten Gefährten muss sich Nicolas seiner Vergangenheit stellen und die schmeißt ihm noch mehr Steine auf den Rücken, als er eh schon mit sich rumschleppt.
- Stimme aus dem Schrank: Ich weiss gar nicht, was du hast. Steine sind toll. Steine widersprechen wenigstens nicht. -

Stimmt, nicht so wie du. Wo war ich?
Achja, da gibt es ja noch diesen Fae - Prinzen namens Bren. Den Vater des Kindes, ohne dass sich Nicolas sein Leben absolut nicht mehr vorstellen kann. Er versucht ihn vor seinem Vater zu schützen, auch wenn ihm das nur halbherzig gelingt.
 - Stimme aus dem Schrank: Gut so, Kinder brauchen beide Elternteile!" -

Psscht! Ruhe da hinten.
Bren ist so dieser Typ Charakter, den man zuerst hasst, ihn dann doch irgendwie mag und feststellt, dass er eigentlich ganz nett ist, nur damit er sich im selben Moment von hinten anschleichen und dir das Herz aus der Brust reißen kann.
Nicht nur Nicolas, sondern auch mir. Ihr könnt euch garnicht vorstellen, auf was für eine Gefühlsachterbahn mich dieser Mann geschickt hat.
 - Stimme aus dem Schrank: Falsch, Martin hat dich auf die Achterbahnfahrt geschickt, nicht Bren. Huuui~ -

Darf man einem vorlauten Grumpelchen mit Klebeband kurzzeitig den Mund zukleben?
Schon wieder aus dem Konzept gebracht. Wo war ich doch gleich? Achja, bei den Achterbahnfahrten.
Martin Gancarczyk hat es geschafft, dass ich wirklich an den Seiten gehangen und in jeder freien Minute gelesen habe.
Nicht nur mit den Charakteren, die mich auf eben jede Achterbahnfahrten mitgenommen haben, sondern auch mit einem Worldbuilding, dass förmlich dazu einlädt, sein Kopfkino einzuschalten und es einfach nur laufen zu lassen.
Mit Humor und Sarkasmus, mit Trauer und Tränen, mit Gefühlschaos und ja, sogar mit einer kleinen Portion Hass hat Martin Gancarczyk das Buch zu einem Erlebnis gemacht, dass ich so nicht erwartet hätte.
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge habe ich die Geschichte eines Mannes verfolgt, der trotz allem, was auf ihn einprasselt, niemals seinen Kampfgeist verliert. Sein Instinkt und die Liebe zu Menschen, bei denen er sich - fast - sicher ist, dass sie all das auch für ihn auf sich nehmen würde, haben ihn zu einer Figur gemacht, die man nach dem Lesen nicht einfach so wieder ins Regal stellen kann.
 - Stimme aus dem Schrank: Würde auch gar nicht passen, dafür ist dein Regal nicht groß genug!" -

Ruhe jetzt dahinten, sonst gibt's keine Kekse mehr! 
Das Buch ist eine absolute Leseempfehlung, von der ich es kaum erwarten kann, Band 2 zu lesen, damit meine Hassliebe zu Bren nochmals ganz neue Dimensionen erreichen kann. 


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