Titel: Mörderherz
Autor: Brigitte Blobel
Taschenbuch: 442 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch; Auflage: 1., Aufl. (12. April 2005)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3548262554
ISBN-13: 978-3548262550
Inhalt: "Daniel Panetta bekommt ein neues Herz. Wenig später erfährt er, daß der
Spender möglicherweise in einen Mordfall verwickelt war. Panetta läßt
der Fall keine Ruhe: Schlägt in seinem Körper das Herz eines brutalen
Doppelmörders? Seine Spurensuche wird zur abgründigen Verstrickung in
ein fremdes Leben." Quelle:
Mörderherz
Meine Meinung:
Dieses Buch stand schon etwas länger auf meiner Wunschliste und als ich es günstig entdeckt habe, konnte ich einfach nicht länger warten und musste es in den Warenkorb packen.
Wie allgemein bekannt ist, mag ich den Schreibstil von Brigitte Blobel recht gerne und doch ist dieses Buch ganz anders, als das, was ich bislang von ihr gelesen habe.
Daniel Panetta ist am Ende seiner Kräfte und alles was ihm noch helfen würde, ist ein neues Herz, eine Transplantation.
Zusammen mit seiner Frau Martha lebt er in einem beschaulichen Heim, in welchem er jedoch meistens auf dem Bett oder dem Sofa verweilt, während sie als Immobilienmaklerin das Geld nach Hause schafft.
Als sein Arzt ihm sagt, dass ihm nur noch eine Transplantation hilft, um sein Leben zu retten, bringt das seine und Marthas Welt völlig durcheinander.
Sie hat Angst um ihren Mann, sie ist dem ganzen eher skeptisch gegenüber veranlagt und doch stimmt sie schließlich zu, um ihren Mann nicht noch zu Grabe tragen zu müssen.
Bereits zwei Wochen, nachdem er das Herz implantiert bekommen hat, verlässt er das Krankenhaus wieder. Dort jedoch hat er erfahren, dass sein Herz möglicherweise von jemandem stammen könnte, der einen Mord begangen hat.
Ihm selbst lässt das absolut keine Ruhe und er beginnt darüber nachzudenken, ob er wirklich mit dem Herz eines Mörders in seiner Brust leben kann, ob das Leben jetzt nach der Transplantation wirklich so ist, wie er es sich vorgestellt hat.
Er will und muss einfach herausfinden, ob in ihm wirklich das Herz eines brutalen Doppelmörders schlägt und ehe er sich versieht, steckt er mittendrin in einem Mordfall, von welchem er so vor der OP vielleicht nicht mal zu träumen gewagt hätte.
Das Buch ist in einem Schreibstil, welchen mich persönlich förmlich dazu gezwungen hat, weiter zu lesen. Man kann mit Daniel mitfühlen, aber auch mit seiner Frau. Sie erlebt all das aus nächster Nähe und hat doch nach der OP mehr Angst, Daniel zu verlieren, als vor der Transplantation, glaubt an manchen Tagen sogar, ihren Mann gar nicht wieder zu erkennen.
Eines Abends, als sie ihre Freunde Ed und Joyce zu Besuch haben, bestätigt sich das nur noch und sie entschließt sich vorerst im Gästezimmer zu schlafen, um seiner Nähe zu entgehen, welche sie einfach nicht mehr zu ertragen scheint.
Obwohl im jeder davon abrät, obwohl sich seine Frau von ihm zurückzieht, kann Daniel nicht anders: Er muss herausfinden, was wirklich geschehen ist, er muss herausfinden, was es mit der ganzen Sache wirklich auf sich hat.
Trotz der Bedenken seines Arztes macht er sich auf den Weg zu dem Ort, wo der Doppelmord geschehen ist, in der Hoffnung, dort etwas zu erfahren, was sich positiv auf ihn auswirkt.
Einerseits kann ich Daniel verstehen, ich kann verstehen, dass er erfahren will, wessen Herz wirklich in seiner Brust schlägt, was für ein Typ Mensch dieser jemand war und ob er mit dem Mord wirklich etwas zu tun hat, zumal die Polizei den Fall zu den Akten legt... mit gefundenem Mörder.
Auf der anderen Seite jedoch haben Martha und Dr. Grady vielleicht gar nicht so unrecht, wenn sie sagen, dass er sich in etwas verrennt, dass er gar nicht mehr er selbst ist, geschweige denn weiss, was er tut.
Und doch passiert am Ende genau das, was er nicht wahrhaben wollte: Der frühere "Besitzer" seines Herzens war ein Mörder, ein brutaler Doppelmörder.
Das Ende selbst war ein wenig.. ich weiss auch nicht. Ich glaube, es hat mich.. sagen wir überrascht. Im Grunde hätte ich damit so nicht gerechnet, allgemein auch, was das Verhalten Daniels betrifft, auch wenn ich eher zu einem klaren Ende tendiert hätte, als zu einem so.. offenen.
Alles in allem ein Buch, was sich durchaus gelohnt hat.
Es ist ein Buch, bei welchem man sich die Frage stellen könnte, inwiefern ein Spenderorgan von seinem neuen Empfänger Besitz ergreifen kann, oder ob es doch alles nur eine Ausgeburt der Phantasie war.
4 von 5 Gänseblümchen.
Bis dahin,
Shou
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