Das Märchen vom Lesetierchen

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Geboren irgendwann im Jahr 1982 erblickte das Lesetierchen das Licht der Welt.  
Die ersten Monate seines Lebens waren nicht einfach, auch wenn das nichts zum Leseverhalten des Lesetierchens beiträgt.
Es sah zwar Bücher im Regal, aber erst später kam das Lesetierchen auch mit den Büchern in Kontakt. Erst hat es kein Wort lesen können und sich stattdessen nur die Bilder angeschaut.
Der zwei Jahre ältere Bruder des Lesetierchens hat ihr kleinere Geschichten vorgelesen.
Angefangen über Märchenbücher und allgemein Kinderbüchern, die dem Alter des Lesetierchens entsprachen, bis hin zu Max und Moritz von Wilhelm Busch. Oder die Geschichte der Raupe Nimmersatt, die es irgendwann auswendig konnte.
Irgendwann, nachdem das kleine Lesetierchen die ersten Jahre in der Schule hinter sich gebracht hatte, war es ihm zu blöd, sich dauernd etwas vorlesen lassen zu müssen. Stillsitzen und zuhören, das war gar nichts für das Lesetierchen. Das musste es schon in der Schule. Es wollte endlich selbst lesen und in die Welt der Fantasie eintauchen.
Auch der große Bruder hatte irgendwann keine Lust mehr, den Erklärbär für seine kleine Schwester zu spielen. Egal wie sehr er sie auch liebte.

Mit dem ersten Buch "Wir Kinder aus Büllerbü" von Astrid Lindgren bewaffnet, welches übrigens noch immer im Bücherregal verweilt, verzog sich das kleine Lesetierchen auf ihr Zimmer, um zu lesen. Von vorne nach hinten, von hinten wieder zurück und auch von quer nach durch wurde dieses Buch verschlungen.
So oft, dass das junge Mädchen, die Geschichten bald sogar auswendig konnte. Und es auch heute noch immer kann.
Diese eine allererste Buch steht auch heute noch im Regal und wird gehegt und gepflegt. Es wird immer mal wieder gelesen, um in Erinnerungen zu schwelgen.
Dann kam der Moment, der das Leseverhalten des Lesetierchens noch um ein vielfaches verstärken sollte: Es fand "Die unendliche Geschichte", von Michael Ende.
Oh, was war es sofort verliebt.
Die Welt von Phantasien lockte das Lesetierchen vollkommen in die Welt der Bücher und es konnte dieser bis heute nicht entkommen.
Inzwischen steht nicht nur eine Ausgabe im Regal des Lesetierchens und es hütet sie wie einen Schatz.

Die Jahre gingen ins Land. Das Lesetierchen wurden älter und älter. Erwachsener. Manchmal zumindest.
Bücher füllten das Regal des kleinen Lesetierchens. Das Genre wechselte oft und doch konnte es sich nie richtig festlegen.Thriller, Biographien oder Liebesromane. New Adult oder Jugendromane. Kriegsgeschichten und wahre Begebenheiten. Dark Romance oder Sachbücher.
Das Lesetierchen las alles, was es vor die Nase bekam.

Grumpelchen - selbst gemalt

Um nicht zu vergessen, was es gelesen hatte, entschloss es sich, einen Blog zu eröffnen. Erst war es ein gemischter Blog, aber inzwischen ist es ein reiner Buchblog.
Regelmässig füttert es den Blog mit Rezensionen, Bloggeraktionen oder Interviews. Schon so manche/r Autor/in ist ihrem Maskottchen dem Grumpelchen zum Opfer gefallen.


Es gibt kaum einen Tag, an dem das Lesetierchen nicht liest. Im Laufe der Zeit stellte es nämlich fest, dass es richtig zickig werden konnte, wenn es mal ein paar Tage nicht lesen konnte.
Es fühlte sich dann nur wie ein halber.. Mensch. Oder eher wie ein halbes Lesetierchen.
Es musste lesen, um der Realität zu entkommen.
Es musste lesen, um dem Alltag zu entfliehen.
Es musste lesen, um weiterhin ein Lesetierchen zu sein.

Und die Moral von der Geschicht: Nur mit genug Büchern, zickt das Lesetierchen nicht.


Kommentare

  1. Guten morgen,
    Das war mal ein schönes Märchen, hat mir richtig gut gefallen.
    LG Sheena

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