[ Blogtour Sturmprinzessin ] Schon ein Loch im Bauch, Susanne Wolff?

Heute habe ich wieder einen besonderen Beitrag für euch, denn ich darf euch diesmal keinen Protagonisten vorstellen, wie es schon bei Marcian der Fall war, sondern die Autorin selbst. Das Grumpelchen hat es sich nämlich nicht nehmen lassen, Susanne in seinen Schrank einzuladen.

Wenn ihr mehr über die Blogtour erfahren wollt und alle vorherigen und noch kommenenden Beiträge nicht verpassen wollt, dann solltet ihr unbedingt bei Susanne vorbei schauen. Und auch bei mir, denn ich bin noch mit einem weiteren Beitrag vorhanden sein.


Hallo liebe Susanne,
erstmal grummeligen Dank, dass du dich dazu bereit erklärt hast, mir ein paar Fragen zu beantworten.
Ich bin das Grumpelchen und wurde als Maskottchen beauftragt, mir ein paar Fragen zu überlegen.
Warum eigentlich ich?
Ich könnte jetzt in meinem Schrank sitzen und rumgrummeln oder Kekse essen oder Kaffee trinken, aber nein..
Naja... von nichts kommt nichts. Ich brauche meinen Job. *brummel* Für Kekse und Kaffee tut selbst ein Grumpelchen fast alles.

Stell dich doch bitte erst einmal in ein paar Sätzen vor, damit meine Leser auch wissen, mit wem sie es überhaupt zu tun bekommen.
Danach werde ich direkt damit beginnen, dir ein paar Löcher in den Bauch zu fragen.  


Hallo, Grumpelchen. Gerne setze ich mich auf einen Kaffee und ein paar Kekse zu dir in den Schrank. Ich bin Susanne, überzeugte Stuttgarterin und absoluter Fantasy-Nerd. Egal ob Filme, Spiele oder Bücher, in phantastischen Welten fühle ich mich am wohlsten. Aber auch in der Realität gibt es viele spannende Abenteuer zu bestehen und viel Neues zu entdecken – zum Beispiel bei meiner Arbeit als Personalerin in einem internationalen Familienunternehmen.


1. Wann hast du mit dem Schreiben angefangen und wer oder was hat dich dazu animiert?

Als Kind habe ich schon immer Geschichten weitergesponnen, die mich sehr beeindruckt haben und dazu Landkarten gemalt. Den Schubs zum echten Schreiben hat mir aber eine Freundin gegeben, als sie mir damals einen Roman in die Hand drückte mit den Worten „Hier lies mal, das habe ich geschrieben.“ Die Idee, dass man ja auch selbst Geschichten schreiben kann, hat mich seit dem nicht mehr losgelassen. Bis ich aber soweit war, a) einen Roman fertig zu stellen und b) ein vernünftiges Niveau zu erreichen, sind noch viele Jahre vergangen. Schreiben ist eben auch ein Handwerk, dass man durch viel Arbeit und Übung erlernt. Aufhören war aber nie mehr eine Option ;)

2. Wie läuft so ein Schreibtag bei dir ab? Brauchst du dafür völlige Ruhe oder hast du Musik im Hintergrund laufen? Machst du dir vorher Notizen zu den jeweiligen Kapiteln? Hast du ein bestimmtes Ritual, was das Schreiben an sich angeht? Grummelst du dabei auch ab und an vor dich hin, wie so ein Grumpeltier das tut?

Ich schreibe meistens Abends, nach Job, Abendessen, Küche aufräumen, Familienzeit & Co. Mit dabei ist fast immer eine große Kanne heißer Tee und meine Kopfhörer. Ich sitze auf dem Sofa und höre Epic Music ohne Text (z.B. 2 Steps from Hell, Audiomachine, Thomas Bergersen usw.). Es ist aber auch schon vorgekommen, dass ich schon mit Aufsetzen der Kopfhörer in meine Schreibwelt eingetaucht bin und vergessen habe, die Musik einzuschalten *lacht*
Ich habe für jede Geschichte einen eigenen Soundrtrack zusammengestellt, oft hat auch jede Figur  1-2 Songs, die gut ihren Charakter ausdrücken.


3. Hast du selbst einen Lieblingsautor oder ein Lieblingsbuch?

Lieblingsbücher gibt es mehrere. „Die unendliche Geschichte“ von Michael Ende hat mich besonders geprägt, sie war sozusagen mein Eingangstor in die Welt der Fantasy. Weitere Bücher die ich sehr mag und die mich sicher auch inspiriert haben sind „Die Zauberin von Ruwenda“ von Marion Zimmer Bradley, die „Grüner Reiter“ Reihe von Kristen Britain, „Die Elfen“ von Bernhard Hennen & James Sullivan, die „Askir“ Reihe von Richard Schwartz und „Die Schwarzen Juwelen“ von Anne Bishop. Mein Bücherregal mit meinen größten Schätzen habe ich von meinem Schreibplatz aus immer im Blick.

4. Welches ist dein größter – mit dem Schreiben verbundener – Traum?

Fanfiction zu meinen Geschichten. Ich kann mir keine größere Ehre vorstellen, als jemand, der
die eigene Kreativität und Energie in meine Welt und meine Figuren stecken möchte.
(Ja, das Thema Fanfiction wird oft kontrovers diskutiert. Aber wenn ein Künstler etwas veröffentlicht, wird es Teil der Welt und gehört nicht länger ihm allein. So sehe ich das zumindest ;)


5. Bestimmst du die Titel deiner Bücher selbst oder holst du dir dabei Hilfestellungen, wie z.B. Ideen derer, die dir nahe stehen oder deiner Leser? Oder dem Verlag, in dem du gegebenenfalls veröffentlichst?

Ich habe die Titel meiner Bücher bisher selbst bestimmt. Ich habe ein Fable für Ein-Wort-Titel, was die Sache nicht immer einfach macht. Bei einer Veröffentlichung muss der Titel ja auch noch frei sein. „Sirenenbann und Seegesang“, das ich gemeinsam mit Isabella Benz geschrieben habe, sollte ursprünglich nur „Sirenenbann“ heißen. Aber da jemand anderes schneller war, mussten wir den Titel erweitern, was uns nach langem hin und her überlegen und vielen Diskussionen auch gut gelungen ist, wie ich finde.

6. Wie lange schreibst du grundsätzlich an einem Buch?
Das ist eine schwierige Frage. Die Geschichten, an denen ich gerade arbeite, sind in ihrer Grundidee schon mehrere Jahre alt. Aber ich arbeite ja nicht jahrelang durchgängig an dem selben Projekt. Bei mir ist es so, dass Ideen reifen müssen. Es kann gut sein, dass ich 2 – 3 Jahre gar nichts an einem Projekt gemacht habe, bis ich es wieder zur Überarbeitung herausziehe. In dieser Zeit haben sich meine Sicht auf die Geschichte und auch mein Schreiben natürlich weiterentwickelt. Ich denke aber, es tut den Geschichten gut, diese Zeit zu haben.
„Flammenkönigin“, der Folgeband zu Sturmprinzessin, entstand dagegen in insgesamt einem Jahr – mit Abstand mein schnellstes Projekt. Die Welt und viele der Figuren waren da aber natürlich schon ausgereift.

7. Und wie läuft die Coversuche bei dir ab? Holst du dir Hilfestellungen oder entscheidest du alles komplett alleine?

Ich bin grafisch nicht besonders begabt. Bisher hatte ich das Glück, jeweils mit einer hervorragenden Coverdesignerin zusammen arbeiten zu dürfen, die meine Vorstellungen perfekt umgesetzt hat. Im Fall von Sturmprinzessin war das sogar die Verlegerin selbst.


8. Und wie gehst du dabei mit Absagen um, falls du dich an Verlagshäuser wendest?
Bei einer Absage möchte man sich natürlich am liebsten in eine Ecke zurückziehen und vor sich hingrummeln, nicht wahr?

Klar sind Absagen frustrierend. Mit der Zeit habe ich aber gelernt, mir nichts daraus zu machen. Aufstehen – Krönchen richten – weitermachen.
Meist erfährt man den Grund für die Absage leider nicht. Es kann sein, dass man noch nicht gut genug schreibt. Dann hilft alles nichts, man muss an sich arbeiten und besser werden. Manchmal ist es aber auch einfach Geschmacksache oder die Geschichte passt gerade nicht in das Programm des Verlags.
Ich kann nur empfehlen, sich regelmäßig von Außen Feedback zu den eigenen Geschichten zu holen. Nur so lernt man und wird besser. Und es einfach immer wieder versuchen.


9. Nehmen wir einfach mal an, - den träumen darf man ja -  Sturmprinzessin -  würde verfilmt werden .. wen würdest du in den Hauptrollen sehen wollen, falls du Mitspracherecht hättest?

[Das ist eine so schöne Frage, aber ich weiß nicht, ob ich sie zufriedenstellend beantworten kann.]
Der perfekte Arnemon ist leider nicht mehr verfügbar, denn das wäre für mich Kyle McLachlan als Paul Atreides in der Dune Verfilmung von 1984. (qualifiziert mich das jetzt als altmodisch? ;)
[ Anmerkung von Grumpelchens Besitzerin:Nein!! ]
Für Marcian würde ich wahrscheinlich Chris Hemsworth vorschlagen.
[Eine ideale Schauspielerin für Liann fällt mir leider beim besten Wille nicht ein.]



10. Wenn du nicht gerade schreibst, womit verbringst du deine Nachmittage? Hast du ein Hobby, welches dir neben dem Schreiben sehr am Herzen liegt?

Tatsächlich nimmt das Schreiben einen sehr großen Teil meiner Freizeit ein. *lacht* Ich versuche trotzdem, durch regelmäßigen Sport fit zu bleiben. Und ein paar Wochenenden im Jahr ziehe ich mit Schwert und Bogen zum Live-Rollenspiel (LARP) aus. Da erlebe ich fantastische Abenteuer (fast) in Echt ;)

11. Wenn du die Chance hättest, einer deiner Charaktere aus einem deiner Bücher zu sein.. wen würdest du wählen?

Ich glaube, ich würde mich für Liann entscheiden. Ihre Heimat ist von meinen Besuchen in Thailand inspiriert, das mich sehr begeistert hat. Mit meinem Gesang den Wind lenken zu können wäre äußerst faszinierend. Außerdem darf sie mit Arnemon und vor allem Marcian aneinander geraten. *grinst*

12. Kann deiner Meinung nach jeder ein Buch schreiben oder braucht es dafür bestimmte Voraussetzungen?

Ich glaube nicht, dass ein besonderes, angeborenes Talent für Geschichten oder eine besondere Beziehung zu einer Muse vonnöten ist. Ein Buch zu schreiben erfordert meiner Meinung nach zwei Dinge, die jeder haben kann: Leidenschaft und Ausdauer.
Leidenschaft in aller erster Linie für die Geschichte. Ausdauer, weil es trotz aller Leidenschaft anstrengend und langwierig ist, einen ganzen Roman zu Papier zu bringen.


13. Hast du schon mal etwas geträumt, was hinterher auch wirklich wahr geworden ist?

Meinst du beim Schlafen? Ich glaube nicht. Meine Träume sind vielleicht zu wirr dafür.
Aber ich habe mir so manchen Traum erfüllt: ich habe einen Roman veröffentlicht. Und ich habe den Mann geheiratet, den ich liebe.


14. Wie würdest du reagieren, wenn plötzlich eine deiner Buchfiguren an deiner Haustür klingeln würde? Liann oder Arnemon zum Beispiel? Oder Marcian?

Mit besagter Freundin aus Frage 1 habe ich mir so etwas früher öfter ausgemalt. Eine Antwort war „Heirate mich!“ *lacht* Nun ist es zu spät, liebe Book-Boyfriends, ich bin vergeben.
Wenn Liann, Arnemon oder Marcian vor meiner Tür stünden, würde ich sie selbstverständlich hereinbitten und ordentlich bewirten, damit sie eine Weile bleiben. Marcian würde ich bitten, mir ein paar Lektionen im Schwertkampf zu geben. Und Arnemon würde mir hoffentlich das Manöver spielen beibringen. (Manöver wird auf einem runden Brett gespielt und ähnelt unserem Schach.)



15. Welche Magie würdest du gerne beherrschen können?

Windmagie finde ich ziemlich reizvoll. Damit lässt sich bestimmt einiges Nützliches und Spaßiges anstellen. Vielleicht würde ich es sogar schaffen, damit zu fliegen, das ist ein heimlicher Traum von mir. ;)

16. Wie holst du dich am besten wieder aus einem Kreatief und was rätst du anderen, die sich manchmal darin befinden? ( wie meiner Besitzerin z.B.)

Meine ersten Versuche beim Schreiben eines Romans endeten immer wieder in Sackgassen, was mich sehr frustriert hat. Ich habe damals ziemlich planlos drauflos geschrieben.
Ich würde mich zwar immer noch als Bauchschreiberin bezeichnen, aber mittlerweile habe ich bei jeder Geschichte einen groben Plan, in welche Richtung es gehen soll.
Falls es trotzdem mal hängt, wäre meine Empfehlung, sich keinen Stress zu machen. Sich zu verkrampfen steht der Kreativität eher im Weg. Vielleicht einfach mal mit Keksen und Tee einkuscheln und die widerspenstigen Figuren in ihrer Ecke schmollen lassen … *grinst*


17. Als Selbstleser, hast du schon mal ein Buch abgebrochen oder gibst du jedem Buch eine Chance?

Ja, ich habe schon Bücher abgebrochen. Die hatten aber zu Beginn alle eine faire Chance ;)
Eine Geschichte hat mich mal dermaßen aufgeregt – ich war nur noch sauer auf die Protagonistin, die sich von dem ach so gutaussehenden und einflussreichen Loveinterest hat herumkommandieren und ausnutzen lassen … grrr. Da es ein Hörbuch war und ich überwiegend beim Autofahren gehört habe, war der Abbruch auch ein Dienst an der Verkehrssicherheit.
Gerade liegt bei mir ein anderes Buch, dass ich wahrscheinlich nicht beenden werde, weil es der Autorin auch nach dem ersten Drittel einfach nicht gelungen ist, dass ihre Figuren mir etwas bedeuten.


18. Und zu guter Letzt.. Weil wir oben schon die Frage nach dem mit dem Schreiben verbundenen großen Traum hatten, welches ist dein größter – nicht mit dem Schreiben verbundener – Traum?


Ich möchte noch viel reisen und von der Welt sehen. In Südamerika war ich noch gar nicht, außerdem würde ich gerne Singapur und Neuseeland kennen lernen.


Grumpeligen Dank, dass du dir Zeit genommen hast, meine Fragen zu beantworten. Ich hoffe, ich war nicht zu aufdringlich und darf dich bei Gelegenheit wieder mal zum Kaffee einladen.

Vielen Dank für die Köstlichkeiten. In deinem Schrank ist es sehr kuschelig, ich komme gerne ein weiteres Mal vorbei.


Kommentare