[Rezension] Menschenhafen

Titel: Menschenhafen
Autor: John Ajvide Lindqvist
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Bastei Lübbe
Taschenbuch, 556 Seiten
Ersterscheinung: 18.02.2011
ISBN: 978-3-404-16538-4

Inhalt: "
"Papa, was ist das? Da drüben auf dem Eis?" Ein strahlend schöner Wintertag. Anders steht mit seiner sechsjährigen Tochter im Leuchtturm der Insel Gåvasten und schaut aufs Meer hinaus. Eis, überall Eis. Und Schnee. Was hat seine Tochter da in der Ferne erspäht hat? Da ist doch nichts. Kurz darauf läuft Maja hinaus, um nachzusehen – und der Albtraum beginnt. Obwohl sie auf der freien Eisfläche nicht verschwinden kann, passiert genau das. Plötzlich ist sie weg. Spurlos verschwunden. Anders und seine Frau haben kein Kind mehr ...
Jahre später erreichen Anders plötzlich mysteriöse Botschaften. Lebt Maja etwa noch?" Quelle: Maya

Durch den Buchwichtel aus Katjas Buchwichtel, habe ich von ihr selbst dieses Buch bekommen. Ich lese gerne mal einen schönen Thriller zwischendurch und der Klappentext hat mich sofort angesprochen. Auch das dunkle Cover mit dem Leuchtturm hat mir sofort gefallen.
Aber hat auch der Inhalt, gehalten, was er versprochen hat.. lest selbst... 

Anders und seine Frau verbringen diesen strahlend schönen Wintertag, wie fast jeden anderen auch. Lange Spaziergänge mit ihrer Tochter Maja liegen an der Tagesordnung und auch heute machen sie sich zu dritt auf den Weg zum alten Leuchturm der Insel Gåvasten. Während Anders und seine Frau sich drinnen etwas umsehen, will Maja nach einiger Zeit nach draussen, nachdem sie meint, vom Leuchtturm aus etwas auf dem Eis gesehen zu haben. Mit ihrem leuchtenroten Anorak ist sie ein guter Blickfang und doch ist sie plötzlich weg. Wie vom Erdboden verschluckt und weder Anders noch seine Frau können sich erklären, wohin die Kleine verschwunden ist und auch eine lange Suchaktion bringt nichts, Maja bleibt verschwunden.
Die Ehe der beiden zerbricht nicht zuletzt an Anders Alkoholsucht, in welche er sich nach dem Verschwinden Maja stürzt und so kommt er nach Jahren alleine zurück an den Ort, der ihm alles genommen hat und ohne, dass er was dagegen tun kann, beginnt der Albtraum erneut, denn plötzlich erhält er Botschaften, die nur von Maja selbst stammen können. Lebt sie am Ende vielleicht doch noch? 

Ich muss ehrlich gestehen, dass mich dieses Buch wirklich sehr angesprochen hat. Der Klappentext hat sehr viel versprochen und ich habe mich auf einen Thriller gefreut, bei dem sich mir - gerade weil ich ein eigenes Kind habe - vielleicht sogar die Nackenhärchen aufstellen.
Leider muss ich sagen, dass genau das sich nicht erfüllt hat. Der Schreibstil war zwar recht flüssig zu lesen und teilweise auch mit Thrillerelementen versehen, aber anhand des Klappentextes, waren sie mir eindeutig zu wenig vertreten.

Oftmals wird in Rückblenden erzählt, wie Anders zu dem Menschen geworden ist, der er ist, wobei mich gerade eine Passage etwas zwiegespalten zurückgelassen hat, auch wenn ich nicht sagen werde, welche Passage genau das war. 
Teilweise war der ganze Storyverlauf sogar etwas langatmig und es wurden Geheimnisse aufgedeckt, wie teilweise bis zu über 40 Jahre zurückliegen. Manchmal war mir nicht ganz klar, ob sie wirklich zur Aufklärung der Sache hätten betragen müssen.
Mit einer Person - Elin - konnte ich mich hingegen gar nicht richtig anfreunden und auch ihre Handlungsweise, konnte ich oft nicht nachvollziehen, ich habe sie schlichtweg einfach nicht verstanden. Auch wenn ich gestehen muss, dass sie mir hinterher schon ein bisschen leid getan hat.
Allgemein haben mich einige der Rückblenden ziemlich verwirrt haben und ich das eine oder andere Mal gar nicht erst wusste, wo ich mich überhaupt gerade befinde.

Was mich jedoch am meisten irritiert hat, war die Geschichte um Spiritus. Ich werde jetzt nicht sagen, was genau es damit auf sich hat, damit sich jeder ein eigenes Bild davon machen kann, aber ich fand es... ich will nicht sagen, zu weit daher geholt, aber einfach total irritierend und verwirrend. Und das Ende... vom Ende weiss ich gar nicht, was ich halten soll. Es hat teilweise gepasst, aber auf der anderen Seite hat es mich auch ein wenig enttäuscht.

Wie gesagt haben mir die Thrillerelemente etwas gefehlt und obwohl das Buch kurz vor dem Ende noch ein wenig Fahrt aufgenommen hat, hat es mich nicht begeistert und ich kann - so leid es mir tut - nur 2 von 5 Herbstblätter vergeben. Zumal ich oft das Gefühl hatte, dass es gar nicht um das Verschwinden Majas selbst ging, sondern eher um die Bewältigung der Vergangenheit der verschiedenen Protagonisten.

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