[Rezension] Wenn die Wale an Land gehen

Titel: Wenn die Wale an Land gehen
Autor: Kathrin Aehnlich
253 Seiten
sofort lieferbar
erschienen im August 2013

ISBN 978-3-88897-859-3

Inhalt: " Roswitha Sonntag reist nach New York. Sie ist gerade geschieden worden, und es war die Frage ihres Mannes, die den Ausschlag für die Reise gegeben hat: »Warum hast du eigentlich Mick nie besucht?« Mick war im Studium ihr bester Freund und der Mittelpunkt ihrer Clique, die damals in den 80er-Jahren in Leipzig unzertrennlich war und unbesiegbar. Gemeinsam nutzten sie die kulturellen Freiräume, die sich in einem Land öffneten, das langsam in Agonie versank. Sie fotografierten, drehten Filme mit einer russischen Super-8-Kamera, führten eine Rock-Oper auf, und die Musik aus dem Feindesland Amerika lieferte den Soundtrack dazu. Als sie am Ende des Studiums in einen Alltag zurückgeworfen werden, den sie so nie leben wollten, tauchen merkwürdige Leute bei ihnen auf. Zuerst lachen sie darüber und geben den Genossen den Namen »Die Handwerker«. Aber die Handwerker verstehen ihr Handwerk, und nicht jeder kann ihnen standhalten.
Kathrin Aehnlich erzählt von den letzten Jahren der DDR so lakonisch, heiter und atmosphärisch, dass man den Putz an der Wand bröckeln sieht. Wenn die Wale an Land gehen ist ein wunderbarer Roman über Träume, Zusammenhalt, große und kleine Fluchten und über die Sehnsucht nach einem anderen Leben, die bis heute nachwirkt." Quelle: Wale

Bei diesem Buch danke ich in allererster Linie auch dem Kunstmann - Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares, welches mich zusammen mit Ich töte lieber sanft bei mir eingetroffen ist. Die Rezension zu dem erwähnten Buch könnt ihr unter dem beigefügten Link nachlesen.




Roswitha Sonntag reist alleine nach New York. Sie hat sich gerade nach etlichen gemeinsamen Ehejahren von ihrem Mann scheiden lassen und ausgerechnet er ist derjenige, der ihr den Anstoss für die Reise gibt, nachdem er sie gefragt hat, warum sie ihre Jugendliebe Mick denn nie gesucht bzw. besucht hat.
Roswitha entschließt sich genau das jetzt zu tun, auch wenn sie keinerlei Anhaltspunkte hat, wo genau sie Mick denn überhaupt suchen soll.
Mittels einiger Karten hat Mick ihr zwar immer mal wieder ein Lebenszeichen geschickt, aber dennoch hat sie keine genaue Adresse, keine Ahnung, wo sie ihn suchen soll und New York ist bei weitem keine kleine Stadt.
Während ihrer Reise erinnert sie sich immer wieder an ihre gemeinsame Zeit mit Mick in der DDR, mit Mick und anderen Freunden und Begleitern, welche ihr Leben bereichert, aber auch wieder verlassen haben, an all die Erinnerungen, die auch nicht nur Mick betreffen.

Ich muss ehrlich sagen, dass mich der Schreibstil der Autorin sehr überrascht hat. Ich fand ihn unglaublich angenehm zu lesen und habe mich sofort mit Roswitha in ihre Vergangenheit versetzt gefühlt.
Die Autorin beschreibt auf eindrucksvolle Weise die Reise einer Frau in ihre Vergangenheit, die Reise einer Frau, welche ihre Jugendliebe nicht vergessen kann und sich nach einem Leben sehnt, welches nicht dem entspricht, welches sie in den letzten Jahren gelebt hat.

4,5/5 Herbstblätter. 

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