Titel: Mein fahler Freund
Autor: Isaac Marion
19,95 EUR
gebunden mit Schutzumschlag
Roman, aus dem Englischen von Daniel Sundermann (Orig.: Warm Bodies)
1. Aufl. 2011, 299 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag, s/w-Zeichnungen
ISBN: 978-3-608-93914-9
Inhalt: "R ist ein Zombie. Es ist ihm peinlich, dass er sich nur an den ersten
Buchstaben seines Namens erinnern kann. Wie die anderen Zombies
verbringt R seine Zeit mit Herumstehen und Stöhnen. Was die Wenigsten
wissen: Tot sein ist leicht.
Bei einem der Raubzüge in der Stadt trifft R auf Julie. Dummerweise hat
er gerade das Hirn ihres Freundes gegessen. R weiß nicht warum, aber er
verliebt sich unsterblich in Julie - ausgerechnet in ein lebendes
menschliches Wesen.
»Mein fahler Freund« erzählt die Geschichte des bestaussehenden und charmantesten Zombies aller Zeiten." Quelle:
R
Erstmal gilt man Dank hier dem
Klett - Cotta - Verlag, für die Zusendung dieses Rezensionsexemplares. Erst im Nachhinein ist mir persönlich bewusst geworden, dass dieser Buch zum Film "Warm Bodies" gehört, welcher dem einen oder anderen von euch sicherlich ein Begriff sein sollte.
Mir persönlicher eher nicht, denn ich schaue selten Filme und schon gar keine, die auf Büchern basieren.
Klingt komisch, ist aber so.
Nun aber zu der Rezension...
R ist ein Zombie. Er weiss nicht, wie lange er schon tot ist und auch nicht, wie er überhaupt mal gelebt hat, geschweige denn, wie sein Name war. Es ist ihm einfach nur peinlich, dass er sich nur an den ersten Buchstaben seines Namens erinnern kann, einem R.
Die meiste Zeit seines Dasein verbringt er mit herumstehen oder sinnlosen Unterhaltungen mit seinem besten Freund: M.
Das alles ändert sich, als er auf die junge Julie trifft. Wenige Minuten zuvor hat er ausgerechnet das Gehirn ihres Freundes Percy gegessen und es passiert das, was weder R noch all die anderen Zombies und noch Lebenden jemals für möglich gehalten haben: R verliebt sich in Julie und beginnt sich zu verändern, beginnt wieder zu leben.
Der Schreibstil hat mir an sich ganz gut gefallen, auch wenn ich das Gefühl hatte, nicht sonderlich viel über R zu erfahren. Natürlich mag das Absicht sein, immerhin kann er sich einfach nicht daran erinnern, wie er heisst oder wie er früher war, aber dennoch konnte ich mich mit ihm einfach nicht richtig identifizieren.
Er hat mich zwar ein paar mal allein durch sein Handeln wirklich zum Schmunzeln gebracht, aber ansonsten war er für mich eher ein oberflächlicher Charakter.
Julie war eine Person, welche erst gar nicht wusste, wie ihr geschieht, als sich ausgerechnet ein Zombie in sie verliebt. Anfangs weiss ich gar nicht, wie sie mit ihm umgehen soll, geschweige denn, warum er sie überhaupt gerechnet hat, aber im Laufe des Buches haben sich die beiden ein wenig angenähert und auch einige der Erinnerungen R's kehrten zurück.
Ein wenig befremdlich war für mich teilweise die "Einmischung" Percys. Nachdem R dessen Gehirn verspeist hat, mischt sich Percy in seine Gedanken und Erinnerungen ein, sorgt so dafür, dass sich R verändert.
Der Autor hat ein Buch geschrieben, in denen Tod, Existens, Leben und auch Liebe eine große Rolle spielen und welches mich doch mit gemischten Gefühlen zurück lässt.
Einerseits hat mir der Schreibstil wirklich gut gefallen, die Idee an sich war auch nicht schlecht, eher im Gegenteil, aber die Umsetzung hat mich nicht ganz überzeugt, zumal ich das Gefühl hatte, einige Szenen und Handlungen gab, die mir einfach nicht ganz schlüssig waren.
3/5 Herbstblättern, von dem ich mir sicher bin, dass ich es vielleicht sogar noch mal lesen würde, mir den Film im Gegenzug aber gar nicht erst ansehen würde.
Dieses Buch gehört zu einen meiner absoluten Lieblingsbüchern und ist für mich eine wahre Offenbarung gewesen. Der Film "Warm Bodies" ist nur lose an der Geschichte des Buches angelehnt und die wahre Enttäuschung wie ich finde...
AntwortenLöschenAber zurück zum Buch. Das Buch hat einen wunderbaren Schreibstil, ist sarkastisch und witzig. Ich glaube, man muss sich ein wenig mit der Materie der Zombies auskennen um das Buch auch richtig zu verstehen, vor allem wenn man Paralellen zu dem jetzigen Leben sieht. Also zu uns, als lebende Kreaturen. (Das hat ja auch schon G.A.Romero versucht mit seinen Filmen darzustellen)
Schon alleine der Schauplatz am Flughafen gefällt mir in der Hinsicht sehr gut: Wie im "echten" Leben. Wir wollen alle wohin, kommen aber eigentlich nicht vom Fleck. Wir rennen aneinader vorbei, hier und da grunzt (stöhnt) jemand ein Wort... Das war´s dann schon. Ich finde die Leere wird super rübergebracht. Auch das die Veränderung, von einer leisen, eindringlichen Stimme (in dem Fall Percy) ins Rollen gebracht wird, finde ich super. Da merkt man die Sehnsucht, dass jeder gern jemand anderes wäre und so einen kleinen Helfer in seinem Kopf braucht.
Und eins meiner Lieblingszitate noch zum Schluss:
"Das ist die Ironie, wenn man ein Zombie ist: Alles ist komisch, aber man hat nichts zu lachen, weil einem die Lippen verrottet sind."
Genial. Wenn das nicht genial ist. Ein geniales Buch. Absolut lesenswert.