[Rezension] Nicole Scheidler - Gefesselt ans Leben


Als mir dieses Buch auf Instagram über den Weg gelaufen ist, war mir sofort klar: DAS musst du haben.
Das Cover hat mich sofort geflasht und als ich den Klappentext gelesen habe, war sowieso klar, dass dieses Buch früher oder später bei mir landen wird.
Also habe ich es mir kurzerhand als eBook zugelegt und mit dem Lesen begonnen. Zeitmässig zwar nicht so schnell, wie ich es mir gewünscht hätte, aber inzwischen habe ich es ausgelesen und möchte euch erzählen, ob es sich wirklich gelohnt hat oder ob mein "Muss ich haben - Gefühl" sich vielleicht doch getäuscht hat.

Ninas Leben ist genauso wie sie selbst. Es verläuft ruhig und in geordneten Bahnen. Während viele ihrer Altergenossen diverse Partys unsicher machen, kümmert sie sich um ihre Ausbildung und die dazugehörige Arbeit.
In ihrer Freizeit widmet sie sich der Fotografie und geht in ihrem Hobby voll und ganz auf. Als sie eines Tages zufällig einen jungen Mann im Rollstuhl vor die Linse bekommt, gerät ihr ruhiger Lebenswandel ins Wanken.
Der Rollstuhlfahrer Liam ist ihr ehemaliger Klassenkamerad, den sie eher als hochnäsig und arrogant in Erinnerung hat. Als einen Menschen, der sie nicht immer mit Samthandschuhen angefasst hat.
Vor allem verbal. Doch von diesem Liam ist längst nicht mehr übrig. Nach einem verhängnisvollen Unfall ist der junge Mann nur noch ein Schatten seiner selbst.
Obwohl Nina es eigentlich gar nicht wissen, haufen sich die Begegnung der beiden und schon bald merkt Nina, dass hinter Liams Fassade viel mehr steckt, als sie je für möglich gehalten hätte. Und auch hinter ihrer eigenen.

Können wir uns bitte erstmal darüber unterhalten, wie wunderschön dieses Cover ist?
Ich war sofort und auf der Stelle schockverliebt, als ich es gesehen habe. Und nicht nur dann. Der Schreibstil der Autorin hat schon auf den allerersten Seiten dafür gesorgt, dass ich mich auch hier regelrecht verliebt habe.
Sie schreibt so wunderschön und detailgetreu, dass man förmlich durch die Seiten fliegt, sich aber auch gleichzeitig wünscht, das Buch würde niemals enden.

Nina als Charakter hat mir wirklich sehr gefallen. Es war ein bisschen so, als hätte ich mich bei der einen oder anderen Charaktereigenschaft in ihr wiedergefunden. Nicht in allen, aber in der einen oder anderen. 
Sie wächst nahezu behütet auf, hat allerdings kaum Freunde. 
Ihr großes Hobby ist die Fotografie und durch dieses trifft sie auch zum ersten Mal auf Liam.
Durch die Beschreibung der Autorin hatte auch ich das Gefühl, Liam durch den Blickwinkel Ninas und ihrer Kameralinse zu sehen.  
Er selbst erschien auf den ersten Blick arrogant, wenn nicht sogar ignorant denen gegenüber, die es wirklich gut mit ihm meinen. 
Vorurteile führen oft dazu, dass wir ein falsches Bild von jemandem bekommen, der eigentlich ein ganz besonderer Mensch ist. 
Durch Ninas Vater wird dieser Umstand auf eine Art und Weise beschrieben, wie sie in der heutigen Zeit - leider - noch viel zu oft vorkommt.  
Ich konnte ihn und seine Vorbehalte einfach nicht verstehen und vielleicht wollte ich es auch gar nicht. 

Nicole Scheidler hat es geschafft, dass ich - so oft wie möglich - an den Seiten gehangen habe. 
Durch einen fesselnden und vor allem berührenden Schreibstil. Gerade zum Ende hin habe ich mich dabei ertappt, wie sich das eine oder andere Tränchen in meine Augenwinkel geschlichen. 
Und das ist bei mir wirklich selten. 

Dieses Buch ist eine absolute Leseempfehlung, die alles hat, was mein kleines Leserherz braucht.
Liebe und Gefühl, Drama und Freundschaft und eine Geschichte zweier Menschen, die wirklich ans Herz geht. 

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