Phantastober - Tag 9 - Writing Prompt - Schmerz [ Der Verrat ]


Ein weiterer Tag, eine weitere Geschichte. Diesmal mit einem Text, bei dem ich mich entschlossen habe, ihn nebenbei noch weiter auszuführen.
Oder kurz gesagt: Das Plotbunny dazu ist mir schon wieder mit voller Wucht mitten ins Gesicht gesprungen. *lach*

Der Verrat

Niemals hätte Chiara gedacht, dass es möglich wäre, diese Art von Schmerz zu empfinden. Nie hatte sie sich Gedanken darüber gemacht, wie es sein würde, wenn sich Benjamin von ihr trennen würde. 

Und jetzt? Jetzt stand sie in ihrem WG - Zimmer und zitterte am ganzen Leib.
Vor ein paar Minuten war die Tür hinter Benjamin zugefallen und sie war allein. Seine Worte hallten in ihren Ohren nach, immer und immer wieder. "Ich habe mich in eine andere Frau verliebt. In Josie."
Ausgerechnet Josie, ihre beste Freundin. Ihre Mitbewohnerin. In die Person, die schon ihr Leben lang an ihrer Seite ist und mit der sie sich auch dieses Zimmer an der Universität teilte. Wie in Trance lief sie zum Schrank und packte ein paar ihrer Sachen in den Koffer, der auf dem Schrank lag.
Sie musste hier weg.
Sie konnte nicht hier bleiben, wo sie alles an den Verrat erinnerte, den ausgerechnet die beiden wichtigsten Menschen begangen hatten.
In dem Moment, in dem sie ihren Koffer schloss, öffnete sich die Tür und Josie trat ins Zimmer.
"Du packst? Warum?" Die Frage brachte Chiara kurz aus der Fassung.
"Das fragst du noch?" Sie nickte und tratt einen Schritt weiter ins Zimmer. 
Chiara griff nach ihrem Koffer und der Handtasche, in der sich alles wichtige befand, bevor sie auf die Tür zulief.
"Frag doch deinen neuen Freund", gab sie nur knapp zurück und vernahm mit ein wenig Genugtuung, dass ihre Freundin die Gesichtszüge entgleisten.
"Chiara, lass es mich dich erklären", begann Josie und Chiara schüttelte den Kopf.
"Da gibt es nichts zu erklären. Ben war eindeutig", antwortete sie und verließ das Zimmer. Der Schmerz in ihrem Brustkorb nahm erneut zu, umso mehr sie sich entfernte.
Und umso mehr ihr bewusst wurde,  dass ihr Leben in Zukunft einen völlig anderen Weg gehen würde, als sie es geplant hatte.
Zumindest dann, wenn auch ihr Herz das eingesehen hatte. 


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